Freiland (Gemeinde Türnitz)

Freiland ist ein Ort in der Gemeinde Türnitz im Bezirk Lilienfeld in Niederösterreich. Sie liegt als weiterer Ort im Katastralgemeindegebiet von Außerfahrafeld.

Freiland (Dorf)
Freiland (Gemeinde Türnitz) (Österreich)
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Ganzseitige Karten47.97583333333315.568055555556
Basisdaten
Pol. Bezirk, Bundesland Lilienfeld (LF), Niederösterreich
Gerichtsbezirk Lilienfeld
Pol. Gemeinde Türnitz  (KG Außerfahrafeld)
Ortschaft Außerfahrafeld
Koordinaten 47° 58′ 33″ N, 15° 34′ 5″ O47.97583333333315.568055555556402Koordinaten: 47° 58′ 33″ N, 15° 34′ 5″ Of1
Höhe 402 m ü. A.
Quelle: STAT: Ortsverzeichnis; BEV: GEONAM; NÖGIS

Lage

Die um mehrere Zweckbauten entstandene Streusiedlung liegt im Mostviertel im oberen Traisental, das nach Norden zur Donau hin entwässert, auf einer Höhe von 400 m ü. A. Seine Lage am Zusammenfluss mit der Unrechttraisen macht ihn zum Verkehrsknotenpunkt.

Geschichte

Der heute nicht mehr bestehende Freilandhof wird 1321 als Hof des „Frylanters“ urkundlich erwähnt. Dieser Hof wurde 1820 von Johann Fruhwirth erworben, der der Nähe ein großes Eisenwerk betrieb, das in seiner Blütezeit (1840–1870) bis zu 600 Arbeiter beschäftigte und Gewehre, Bajonette und Säbel erzeugte. An der Stelle des Freilandhofes wurde im Jahre 1852 von der Fabrikantenfamilie Fruhwirth das Schloss Freiland errichtet. Durch die Einführung Werndl-Gewehre in der österreichischen Armee wurde die Produktion verkleinert und letztlich aufgegeben; Fruhwirth widmete sich fortan Erzeugnissen aus Holz.[1]

1931 erwarb Fürst Franz I. von Liechtenstein die Fabrik, und 1942 auch das Schloss. Laut Adressbuch von Österreich waren im Jahr 1938 Freiland zwei Gemischtwarenhändler, ein Konsumverein, ein Sägewerk und die Fürstl. Lichtensteinsche Guts- u. Forstverwaltung ansässig. Des Weiteren gab es eine Holzstoff- und Pappenfabrik.[2] Im Zweiten Weltkrieg wurde im Schloss eine Schule für verwundete SS-Angehörige eingerichtet. Durch Plünderungen in den letzten Kriegstagen und die russischen Besatzer hat es beträchtlichen Schaden erlitten.

Ab 1948 stand das Schloss Freiland dem Kriegsopferverband zur Verfügung, der hier ein Erholungsheim für Kinder von Kriegsopfern einrichtete. Das Schloss bot anfangs Platz für 250 Kinder und wurde später für 400 Kinder erweitert. Ab den 1970ern wurde das Heim unter der Bezeichnung [[w:Friedrich Karrer|Friedrich Karrerhaus, Erholungsstätte für Kriegsopfer und Behinderte geführt. Heute befindet sich darin ein Erholungshotel mit Seminarbetrieb.

Ein Anziehungspunkt in der Ortschaft ist auch das Feld- und Industriebahnmuseum Freiland, eine Sammlung schienengebundener Fahrzeuge in kleinen Spurweiten, wobei an manchen Tagen auch gefahren wird.[3]

Verkehr

Weblinks

  Freiland (Gemeinde Türnitz) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien auf Wikimedia Commons

Einzelnachweise

  1. Geschichte (Version vom 28. Dezember 2016 im Internet Archive) auf schloss-freiland.at
  2. Adressbuch von Österreich für Industrie, Handel, Gewerbe und Landwirtschaft, Herold Vereinigte Anzeigen-Gesellschaft, 12. Ausgabe, Wien 1938 PDF, Seite 244
  3. Feld- und Industriebahnmuseum Freiland