Hans III. Sigwein

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Hans (III.) Sigwein (* im 15.Jahrhundert; † im 15. Jahrhundert, nach 1492)[A 1] war mehrmals Bürgermeister der Stadt Hall in Tirol.

Herkunft und Familie

Hans (III.) Sigwein entstammte einer der sogenannten Haller Bürgermeisterfamilien des 15. Jahrhunderts[1], die seit dem 14. Jahrhundert in Hall nachgewiesen war.[2]. Durch den Silberbergbau in Schwaz erwarb sie im 15. Jahrhundert enormen Reichtum.[3]Er war einer der Enkel von Hans (II.) Sigwein, der seit 1408 als Salzmair[A 2] in Hall belegt ist, und der älteste Sohn von Urban Sigwein.[4]

Hans (III.) Sigwein war mit Juliane, Tochter von Christian (II.) Fieger († 1446), verheiratet.[5] Aus dieser Ehe hatte er acht Kinder, darunter zwei Söhne, die beide jung starben und keine Nachkommen hinterließen.[6]

Leben

Hans (III.) Sigwein war einer der vermögendsten Bürger der Stadt Hall.[3] 1455 kam es zwischen der Familie seiner Ehefrau und seiner Familie zu handfesten Tätlichkeiten, zu deren Beilegung schließlich eine landesherrliche Kommission zugezogen werden musste.[5] Er gehörte seit 1453 mit Unterbrechungen dem Stadtrat von Hall an.[7] Neben seiner Beteiligung an der Saline Hall war er 1473/75 auch im Weinhandel tätig und zwischen1459 und 1477 als "Rauchweinlieferant". 1476-1478 war er zudem Fischtruhenpächter.[8] 1457 war er Stadtrichter von Hall, 1459 "Gemeinredner" und gemeinsam mit Sebastian (I.) Kripp und Jakob (III. Fieger) Holzmeister der Haller Saline sowie 1471 Stadtbaumeister.[9] Zwischen 1462 und 1492 war er mehrmals Bürgermeister der Stadt Hall, so 1462, 1465-1466, 1469 und 1471-1492.[10]

Literatur

  • Klaus Brandstätter: Ratsfamilien und Tagelöhner. Die Bewohner von Hall in Tirol im ausgehenden Mittelalter (= Tiroler Wirtschaftsstudien. Schriftenreihe der Jubiläumsstiftung der Kammer der gewerblichen Wirtschaft. 54. Folge) . Universitätsverlag Wagner, Innsbruck, 2002. ISBN 3-7030-0374-X, siehe Register

Einzelnachweise

  1. vgl. Klaus Brandstätter: Ratsfamilien und Tagelöhner, 2002, S. 169
  2. vgl. Klaus Brandstätter: Ratsfamilien und Tagelöhner, 2002, S. 249
  3. 3,0 3,1 vgl. Klaus Brandstätter: Ratsfamilien und Tagelöhner, 2002, S. 140
  4. vgl. Klaus Brandstätter: Ratsfamilien und Tagelöhner, 2002, S. 249 und S. 250
  5. 5,0 5,1 vgl. Klaus Brandstätter: Ratsfamilien und Tagelöhner, 2002, S. 222
  6. vgl. Klaus Brandstätter: Ratsfamilien und Tagelöhner, 2002, S. 250
  7. vgl. Klaus Brandstätter: Ratsfamilien und Tagelöhner, 2002, S. 282f.
  8. vgl. Klaus Brandstätter: Ratsfamilien und Tagelöhner, 2002, S. 300
  9. vgl. Klaus Brandstätter: Ratsfamilien und Tagelöhner, 2002, S. 288ff. und S. 292
  10. vgl. Klaus Brandstätter: Ratsfamilien und Tagelöhner, 2002, S. 170 und S. 283-286

Anmerkungen

  1. Geburts- und Sterbedaten nach Hinweise von Klaus Brandstätter: Ratsfamilien und Tagelöhner, 2002, S. 286
  2. "Salzmair" war in der Grafschaft Tirol im Mittelalter die Bezeichnung für einen landesfürstlichen Beamten, der für die Saline beziehungsweise den Bergbau zuständig war. Zu seinen Befugnissen zählte auch eine gewisse Gerichtsbarkeit über jene Personen, die bei der Saline und im Bergbau beschäftigt waren. Der "Salzmair" in Hall war der höchste landesfürstliche Beamte der gesamten Salzproduktion in Hall.