K.Ö.M.V. Arminia Klosterneuburg


Die Katholische Österreichische Mittelschulverbindung Arminia Klosterneuburg ist eine römisch-katholische, farbentragende, nicht-schlagende w:Schülerverbindung im MKV. Sie wurde am 19. Jänner 1919 gegründet und ist somit die älteste legal gegründete Schülerverbindung Österreichs – vor der Gründung der ersten Republik konnten sich aufgrund des geltenden Koaliationsverbots Schülerverbindungen nur im Geheimen bilden.[1]

K.Ö.M.V. Arminia Klosterneuburg

Wappen Zirkel
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Basisdaten
Gründung: 19. Jänner 1919
Korporationsverband: MKV (1933, Gründungsverbindung)
Kürzel: ARK!
Farbenstatus: farbentragend
Farben:
Fuchsenfarben:
Art des Bundes: Männerbund
Religion / Konfession: römisch katholisch
Stellung zur Mensur: nichtschlagend
Wahlspruch: In Treue füreinand' !
Mitglieder insgesamt: ~130
Website: www.arminia.co.at

Geschichte

Die KÖMV Arminia wurde unmittelbar nach dem 1919 aufgehobenen Koalitionsverbot für Mittelschüler gegründet. Damit ist sie die älteste legal gegründete Mittelschulverbindung in Österreich.[2]

Bei der Gründung waren auch KHV Welfia und die Marianische Kongregation beteiligt.[1] Bereits im selben Jahr wurde mit Danubia Wien die erste Tochterverbindung gegründet, der 1920 mit Normannia Wien eine zweite folgte. Arminia wurde Mitglied des VPV und des Grenzlandverbandes, aus denen sie jedoch Ende der 1920er wieder ausschied.

Bereits 1932 wurde es Mitgliedern verboten, der NSDAP beizutreten. 1933 war Arminia eine der Gründungsverbindungen des MKV und wurde erste Landesvorsitzende Verbindung des niederösterreichischen MKV (NÖMKV), welcher auf ihrem 15. Stiftungsfest, 1934 gegründet wurde.

Wie alle Verbindungen wurde Arminia 1938 nach dem sogenannten Anschluss an Deutschland verboten, es gelang jedoch den Betrieb im Untergrund fortzuführen und sogar von der HJ gestohlene Paradegegenstände zurückzuholen. Insgesamt waren 25 Arminen im Widerstand gegen die Nationalsozialisten aktiv, unter anderem in O5 oder der Österreichischen Freiheitsbewegung, welche in Klosterneuburg maßgeblich von Arminen gestützt wurde, oft Schüler von Roman Karl Scholz, der am 22 Juli 1940 verhaftet wurde.[3][4]

Diese Tätigkeit im Widerstand führte zu einer raschen Wiederzulassung nach dem Zweiten Weltkrieg. Die KÖMV Arminia konnte trotz russischer Besatzung schon 1946 reaktiviert werden. Auch der NÖMKV wurde unter Arminias Vorsitz wiedergegründet. Die Verbindung florierte viele Jahre lang, es wurde auch ein Arminenorchester und der Basketballverein Arminia gegründet.

2007 musste die Verbindung aufgrund des ausbleibenden Zustroms junger Männer sistiert werden. 2011 gelang jedoch die Reaktivierung und so konnte 2019 das 100. Stiftungsfest in Klosterneuburg geschlagen werden.

Ziele und Prinzipien

Die Arminia beruht auf den vier Prinzipien religio (katholischer Glaube), patria (Bekenntnis zu Österreich), scientia (lebenslanges Streben nach Bildung) und amicitia (Freundschaft über die Schulzeit hinaus). Sie pflegt den couleurstudentischen Comment und will eine lebenslange Freundschaft begründen. Die Arminia ist nicht-schlagend, pflegt also keine studentische Mensur, allerdings pflegt sie den Du-Comment. Sie sieht sich als parteiunpolitisch und steht zu einer unabhängigen Republik als Teil eines vereinten Europas.

Couleur

Die Verbindung trägt die Farben grün-weiß-gold. Dabei steht grün für die Heimat, speziell den Wienerwald, weiß für die Freundschaft und gold für den katholischen Glauben. Die Fuchsenfarben sind grün-weiß-grün. Der Deckel ist eine halbsteife, grüne Stoffmütze.

Der Wahlspruch lautet 'In Treue füreinand'!

Bekannte Mitglieder

Literatur

  • Peter Krause: Studiosus Austriacus, Handbuch des österreichischen Korporationswesens. 3. Auflage. Wien 1982. Österreichischer Verein für Studentengeschichte.
  • Artikel von Herbert Crammer, in Der Armine, Nr. 55 (Oktober 1981)
  • Christine Klusacek: Die Österreichische Freiheitsbewegung. Wien 1968. Europa-Verlag.
  • Text und Melodie des Österreichischen Freiheitsliedes mit Begleitbrief. Würzl. 1965.

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 Geschichte – Arminia Klosterneuburg. Abgerufen am 25. März 2020 (deutsch).
  2.  Peter Krause: Studiosus Austriacus – Handbuch des österreichischen Korporationswesens. 3 Auflage. Österreichischer Verein für Studentengeschichte, Wien 1982.
  3.  Cathrin Hermann: Widerstand und Geschlecht Geschlechterrollen im österreichischen Widerstand und deren Darstellungen in der Forschungsliteratur nach 1945 – Ein Vergleich zwischen der „Österreichischen Freiheitsbewegung“ und der so genannten „Tschechischen Sektion der KPÖ“. Dissertation. Universität Wien, Wien 2011, S. 36 (http://othes.univie.ac.at/18450/1/2011-11-17_0207513.pdf).
  4.  Office of United States Chief of Counsel For Prosecution of Axis Criminality: Nazi Conspiracy and Aggression – Supplement A. In: International Military Trials, Nurnberg. U.S. Government Printing Office, Washington 1947, S. 648f (https://www.loc.gov/rr/frd/Military_Law/pdf/NT_Nazi-Suppl-A.pdf).

Weblinks