Konrad von Zagging

Die Druckversion wird nicht mehr unterstützt und kann Darstellungsfehler aufweisen. Bitte aktualisiere deine Browser-Lesezeichen und verwende stattdessen die Standard-Druckfunktion des Browsers.

Konrad von Zagging (* im 13. Jahrhundert; † 13. Jahrhundert), auch Conrad von Zagging oder Chunradus de Zcaekkingen, irrtümlich auch als Konrad von Zelking bezeichnet, war ein Adeliger des Herzogtums Österreich ob der Enns und Gefolgsmann von König Ottokar.

Herkunft und Familie

Konrad von Zagging stammte aus einer Ministerialenfamilie[A 1], die im Mittelalter Besitzungen im heutigen Bundesländ Niederösterreich besaß.

Leben

Konrad von Zagging, ansässig im heutigen Obritzberg, ist 1239-1262 als landesfürstlicher Ministeriale belegt. Er war ein Gefolgsmann von König Ottokar, in dessen Auftrag er am 1260 (Urkunde vom 19. März 1260) einen Schiedsspruch zwischen den Siedlungen Jedlersdorf und Leopoldsdorf fällte. Zwischen den Siedlungen war es zu Grenzstreitigkeiten gekommen, nachdem der ursprüngliche Grenzverlauf nach Überschwemmungen nicht mehr klar erkennbar war.[1] Im Dezember 1256 vertrat er zusammen mit Otto von Maissau König Ottokar bei seiner Einigung mit dem Bischof von Bamberg in Krems.[2]

Konrad von Zelking

In der älteren Literatur findet sich Konrad von Zagging gewöhnlich als Konrad von Zelking[A 2], was auf eine Namensverwechslung zurückgeht, die Maximilian Fischer 1815 bei der Veröffentlichung von Urkunden passiert ist und die von der Sekundärliteratur übernommen wurde.[1] Verwechslungen der Familien Zelking und Zagging sind in der älteren Literatur häufig zu finden. Sie wurden erst in den letzten Jahren entdeckt, eine Folge der Digitalisierung vieler Urkunden und ihrer Verlinkung auf Internet-Datenbanken, wodurch eine Überprüfung von Forschungsergebnissen durch den direkten Zugriff auf die Originaldokumente vereinfacht wurde.[3]

Erinnerungen an Konrad von Zagging im heutigen EU-Land Österreich

  • Wien: In Leopoldau, einem Teil des 21. Wiener Gemeindebezirks wurde nach Konrad von Zagging am 4. Juli 1967 (Entscheidung des Gemeinderatsausschusses für Kultur) die Zelkingergasse benannt.[1]

Literatur

Weblinks

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 1,2 vgl. Felix Czeike (Hrsg.): Zelkinggasse. In: Historisches Lexikon Wien. Band 5, Kremayr & Scheriau, Wien 1997, ISBN 3-218-00547-7, S. 694. digital
  2. vgl. Brigitte Rigele: Die Maissauer. Landherren im Schatten der Kuenringer. (Ungedruckte) Dissertation, Universität Wien, 1990, S. 37
  3. vgl. Anton Harrer: Die Herren und Frauen von Zelking. Eine Spurensuche. Melk, 2016, S. 43f.

Anmerkungen

  1. Die Ministerialen, auch als "Dienstadel" bezeichnet, bildeten im Mittelalter innerhalb des "niederen" Adels eine eigene Gruppe. Ursprünglich "Unfreie", waren sie durch ein Dienst- oder Lehnsverhältnis in den "niederen" Adel aufgestiegen, im Unterschied zu den "edelfreien" oder "hochfreien" Adelsfamilien.
  2. Dieser Fehler findet sich auch bei der Benennung einer Wiener Straße nach ihm, siehe Konrad von Zagging#Erinnerungen an Konrad von Zagging im heutigen EU-Land Österreich