Notburgakirche

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Die Pfarrkirche Eben "zur Heiligen Notburga", auch als Pfarrkirche Maurach oder Wallfahrtskirche "zur Heiligen Notburga" bezeichnet, ist eine römisch-katholische Pfarr- und Wallfahrtskirche im Bundesland Tirol.

Die Notburgakirche
Außenaufnahme von der Fassade der Notburgakirche
Die Notburgakirche, Innenansicht

Lage und Bauwerk

Die Kirche befindet sich in Maurach, einem Stadtteil der Gemeinde Eben am Achensee. Es handelt sich um einen eher schlichten Bau aus dem Mittelalter, dessen Inneneinrichtung aus der Barockzeit stammt. Über dem Hauptportal befinden sich an der Außenseite drei Mosaik-Bilder, welche die Heilige Notburga und zwei Engel mit Blumenkranz und Lilie darstellen. Sie wurden um 1903 in der Mosaikanstalt Pfefferle in Innsbruck geschaffen.[1] Bei der heute erhaltenen Kirche handelt es sich um eine Barockkirche aus dem 18. Jahrhundert. Von der früheren gotischen Kapelle und Kirche sind nur mehr das Presbyterium und der 1508 angebaute Turm erhalten.[2] In der Mitte des Hauptaltars befindet sich in der kapellenförmigen Nische hinter Glas die Skelettfigur der Heiligen Notburga. Sie ist in kostbare Gewänder gehüllt und wird in stehender Haltung präsentiert. In der erhobenen rechten Hand hält sie ein goldenes Ährenbündel, mit der linken Hand hält sie ihre Schürze, die voll Brot ist, fest. Die silberne Sichel schwebt über ihrer rechten Hand.[1]

Nachdem die ursprünglich gotische Kirche zu einer Barockkirche umgebaut worden war, entstanden jene mit Stuck verzierten Deckenfresken von Christoph Anton Mayr († 1771). Sie zeigen Szenen aus dem Leben der Heiligen Notburga, welcher die Kirche inzwischen geweiht worden war.[2] Das erste Bild dieses Zyklus, das sich über der Orgel befindet, zeigt das "Hobelspan-Wunder". Es folgt als weiteres Bild das "Sichel-Wunder", dann das "Inn-Wunder", als die Ochsen den Wagen mit der toten Notburga durch den Inn, der sich geteilt hat, ziehen können, und das "Begräbnis-Wunder", als die Engel den Sarg mit Notburga vor den Altar des Rupertuskirchleins von Eben abstellen. Die letzte Szene zeigt die Heilige Notburga in "himmlischer Herrlichkeit" als Fürbitterin für ihre Verehrerinnen und Verehrer.[1]

Geschichte

 
Die Gebeine der Heiligen Notburga auf dem Hochaltar

Der Legende nach wurde im Jahr 1313 die Leiche der als Heilige verehrten Notburga von Rattenberg, einer Dienstmagd der Grafen von Rottenburg, in der Ruperti-Kapelle beigesetzt.[3] Seit dem 15. Jahrhundert entstand hier eine Wallfahrtsstätte für sie.[2] Aus dem Jahr 1434 ist der älteste schriftliche Beleg für eine Wallfahrt nach Eben erhalten. Franz Getzner listete zwischen 1461 und 1488 zahlreiche Wunder auf, die sich in der Kirche in Eben im Zusammenhang mit Notburga ereignet haben sollen[4]

1508 wurde ein gotischer Turm an die Ruperti-Kapelle angebaut und aus der Kapelle entstand eine Kirche.[5]

1718 wurden die (angeblichen) Gebeine der Heiligen Notburga exhumiert und in der Folge als Reliquien ausgestellt wurden.[2] 1736-1738 ließ der in den Grafenstand erhobene Johann Anton Ignaz von Tannenberg, dessen Familie den Kult um die Heilige Notburga schon zuvor wesentlich gefördert hatte, die gotische Kirche zu einer Barockkirche umbauen. Das Presbyterium und der Turm der gotischen Kapelle wurden in diesen Neubau integriert. Die Barockkirche wurde 1738 der Heiligen Notburga geweiht. Ihre Gebeine wurden zu diesem Anlass neu eingekleidet und nun in einem Glassarg am Hochaltar aufgestellt.[5]

Die Notburgakirche und ihre Vorgängerkirchen in Legende und Sage

  • Einer Sage nach befand sich bereits zur Zeit von Karl dem Großen eine Kirche am Schlossberg der späteren Gemeinde Eben, aus der die spätere Ruperti-Kirche (oder -Kapelle) hervorgegangen sein soll. Sollte diese Sage einen wahren Kern haben, wäre die Pfarrkirche Eben eine der ältesten Kirchen, vielleicht sogar die älteste Kirche, im heutigen Bundesland Tirol.[6]
  • Der Legende nach wurde die Heilige Notburga von Gräfin Ottilia von der Rottenburg verjagt und suchte daraufhin Zuflucht in der Ruperti-Kapelle in Eben-Maurach. In Eben-Maurach arbeitete sie dann mehrere Jahre für den "Spießenbauern". An dieser Arbeitsstelle soll sie sich für die Einhaltung des Feierabendes und der Sonntagsruhe eingesetzt haben, wo von das "Sichel-Wunder" erzählt. Später kehrte die Heilige auf die Rottenburg zurück, wo sie 1313 starb. Ihr Leichnam wurde, wie sie es sich gewünscht hatte, auf einen Wagen gelegt, vor den zwei Ochsen gespannt waren. Denn sie wollte dort begraben werden, wo dieses Gespann anhalten würde. Nachdem sich der Inn geteilt hatte (Inn-Wunder), brachten sie die Ochsen nach Eben in die Ruperti-Kapelle bringen, wo Engel höchstpersönlich den Sarg aus dem Wagen hoben und zum Altar trugen (Begräbnis-Wunder).[3][7]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 1,2 vgl. Kirche, Notburgakirche.AT, abgerufen am 2. Juni 2019
  2. 2,0 2,1 2,2 2,3 vgl. Notburg von Rattenberg, Heiligenlexikon.DE, abgerufen am 2. Juni 2019
  3. 3,0 3,1 vgl. Kirche St. Notburga, Eben.Tirol.GV.AT, abgerufen am 2. Juni 2019
  4. vgl. Legende Wallfahrt, Notburga.AntonProck.AT, abgerufen am 2. Juni 2019
  5. 5,0 5,1 vgl. Notburgakirche-Notburgamuseum, Almenrauch.AT, abgerufen am 2. Juni 2019
  6. vgl. Joseph Carl:Die Privilegien der kaiserl. königl. landesfürstlichen Stadt Radkersburg in Untersteyer, nebst einer kurzgefaßten Geschichte und Beschreibung dieser Stadt, ihrer Merkwürdigkeiten und Umgebungen. Verlag Weitzinger, Radkersburg, 1842, S. 75
  7. vgl. Notburgakirche, Schwaz, Tirol-Infos.AT