Hans Gasser (* im 14. Jahrhundert; † im 15. Jahrhundert, nach 1430[A 1]), auch Hans Gasser von Igls, war im 15. Jahrhundert Gerichtsvertreter der Grafschaft Tirol für ein Gericht im heutigen Bundesland Tirol.

Igls ist heute ein Teil der Stadt Innsbruck

Herkunft

Über die Herkunft und Familie von Hans Gasser ist nichts bekannt.

Leben

Hans Gasser ist mehrmals in Urkunden als Zeuge urkundlich genannt, aber nie an vorrangiger Stelle.[1] Er war in Igls (heute Teil der Stadt Innsbruck) ansässig, das zu seiner Zeit zur Herrschaft des Gerichtes Sonnenberg gehörte. Für sein dort gelegenes Gut leistete er Abgaben an die beiden Töchter von Heinrich Spies von Friedberg und später auch an die "Möltl-Stiftung", ein Frühmessbenefizium zu Mils.[2] Als "Gerichtsbote" des landesfürstlichen Gerichts Sonnenburg (heute zugehörig zur Gemeinde Natters)[A 2] wurde er, gemeinsam mit den Gerichtsboten Hiltprand vom Zoll aus Passeier, Johannes Lanser, Heinrich Teurlin von Terlan, Heinrich Trautmann, Martin Valser, Hans Mair im Grafen, Hans dem Freyen von Kastelruth, Niklas Seibant, Franz von Brez und dem Drück von Latsch, am 30. November 1423 von den Landständen der Grafschaft Tirol zu einem Ausschussmitglied der "Landschaft" ernannt.[3]

Literatur

  • Adelina Wallnöfer: Die politische Repräsentation des gemeinen Mannes in Tirol. Die Gerichte und ihre Vertreter auf den Landtagen vor 1500 (= Veröffentlichungen des Südtiroler Landesarchivs. Bd. 41). Universitätsverlag Wagner, Innsbruck, 2017. ISBN 978-3-7030-0941-9

Einzelnachweise

  1. vgl. Adelina Wallnöfer: Die politische Repräsentation des gemeinen Mannes in Tirol, 2017, S. 250
  2. vgl. Adelina Wallnöfer: Die politische Repräsentation des gemeinen Mannes in Tirol, 2017, S. 249f.
  3. vgl. Adelina Wallnöfer: Die politische Repräsentation des gemeinen Mannes in Tirol, 2017, S. 249

Anmerkungen

  1. Hinweis bei Adelina Wallnöfer: Die politische Repräsentation des gemeinen Mannes in Tirol, 2017, S. 250
  2. Dieses Gericht hatte damals seinen Sitz auf der Sonnenburg in Natters, die heute nicht mehr erhalten ist. Im 15. Jahrhundert wurde der Sitz des Gerichts auf die Burg Vellenberg bei Götzens verlegt und im 18. Jahrhundert auf den Ansitz Ettnau in Hötting (heute Teil der Stadt Innsbruck). Zuletzt war das Gericht 1814–1849 im Gerichtsgebäude in Wilten (heute ebenfalls ein Stadtteil von Innsbruck) untergebracht.