Erzherzog-Wilhelm-Gedenkpfeiler

Der Erzherzog-Wilhelm-Gedenkpfeiler ist eine im Jahr 1895 errichtete Gedenksäule in Baden vor dem Haus Helenenstraße Nr.40 und steht unter Denkmalschutz.

Gedenkpfeiler in Baden

Entstehungsgeschichte

Am 29. Juli 1894 verunglückte Erzherzog Wilhelm in der heutigen Helenenstraße (etwa vor ON 23) bei einem Reitunfall, da das Pferd durch einen entgegenkommenden Zug der Straßenbahn nach Rauhenstein scheute und ihn vom Pferd warf. Der Erzherzog wurde in das nahegelegene Gasthaus Deisenhofer gebracht, wo er dann auch verstarb.[1]

Zur Erinnerung an den Unfall spendete Erzherzog Eugen als Neffe und Erbe eine Gedenksäule. Mit der Errichtung wurde der Wiener Baumeister, Architekt und Steinmetz Paul Wasserburger (1824–1903)[2] beauftragt.

Als Datum der Segnung wurde der 29. Juli 1895, der ungefähr dem erste Todestag entspricht gewählt. Die Säule wurde vom Spender der damals noch selbstständigen Gemeinde Weikersdorf mit der Verpflichtung diese immerwährend zu erhalten übergeben.[3][4]

Die Gedenksäule sollte ursprünglich direkt am Unglücksort aufgestellt werden, wurde jedoch aus verkehrstechnischen Rücksichten unweit davon, an der Ecke Helenenstraße zur Hildegardbrücke, platziert.

Die im Inneren mittig angebrachte Figur soll schon mehrmals gestohlen worden sein.[5]

Zum 100. Todestag, 1994, wurde die Gedenksäule gemäß Schenkungsverpflichtung renoviert.

Beschreibung

 
Haupt des Gedenkpfeilers

Der Tabernakelpfeiler steht auf einem Grünstreifen gegenüber des ehemaligen Hotel Esplanade. Die neugotischem Stil errichtete Säule hat einen quadratischen Querschnitt und steht auf einem Sockel. Auf der Säule ruht eine offene steinerne Laterne mit vier roten Marmorsäulen. In der Laterne steht eine kleine Marienstatue. Als Aufsatz auf der Laterne ragt ein kleiner Aufbau mit einer Kreuzblume.

Die Tafel auf einer Seite des Sockels trägt die Inschrift:

„Erzherzog Wilhelm
von Österreich
Hoch- und Deutschmeister
gest.29. Juli 1894
Das Andenken des Gerechten
währt ewiglich
Psalm CXI,6“

Die Säule ist von einem ungefähr 122 Zentimeter hohen schmiedeeisernen Lanzengitter, der ebenfalls auf einer Steineinfassung steht, umgeben.

Literatur

Einzelnachweise

  1. Der Tod des Erzherzogs Wilhelm. In: Neuigkeits-Welt-Blatt, 7. November 1931, S. 9 (online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/nwb
  2. Ressel: Kirchen und Kapellen, S. 144, Abb. 64 sowie
    Paul Wasserburger. In: Architektenlexikon Wien 1770–1945. Herausgegeben vom Architekturzentrum Wien. Wien 2007.
  3. Denkmal für Erzherzog Wilhelm. In: Badener Bezirks-Blatt, 27. Juli 1895, S. 3 (online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/bbb
  4. Denkmal für Erzherzog Wilhelm. In: Badener Bezirks-Blatt, 31. Juli 1895, S. 3 (online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/bbb
  5. Kurt Drescher: Streifzüge. S. 92.

Weblinks

48.0058116.21665Koordinaten: 48° 0′ 21″ N, 16° 13′ 0″ O