Alpe Außergweil

Die Alpe Außergweil (auch: Außergweilalpe bzw. Alp Außergweil bzw. Außer Gweil Alpe) ist ein Sömmerungsgebiet mit Wirtschaftsgebäuden und sonstige Infrastruktur sowie einer kleinen Gastwirtschaft im Gemeindegebiet Sankt Gallenkirch, im Ortsteil Gargellen, im Montafon in Vorarlberg in Richtung Landesgrenze zur Schweiz.

Name

Der Name der Alpe Inner- bzw. Außergweil geht wahrscheinlich auf einen Familiennamen eines zugewanderten Walsers zurück.[1]

Lage

Die Alpe Außergweil befindet sich unterhalb des nördlich befindlichen Motadenser Kopfes (2041 m ü. A.) Westlich ist der Alpilakopf (2255 m ü. A.) Südwestlich ist der Außergweilkopf (2406 m ü. A.) und südlich die Gweilspitze (2187 m ü. A.), dazwischen befindet sich die Hochwänd. Die Alpe Innergweil befindet sich südlich in unmittelbarer Nähe anschließend und nördlich die Alpe Hora. Im westlichen Bereich grenzt die Alpe Außergweil an die Gampadelsalp und die Alpe Tilisuna. Der Gweilermaisäß (etwa 1450 m ü. A.) ist südöstlich etwa 1800 Meter Luftlinie entfernt.[2] Das Alpgebäude ist rund 6,5 Kilometer Luftlinie vom südlich befindlichen Ort Gargellen entfernt bzw. 3 Kilometer vom südöstlich gelegenen Ortsteil Galgenul.

Alpe

Die Alpe Außergweil hat eine Gesamtfläche von 133 ha (60 Weiderechte) und liegt etwa zwischen 2200 m ü. A. und 1500 m ü. A. (Alpgebäude und weitere Gebäude auf etwa 1805 m ü. A.). 1838 gab es 26 Alpgenossen, 1878 waren es 30 und 1899 sodann 33. 1878 wurden hier 63 Kühe, 24 Rinder, 23 Kälber und 14 Schafe gesömmert, 1899 waren es 61 Kühe, 34 Rinder, 26 Kälber. 2013 waren es nur noch 13 Milchkühe und 46 Rinder. Es sind nur wenige historische Daten zur Alpe überliefert.[1][3]

Hauptsächlich wird auf de Alpe Außergweil in der Alpsaison der Montafoner Alpbutter und etwa 190 kg „Sura Kees“ (Sauermilchkäse) in traditioneller Weise aus etwa 9000 kg Milch hergestellt. In einem Wasserradangetriebenen Butterfaß wird die Milch teilweise weiter verarbeitet. Lange Zeit war die Außergweilalpe als einzige Sennalpe des Montafons nicht durch einen Güterweg erschlossen. Transporte wurden zweimal im Jahr mit dem Hubschrauber durchgeführt.[1][3][4]

Gewässer

Oberhalb der Alpe entspringt kein größeres Fließgewässer. Etwa 400 Meter unterhalb des Alpgebäudes auf etwa 1670 m ü. A. entspringt der Zagalbach mit einer Länge von rund 1,87 km.

Weißzone

Die Alpe Außergweil ist Teil der Weißzone Gweil (10,8 km² auf 789 m ü. A. bis etwa 2416 m ü. A. müA) im Rätikon. Diese befindet sich auf der ostexponierten Seite des vorderen Gargellentals (Talausgang) im Gemeindegebiet von St. Gallenkirch. Die Alpe Innergweil und Außergweil bilden dabei die Kernzonen der Weißzone. Die Weißzone Gweil grenzt im Südwesten an die Weißzone Platina-Sarotla und Tilisuna an. Im Norden der Weißzone befindet sich die Alpe Hora (Pufferbereich der Weißzone) und das Gampadelstal. Im Osten die Ortsteile Mauren und Badmunt, im Südosten der Ortsteil Galgenul. Die höchsten Erhebungen in der Weißzone sind der Äußere Platinakopf (2416 m ü. A.) und die Gweilspitze (2187 m ü. A.). Es umfasst von den bewaldeten Talflanken bis zu den Fels- und Schuttfluren der Gipfelregionen eine sehr große Vielfalt unterschiedlicher Lebensräume. Das Großraumbiotop Gweil-Sarotla nimmt nicht ganz 85 % der Weißzonen ein (Großraumbiotop Gweil-Sarotla (Biotop 12010) mit 1638 ha).[1][5]

Da die Alpen landwirtschaftlich immer weniger genutzt werden, breiten sich Grünerlengebüsche und andere Buschwäldergewächse aus und pionierartig Alpenrosen.[1]

Geologie

Das auf der Alpe anzutreffende Festgestein gehört durchwegs zum Silvrettakristallin. Am Bergstock zwischen Außerplatinakopf und über das Rütihorn sind überwiegend Orthogneise anzufinden. Im Bereich der Alpe und Maisäß Gweil wird das anstehende Gestein oft von Moränenmaterial überlagert.[1]

Klima

Die Jahresmitteltemperatur beträgt zwischen -2,8 und maximal +4,6 °C (Durchschnitt: 3° C). Die Sonneneinstrahlung beträgt zwischen 832 bis maximal 1351 kWh/m² (Durchschnitt: 975 kWh/m²). Der langjährige Jahresniederschlag Minimum 1462 und Maximal 2768 mm. (Durchschnitt: 1488 mm). Die Schneedecke liegt Minimum 26, Maximal 40 Wochen im Jahr (Durchschnitt: 30 Wochen).[1]

Tourismus

Es gibt keine touristische Erschließung der Alpe durch mechanische Aufstiegshilfen oder öffentlich befahrbare Wege. Diese ist auch weitaus weniger frequentiert als z. B. die nahegelegene Alpe Rongg oder die Alpe Röbi.[1][6]

Von der Außergweilalpe zur Innergweilalpe (1743 m ü. A.) dauert die Wanderung rund 45 Minuten (rund 1600 Meter Luftlinie), zur Horaalpe (1891 m ü. A.) rund ½ Stunden. Im gesamten Gebiet befinden sich noch einige alte Heuställe (Heubargen), die langsam zerfallen und auf die ehemals intensive Nutzung des Gebiets hinweisen (siehe auch Heuzug).[1] Von Gargellen dauert die Wanderung etwa 3 ¼ Stunden und von Sankt Gallenkirch-Galgenul etwa 1 ¾ Stunden (Gweilmaisäß – Alpe Außergweil etwa 45 Minuten). Von der Alpe Außergweil zur Tilisunahütte sind etwa 3 ¼ Stunden Wegzeit einzuplanen.[7]

Weblinks

Anmerkungen

  1. 1,0 1,1 1,2 1,3 1,4 1,5 1,6 1,7 1,8 Gweil, Webseite: apps.vorarlberg.at.
  2. Dieser Maisäß wird erstmals 1514 urkundlich erwähnt.
  3. 3,0 3,1 Gemeinde St. Gallenkirch (Hrsg.): Heimatbuch St. Gallenkirch – Gortipohl – Gargellen, St. Gallenkirch 1988, Eigenverlag, ISBN 3-85430-101-4, S. 137 f.
  4. Wanderung Außergweilalpe, Webseite: alpenverein.at.
  5. Biotop Gweil, Webseite: naturschutzanwalt.at.
  6. Gweiljoch, Webseite: alpenverein.at.
  7. Gemäß Wanderwegweiser vor Ort.

47.0316579.921715Koordinaten: 47° 1′ 54″ N, 9° 55′ 18″ O