Christoph Jörger von Tollet

Christoph Jörger von Tollet (* im Jahrhundert, um 1502; † im 16. Jahrhundert, um 1578[A 1] war ein einflussreicher Adliger des Herzogtums Österreich "ob der Enns", der zum protestantischen Glauben konvertierte. Trotzdem gelang ihm eine bemerkenswerte Karriere und seine Familie wurde aus dem Ritterstand in den Freiherrenstand erhoben.

Herkunft und Familie

Christoph Jörger von Tollet entstammte einer Adelsfamilie, die im heutigen Bundesland Oberösterreich ansässig war. Er war einer der Söhne von Wolfgang (IV.) Jörger von Tollet († 1524), dem Hauptmann "ob der Enns", aus dessen Ehe mit Dorothea von Raming.[1] Er dürfte der Vater von Wolfgang (V.) Jörger von Tollet gewesen sein.

Leben

Christoph Jörger von Tollet war zunächst Knappe am "burgundischen" Hof der Habsburger in den Niederlanden und wechselte später in den Dienst des kursächsischen Hofes, wo er zum Protestantismus konvertierte. Nachdem er für seine Brüder die Lehen empfangen hatte, kehrte er ins heutige Oberösterreich zurück, wo er innerhalb der ständischen Opposition eine Reihe von politischen Aufgabe ausführte. Er verhandelte zum Beispiel 1532 in Innsbruck für den Ständeausschuss und nahm unter dem Feldhauptmann Graf Georg von Schaunberg 1537 am Türkenfeldzug von Johann Katzianer teil. 1543-1556 gehörte er dem "niederösterreichischen" Regiment an. Da die bei der Übernahme von Regierungsfunktionen erforderlichen katholische Riten jedoch im Widerspruch zu seinem protestantischen Bekenntnis standen und ihm dies offensichtlich zu schaffen machte, zog er sich 1556 aus dem "niederösterreichischen" Regiment zurück, nachdem ihm auch der Reformer Martin Luther dazu geraten hatte. Mit diesem hatte seine Mutter Dorothea bereits korrespondiert. Später war er Kommissär und Leiter der Neusohlerischen Schmelzkommission. Unter Kaiser Maximilian II. († 1576) wurde er zum kaiserlichen Rat ernannt und in den Freiherrenstand erhoben. Von diesem erhielt er außerdem die neu geschaffene Würde eines Erblandhofmeisteramtes ob der Enns.[1]

Literatur

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 vgl. Wien. Geschichte einer Stadt, 2003, Bd. 2. S. 247

Anmerkungen

  1. Nach Hinweise aus Wien. Geschichte einer Stadt, 2003, Bd. 2. S. 247 und Angaben auf Wikidata