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K (→Ernte und Verkauf im Wandel der Zeit: Einzelnachweis verfeinert - direkt auf Seite verlinkt) |
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Die Kirschenernte war lange Zeit die größte Einnahmequelle für die Donnerskirchner Frauen, die die nicht ungefährliche Arbeit des Kirschenpflückens (''ortsspezifisch: Kerschtnbrockn'') übernahmen. Das „Kirschengeld“ war damals der erste größere Verdienst im Jahr und wurde zur Anschaffung neuer Kleidung für die gesamte Familie benötigt. | Die Kirschenernte war lange Zeit die größte Einnahmequelle für die Donnerskirchner Frauen, die die nicht ungefährliche Arbeit des Kirschenpflückens (''ortsspezifisch: Kerschtnbrockn'') übernahmen. Das „Kirschengeld“ war damals der erste größere Verdienst im Jahr und wurde zur Anschaffung neuer Kleidung für die gesamte Familie benötigt. | ||
Im Mittelalter waren die Kirschen ein luxuriöses Lebensmittel, das auch dementsprechend teuer verkauft wurde. Das Sprichwort „Mit dem ist nicht gut Kirschen essen“ bezieht sich auf diese Zeit, da es immer wieder Personen gab, die Wohlstand vortäuschten um in den Genuss der edlen Früchte zu kommen. Wurden diese Hochstapler enttarnt, bespuckte man sie mit Kirschkernen. <ref> | Im Mittelalter waren die Kirschen ein luxuriöses Lebensmittel, das auch dementsprechend teuer verkauft wurde. Das Sprichwort „Mit dem ist nicht gut Kirschen essen“ bezieht sich auf diese Zeit, da es immer wieder Personen gab, die Wohlstand vortäuschten um in den Genuss der edlen Früchte zu kommen. Wurden diese Hochstapler enttarnt, bespuckte man sie mit Kirschkernen. <ref>Brigitte Krizsantis: [http://www.chronik-donnerskirchen.at/index.php?id=78 Kirschen] abgerufen am 25. Jänner 2017</ref> | ||
Da die Kirsche das erste reife Obst im Jahreskreis ist, erfreute sie sich auch in Wien am Großgrünmarkt großer Beliebtheit und so stieg der Umsatz um 1950 auf bis zu 4000 Kilogramm Kirschen täglich. Da Kirschen leicht verderblich und sehr empfindlich sind, musste die Ernte stets schnell an ihre Endabnahmestelle gelangen. Die baumfrischen Kirschen wurden direkt in Donnerskirchen jeden Abend von den Bauern an einer Sammelstelle abgegeben und über Nacht mit einem LKW nach Wien transportiert. Am Morgen des nächsten Tages zahlte die Organisatorin des Sammelverkaufs den Bauern den Betrag der Vortagesernte aus. <ref> Chronik Donnerskirchen: Donnerskirchen 2010. Tourismusverband Donnerskirchen, Donnerskirchen 2010. S. 513. </ref> | Da die Kirsche das erste reife Obst im Jahreskreis ist, erfreute sie sich auch in Wien am Großgrünmarkt großer Beliebtheit und so stieg der Umsatz um 1950 auf bis zu 4000 Kilogramm Kirschen täglich. Da Kirschen leicht verderblich und sehr empfindlich sind, musste die Ernte stets schnell an ihre Endabnahmestelle gelangen. Die baumfrischen Kirschen wurden direkt in Donnerskirchen jeden Abend von den Bauern an einer Sammelstelle abgegeben und über Nacht mit einem LKW nach Wien transportiert. Am Morgen des nächsten Tages zahlte die Organisatorin des Sammelverkaufs den Bauern den Betrag der Vortagesernte aus. <ref> Chronik Donnerskirchen: Donnerskirchen 2010. Tourismusverband Donnerskirchen, Donnerskirchen 2010. S. 513. </ref> |