Reinprecht I. von Lichtenfels

Die Druckversion wird nicht mehr unterstützt und kann Darstellungsfehler aufweisen. Bitte aktualisiere deine Browser-Lesezeichen und verwende stattdessen die Standard-Druckfunktion des Browsers.

Reinlrecht (I.) Turs(e) von Lichtenfels (* im 13. Jahrhundert; † im 14. Jahrhundert, um / vor 1333)[A 1], auch Reinprecht von Lichtenfels oder Reinprecht Turse, war ein Adliger des Herzogtums Österreich. Er und sein Vater Hadmar begründeten eine Nebenlinie der Tursen von Lichtenfels, welche nach seinem Tod und dem Verkauf der Burg Lichtenfels im Weinviertel ansässig wurden.

Herkunft und Familie

Reinprecht (I.) Turse von Lichtenfels entstammte einer Ministerialenfamilie[A 2] Er war der Sohn von Hadmar (I.) Turs von Lichtenfels († um 1281) aus dessen Ehe mit Jutta († nach 1266) und somit der Neffe von Hugo (II.) Turse von Lichtenfels († 1294). Verheiratet war er mit einer Frau mit Namen Breyda († nach 1333).[1] Aus dieser Ehe hatte er mehrere Kinder, die nach dem Verkauf der Stammburg Lichtenfels ihre Interessen vom Waldviertel in das Weinviertel verlagerten, wo sie zu bedeutenden Besitz und Wohlstand gelangten.[2]

Leben

Nach 1296 wird Reinprecht (I.) Turse von Lichtenfels meistens urkundlich zusammen mit seinem Cousin Hugo (III.) Turse von Lichtenfels († um 1335) genannt.[3] Er dürfte mehr Besitz als dieser gehabt haben.[4] Seine erste eigene Urkunde stellte er am 20. Dezember 1308 "zu Krumau auf dem Haus" aus. Es handelte sich dabei um eine Verkaufsurkunde, in welcher er den Zisterzienserinnen zu St. Bernhard (heute Teil der Gemeinde St. Bernhard-Frauenhofen) Güter zu Hart und Flachau verkaufte. In dieser Urkunde werden seine Ehefrau Breyda, sein gleichnamiger Sohn und Töchter mitgenannt. Als Siegler fungierte sein Verwandter Stephan (I.) von Maissau.[5] Den Verkauf von Burg und Herrschaft Lichtenfels an Johann von Kapellen erlebte er nicht mehr.[6] Nach seinem Tod dürfte Breyda als Witwe vorübergehend die Führung in seiner Familie übernommen haben.[7]

Literatur

  • Anna Maria Sigmund: Die Tursen von Lichtenfels. Geschichte und Genealogie eines niederösterreichischen Ministerialengeschleches. (Ungedruckte) Dissertation, Wien, 1981

Einzelnachweise

  1. vgl. Anna Maria Sigmund: Die Tursen von Lichtenfels, 1981, S. 200
  2. Anna Maria Sigmund: Die Tursen von Lichtenfels, 1981, S. 142
  3. vgl. Anna Maria Sigmund: Die Tursen von Lichtenfels, 1981, S. 111
  4. vgl. Anna Maria Sigmund: Die Tursen von Lichtenfels, 1981, S. 138
  5. vgl. Anna Maria Sigmund: Die Tursen von Lichtenfels, 1981, S. 137
  6. vgl. Anna Maria Sigmund: Die Tursen von Lichtenfels, 1981, S. 148
  7. Anna Maria Sigmund: Die Tursen von Lichtenfels, 1981, S. 54

Anmerkungen

  1. Angaben nach Anna Maria Sigmund: Die Tursen von Lichtenfels, 1981, S. 200
  2. Die Ministerialen, auch als "Dienstadel" bezeichnet, bildeten im Mittelalter innerhalb des "niederen" Adels eine eigene Gruppe. Ursprünglich "Unfreie", waren sie durch ein Dienst- oder Lehnsverhältnis in den "niederen" Adel aufgestiegen, im Unterschied zu den "edelfreien" oder "hochfreien" Adelsfamilien.