Alpe Stoangerhöhe

Die Alpe Stoangerhöhe (auch: Alpe Stonger Höhe, Stongerhöhealpe, Stongerhöhenalpe, Stoanger-Alpe oder Obere Stonger Alpe)ist ein Sömmerungsgebiet (Alm) mit Wirtschaftsgebäuden und sonstige Infrastruktur im Gemeindegebiet Bezau im Bregenzerwald in Vorarlberg.

Alpe Stoangerhöhe (2020)

Lage, Infrastruktur und Ausdehnung

Die Alpe ist rund fünf Kilometer Luftlinie vom westlich befindlichen Dorf Bezau entfernt. Zum südwestlich gelegenen Dorfzentrum von Bizau sind es rund vier Kilometer Luftlinie. Die Gemeindegrenze von Andelsbuch ist im Westen 200 Meter und im Norden rund 300 Meter entfernt. Östlich der Alpe, rund 1600 Meter Luftlinie entfernt, liegt der Schreiberesattel (auch: Schrieberesattel). Nördlich, rund 400 Meter Luftlinie entfernt, liegt die Stongerhöhe (auch: Stongenhöhe oder Stoanglerhöhe genannt, 1778 m ü. A.)

Die Alpe liegt auf rund 1649 m ü. A. (Alpgebäude) und wird jährlich von Anfang Juli bis etwa Mitte September bewirtschaftet und mit Kühen und Jungvieh bestossen.[1] Von der Alpe Stongen (Untere Stonger Alpe) führt eine Materialseilbahn zur Alpe Stoangerhöhe.

Alpwirtschaft im Bereich der Alpe Stoangerhöhe

Im Gebiet der Winterstaude der Gemeinden Andelsbuch und Bezau bestand einst die Großalpe Niedere. Von dieser wurden im Laufe der Jahrhunderte immer mehr Alpen abgetrennt. Zuerst wurde die Alpe Greußings Wildmoos mit dem Vorsäß Sonderdach abgetrennt. 1563 die restliche Großalpe in die Alpe Vordere Niedere und Alpe Hintere Niedere geteilt. Durch weitere Teilungen entstanden zum Beispiel die Kleinalpen Höfle, Alpe Leugehr und Vordere Baumgarten. 1650 wurde die Alpe Schreibere von der Alpe Sammere abgetrennt. 1723 von der Hinteren Niederealpe die Alpe Rühe und die Alpe Stoangerhöhe. Im 19. Jahrhundert folgte die Abtrennung der Alpe Kassa Wildmoos und Holdereggalpe.[2]

Geologie

Das von etwa Ost nach West verlaufende Grebentobel - in der Mitte der Schreiberesattel - Gesertobel, Leopoldatobel/Helbockstobel, bildet eine Grenze zwischen dem von Ost nach West verlaufenden Niedere-Kamm mit der Winterstaude als höchste Erhebung und einem weiteren in etwa parallel gegenüber verlaufenden Gebirgskamm mit dem Hälekopf (1614 m ü. A.), Luguntenkopf (1702 m ü. A., auch Hinteregg) und Sienspitze (1600 m ü. A.).

Im Gebiet der Winterstaude bis Bullerschkopf – auf einer Länge von etwa 2 Kilometer Luftlinie – befinden sich drei sich verzahnende geologische Decken: Der Hauptteil des Gebiets wird von der Säntisdecke (Helvetikum) aufgebaut. Die Liebensteiner und Feuerstätter Decke treten am Schreiberesattel als geologische Fenster zutage.[3]

Die Alpe Stoangerhöhe liegt auf dem Niederekamm.

Wandern

Von der Bergstation der Bezauer Seilbahn (Baumgarten) ist die Alpe Stoangerhöhe in einer ¾ Stunde Gehzeit erreichbar. Von der Alpe Kassa Wildmoos ebenfalls in etwa in einer ¾ Stunde Gehzeit. Von der Alpe Stoangerhöhe ist in etwa in einer ½ Stunde Gehzeit die Stongerhöhe erreichbar, in einer Stunde Gehzeit der Gipfel der Winterstaude.

Ein beliebter Rund-Wanderweg mit ausgezeichnetem Fernblick führt von der Bergstation der Bezauer Seilbahn (Baumgarten 1630 m ü. A., Gemeinde Andelsbuch) über die Niedere Höhe an der Alpe Stoangerhöhe vorbei hinab zur Alpe Schreibere und von dort zur Alpe Stongen und dann über die Alpe Kassa Wildmoos (1400 m ü. A.) und Alpe Greußings Wildmoos (1388 m ü. A.) zurück zur Mittelstation des Bezauer Seilbahn (1200 m ü. A.) beim Vorsäß Sonderdach (etwa 2 bis 2 ½ Stunden Gehzeit). Etwas ausgedehnter und anspruchsvoller ist der Weg, wenn an der Alpe Stoangerhöhe oberhalb vorbeigegangen wird und über Hasenstrick zur Winterstaude (1877 m ü. A.), zurück über die Alpe Lingenauere (1594 m ü. A.) in Richtung Alpe Schreibere zur Alpe Stongen und dann zur Mittelstation Sonderdach (etwa 3 ½ bis 4 Stunden Gehzeit).

Weblinks

  Alpe Stoangerhöhe – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien auf Wikimedia Commons

Einzelnachweise

  1. Bestoßen bezeichnet das Beziehen der Alpe mit einer bestimmten Anzahl von Tieren.
  2. Der Bregenzerwald und die 3-Stufenlandwirtschaft – das landschaftskulturelle und naturräumliche Erbe, Klagenfurter Geographische Schriften, Heft 28, Institut für Geographie und Regionalforschung der Universität Klagenfurt 2012, S. 230 f.
  3. Siehe Geologisch-tektonischen Karte Vorarlberg (GBA 1998).

47.3963489.966801Koordinaten: 47° 23′ 47″ N, 9° 58′ 0″ O