Wilhelm Thomasch

Die Druckversion wird nicht mehr unterstützt und kann Darstellungsfehler aufweisen. Bitte aktualisiere deine Browser-Lesezeichen und verwende stattdessen die Standard-Druckfunktion des Browsers.

Wilhelm Thomasch (* 22. August 1893 in Teplitz-Schönau in Böhmen; † 15. Dezember 1964 in Sierndorf, Niederösterreich) war Bildhauer und Keramikkünstler.

Leben

Thomasch studierte nach dem Besuch der Kunstgewerbeschule in Teplitz-Schönau an der Akademie der bildenden Künste in Wien. Danach begann er als Bildhauer in Polen in einem Keramkibetrieb zu arbeiten. In diesem wurde er bald der technische Betriebsleiter. In Wien begann er nach einigen Jahren bei der Keramiklmanufaktur Friedrich Goldscheider ebenfalls als Betriebsleiter. Von ihm entworfene und bei Goldscheider hergestellte Skulpturen konnte man weltbweit beziehen. So wurde er neben Künstlern wie Stephan Dakon, Rudolf Knörlein oder Antonin Larroux genannt.[1]

Im Jahr 1926 erwarb er in Sierndorf gemeinsam mit seiner Frau die schon 1857 gegründete Töpferei und Hafnerei Slovak. In dieser wurden bisher nur Gebrauchskeramik, wie Vasen, Blumentöpfe o.ä. hergestellt. Thomasch änderte die Produktion in Richtung Kunstkeramik. Seine Produkte wurden bald weithin bekannt.

Einen großen Aufschwung machte das Unternehmen in der Nachkriegszeit. Die Manufaktur beschäftigte bis zu 60 Mitarbeiter und wurde so zu einem der größten Arbeitgeber der Umgebung. Auch von seinem früheren Arbeitgeber Goldscheider beschäftigte Thomasch bis zu sechs Keramikkünstler. So sind allein von Alois Schulz, einem ehemailigen Goldscheider-Mitarbeiter mehr als 100 Skulpturen in den Jahren 1954 bis 1957 auch fotografisch dokumentiert.

Thomasch starb 1964. Seine Gattin Anna und sein Schwager Franz Wögiger, sowie der Sohn Herwig führten den Betrieb weiter. Ein Jahr nach dem Tod seiner Frau im Jahr 1968 wurde der Betrieb geschlossen.

Museum

Vom Verschönerungsverein Sierndorf konnten zahlreiche Kunstwerke der Marke Thomasch-Austria wieder nach Sierndorf zubringen und sie der Öffentlichkeit zu zeigen. Dazu wurde 2001 in der Wienerstraße 8 ein Archiv eröffnet. Mit Unterstützung von Gemeinde und afghanischen Asylwerbern konnte das Archiv im Jahr 2017 in das aufgelassene Postamt übersiedeln. Die Sammlung umfasst etwa 450 Kunst- und Gebrauchskeramiken. Mit Fotos konnte auch der Produktionsprozess veranschaulicht werden.

Außerdem besteht eine Sammlung von Objekten, den Berggeist Rübezahl betreffend.

Einzelnachweise

  1. Robert E. Dechant und Filipp Goldscheider: Goldscheider Firmengeschichte und Werkverzeichnis

Weblinks