Heinrich Spanhalm
Heinrich Spanhalm (* im 13. Jahrhundert; † 7. Februar 1333)[A 1] oder Spanhalb beziehungsweise Heinrich (I.) von Neuberg, war der erste Abt des Zisterzienserstiftes Neuberg an der Mürz.
Herkunft und Familie
Über die Herkunft von Heinrich Spanhalm ist bisher nichts Genaues bekannt.
Leben
Heinreich Spanhalm war ein Zisterziensermönch des Zisterze Heiligenkreuz. Als dessen Kämmerer vertrat er am 18. März 1319 diese in einem Rechtsstreit mit dem Juden Marchart Swertzlein, wobei es um das Bergrecht des Stiftes an einem Weingarten ging. Dieser Rechtsstreit wurde zu Gunsten der Zisterze entschieden. Um 1321 wirkte er dort als " Oberkellner". Nach der Stiftung von Stift Neuberg im Herzogtum Steier durch Herzog Otto von Österreich ("Otto dem Fröhlichen") (1327) war er dort der erste Abt.[1] Im Mai 1327 ließ er sich mit 12 Mönchen aus Heiligenkreuz in Neuberg nieder, wo er und seine Mönche, da das Stift erst erbaut werden musste, im Meierhof von Wernhard aus dem Berg ihre Unterkunft hatten.[2][3]
Abt Heinrich (I.) von Neuberg übte sein Amt bis zu seinem Tod aus.[4] Als Abt von Neuberg wurde er von zwei weiteren Mönchen aus Heiligenkreuz unterstützt: Jakob, der ihm als Prior zur Seite stand, und Heinrich, der als "Kellerer" (vermutlich bis 1366) fungierte.[1] In seine Zeit als Abt fallen die jene Maßnahmen, welche für die Anerkennung der neu gegründeten Zisterze relevant waren. So wurde sie im September 1329 vom Generalkapitel der Zisterzienser in den Zisterzienserorden inkorporiert und ihr gleichzeitig alle den Zisterzienserklöstern zustehenden Rechte und Freiheiten verliehen. Am 6. März 1330 verlieh Papst Johannes XXII. der Neuberger Zisterze außerdem alle Exemptions- und Immunitätsprivilegien des Zisterzienserordens. 1331 wurde der Zisterze das Hospital am Semmering inkorporiert, was sich auf die Entwicklung der Stiftseinkünfte sehr günstig auswirken sollte. Ende des Jahres 1332 dürfte jener Teil des oberen Mürztals, der links von der Mürz liegt, in den Besitz der Neuberger Zisterze übergegangen sein, was dessen Areal wesentlich vergrößerte.[1] In Heinrichs Amtszeit fällt außerdem der Tod (25. März 1330) von Herzogin Elisabeth, der Ehefrau des Stifters, die auch als Mitstifterin aufscheint, und in der Zisterze zunächst provisorisch beigesetzt wurde.[5]
Abt Heinrich starb angeblich an einem Schlaganfall.[4] Es scheint, dass er erst nach der Fertigstellung der Stiftskirche nahe der zum Dormitorium führenden Tür beigesetzt wurde. Zu seinem Nachfolger wurde Simon von Boldersdorf gewählt.[5]
Erinnerung an Abt Heinrich (I.) von Neuberg
Eine nicht zeitgenössische Darstellung von Abt Heinrich (I.) findet sich auf einem der 20 Abtbilder, die im Kreuzgang des früheren Klosters hängen.[2]
Literatur
- Othmar Pickl: Zur älteren Geschichte des Klosters Neuberg. In: Zeitschrift des historischen Vereins für die Steiermark 46, 1955, S. 125-149 digital
- Othmar Pickl: Die Geschichte des Klosters Neuberg dargestellt anhand der Gründer- und Abtbilder im Kreuzgang. In: Otto Fraydenegg-Monzello (Hrsg.): Schatz und Schicksal. Steirische Landesausstellung 1996. Mariazell & Neuberg an der Mürz, 4. Mai bis 27. Oktober. Graz, 1996. ISBN 3-901704-02-7. S. 357-364
Weblinks
- Liste der Äbte des Stiftes, Zisterzienserlexikon.DE
Einzelnachweise
- ↑ 1,0 1,1 1,2 vgl. Othmar Pickl: Zur älteren Geschichte des Klosters Neuberg, 1955, S. 137
- ↑ 2,0 2,1 vgl. Othmar Pickl: Die Geschichte des Klosters Neuberg dargestellt anhand der Gründer- und Abtbilder im Kreuzgang, 1996, S. 358
- ↑ vgl. Othmar Pickl: Zur älteren Geschichte des Klosters Neuberg, 1955, S. 139
- ↑ 4,0 4,1 Florian Watzl: Eintrag über Heinrich Spanheim in Die Cistercienser von Heiligenkreuz, S.23 (Digitalisat auf Wikimedia Commons)
- ↑ 5,0 5,1 vgl. Othmar Pickl: Zur älteren Geschichte des Klosters Neuberg, 1955, S. 138
Anmerkungen
- ↑ Geburts- und Sterbedaten, vgl. Othmar Pickl: Zur älteren Geschichte des Klosters Neuberg, 1955, S. 137
Vorgänger | Amt | Nachfolger |
---|---|---|
Abt von Stift Neuberg 1327-1333 | Abt Simon |