Pfaffenkeller

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Als Pfaffenkeller[1] wird ein Hochmoor und Trockental in der Parzelle Loresch in der Gemeinde Weiler in Vorarlberg bezeichnet. Das Trockental und Hochmoor ist etwa 0,27 ha groß und eine schluchtartige Engstelle inmitten von Laubmischwald. Es führt ein markierter Wanderweg und Waldlehrpfad von Weiler nach Röthis hindurch.[2]

Pfaffenkeller und Pfaffenkellerloch (2018). Hier befand sich vermutlich der Eintrittspunkt der Frödisch und der Wasserfall

Lage und historische Entwicklung

Das Trockental und Hochmoor Pfaffenkeller wurde in der letzten Eiszeit zusammen mit den umliegenden Hügeln und Bergen gebildet. Die Gegend war vom Rhein-Ill-Gletscher bedeckt und wurde vor etwa 17.000 Jahren eisfrei. Das Trockental wurde bei Abschmelzen des Rhein-Ill-Gletscher von der Frödisch über einen Zeitraum von etwa 100 Jahren geformt. Am südlichen Ende des Biotops, beim Pfaffenkellerloch, befand sich der Eintrittspunkt der Frödisch, vermutlich über einen Wasserfall.[3]

Das Trockental und Hochmoor Pfaffenkeller liegt in einer eiszeitlichen Schmelzwasserrinne in der Gemeide Weiler, nur rund 80 Meter östlich befindet sich im Wald die Gemeindegrenze von Röthis. Entlang der Längsseiten befinden sich Schrattenkalk- und Gault-Grünsandstein-Felsaufschlüssen. Der schmale Schluchtgrund ist mit Hangschutt von den seitlichen Felsstufen bedeckt.[2] Das Trockental und Hochmoor Pfaffenkeller (etwa auf 567 m ü. A. bis 576 m ü. A.) erstreckt sich von Nord nach Süd über eine Länge von rund 140 Meter und hat eine maximale Breite von 25 Meter. Es ist zur Gänze überwiegend von Laubmischwald umgeben und hat in etwa die Form eines Wetzsteins.

Das Flachmoor Hanenberg ist nördlich etwa 240 Meter entfernt, rund 400 Meter nördlich liegt das Hanenberger Schlössle.

Bestand und Schutz

Das Trockental und Hochmoor ist ein kleiner, jedoch reichhaltiger wertvoller Biotopkomplex. Bemerkenswert ist der eschendominierte Laubmischwald. Es finden sich Beimischungen von Buche (Fagus sylvatica), Bergahorn (Acer pseudoplatanus), Waldföhre (Pinus sylvestris), Wießtanne (Abies alba) und Fichte (Picea abies). Weiters eine schwach entwickelte Strauchschicht mit Rotem Hartriegel (Cornus sanguinea), Hasel (Corylus Avellana), Roter Heckenkirsche (Lonicera xylosteum) und Schwarzem Holunder (Sambucus nigra) sowie einem üppigen Bestand an Bingelkraut (Mercurialis perennis) und die gefährdete Hirschzunge (Phyllitis scolopendrium.[2]

Weblinks

  Pfaffenkeller – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien auf Wikimedia Commons

Einzelnachweise

  1. Biotop 42303.
  2. 2,0 2,1 2,2 Bert Mair: Aktualisierung des Biotopinventars Vorarlberg - Gemeinde Weiler, Land Vorarlberg, August 2008, S. 15 f.
  3. Arie C. Seijmonsbergen, Matheus G. G. De Jong, Leo W. S. de Graaff, Niels S. Anders: Geodiversität von Vorarlberg und Liechtenstein - Geodiversity of Vorarlberg and Liechtenstein, Bristol-Stiftung, Bern 2014, ISBN 978-3-258-07888-5 (Google books).

47.2985489.658167Koordinaten: 47° 17′ 55″ N, 9° 39′ 29″ O