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| == Werdegang == | | == Werdegang == |
| Im Jahr 1654 kam Astouatzatur erstmals mit seinem Vater nach Wien, wo er sich um 1666 dauerhaft niederließ. Seit ca. 1670 ist er als Händler nachgewiesen, wobei er sich vor allem auf Waren aus dem Osmanischen Reich spezialisiert hatte. Zu dieser Zeit war er Besitzer eines Warengewölbes in dem Haus "Zur Goldenen Gans" (heute Wien 1, Rotenturmstraße 29 / Rabensteig 2). Seine Handelsgesellschaft erhielt nach der Ausweisung der JüdischenNachdem Kaiser [[Leopold I. (HRR)|Leopold I.]] in Wien die Juden ausgewiesen hatte, brach die Silberversorgung für die kaiserliche Münze zusammen. Da ansässige Handelsleute die Lieferung nicht übernehmen konnten, wurde Diodatos Handelsgesellschaft engagiert. Von März bis Oktober 1671 war er dazu in der Türkei, konnte jedoch auch nicht für einen regelmäßigen Betrieb der Münze sorgen. | | Im Jahr 1654 kam Owanes Astouatzatur erstmals mit seinem Vater nach Wien, wo er sich um 1666 dauerhaft niederließ. Seit ca. 1670 ist er in der Stadt Wien als Händler nachgewiesen, der sich besonders auf Waren aus dem Osmanischen Reich spezialisiert hatte. Zu dieser Zeit war er im Besitz eines Warengewölbes in dem Haus "Zur Goldenen Gans" (heute [[Innere Stadt|Wien 1]], Rotenturmstraße 29 / Rabensteig 2). |
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| 1681 versuchte er, wenn gleich erfolglose eine Stelle als Hofkurier zu erhalten. 1683 lieferte im Zusammenhang mit der [[Zweiten Wiener Türkenbelagerung]] einige Male Kriegsmaterial. 1685 erwarb er vier Grundstücke in der Leopoldstadt.
| | Seine Handelsgesellschaft wurde nach Zerstörung des jüdischen Ghettos, an dessen Stelle in der Folge eine [[Wiener Vorstadt]], die Leopoldstadt, errichtet wurde, von Kaiser [[Leopold I. (HRR)|Leopold I.]] mit der Silberversorgung der kaiserliche Münze betraut. Deswegen unternahm Astouatzatur eine Reise in das Osmanischen Reich, wo er sich von März bis Oktober 1671 aufhielt. Es gelang ihm aber nicht, dort einen regelmäßigen Betrieb der Münze durchzusetzen. |
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| Am 17. Jänner 1685 erhielt Astouatzatur auf sein Ansuchen für zwei Jahrzehnte die "Hoffreiheit" (ein Privileg), 20 Jahre lang als einziger Händler der Stadt Kaffee als Getränk verkaufen zu dürfen beziehungsweise ''das türkische Getränk, als Caffe, The und Scherbet, zu praeparieren''. Daraufhin eröffnete er in dem Hachenbergische Haus, seinem Wohnhaus am [[Haarmarkt]], (heute: Wien 1, Rotenturmstraße 14) ein Kaffeegewölbe, das als das erste [[Wiener Kaffeehaus]] gilt.
| | 1681 versuchte er, wenn gleich erfolglos, eine Stelle als Hofkurier zu erhalten. 1683 lieferte im Zusammenhang mit der [[Zweiten Wiener Türkenbelagerung]] einige Male Kriegsmaterial. 1685 erwarb er vier Grundstücke in der inzwischen entstandenen Leopoldstadt. |
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| Nachdem ihm 1690 das Wiener Bürgerrecht verliehen worden war, hätte er nach den damaligen Gesetzen auf die "Hoffreiheit" verzichten müssen, was er jedoch nicht tat. 1710 erreichte er zusammen mit seiner Ehefrau eine Bestätigung seiner "Hoffreiheit" durch den Kaiser, womit er sich aber die Möglichkeit, in die Genossenschaft der bürgerlichen Kaffeesieder aufgenommen zu werden, verbaute.
| | == Das "kaiserliche" Kaffee-Monopol == |
| | Am 17. Jänner 1685 wurde Owanes Astouatzatur sein Ansuchen bewilligt, zwanzig Jahre lang als einziger Händler der Stadt Kaffee als Getränk verkaufen zu dürfen. Nach Bewilligung dieser [[w:Privileg|"Hoffreiheit"]], ''das türkische Getränk, als Caffe, The und Scherbet, zu praeparieren'', eröffnete er in dem ''Hachenbergische Haus'', seinem damaligen Wohnhaus am [[Haarmarkt]] in der Stadt Wien (heute: Wien 1, Rotenturmstraße 14) ein ''Cave Gewölb'' (Kaffeegewölbe), das als das erste [[Wiener Kaffeehaus]] gilt. Später übersiedelte Astouatzatur in das ''Schwanfelnersche Haus'' auf dem [[Stephansplatz]], wo sich um 1701 sein ''Cave Gewölb'' befunden haben soll. |
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| Im Zusammenhang mit der Belagerung und Eroberung der Stadt [[w:Beograd|Belgrad]] unter dem Oberbefehl des [[Prinzen Eugen]] wurde er der Spionage beschuldigt. Eine Folge davon war, dass ihm die "Hoffreiheit" entzogen wurde. Nachdem es ihm nicht gelungen war, sich vollständig zu rehabilitieren, übersiedelte er vorübergehend nach [[w:Venezia|Venedig]]
| | Nachdem ihm 1690 das Wiener Bürgerrecht verliehen worden war, hätte er nach den damaligen Gesetzen auf die "Hoffreiheit" verzichten müssen, was er jedoch nicht tat. Stattdessen betrieb er sein ''Cave Gewölb'' weiterhin aufgrund der "Hoffreiheit". 1710 erreichte er zusammen mit seiner Ehefrau eine Bestätigung seiner "Hoffreiheit" durch den Kaiser, womit er sich aber die Möglichkeit verbaute, in die Genossenschaft der bürgerlichen Kaffeesieder aufgenommen zu werden, die inzwischen in der Stadt Wien am Entstehen war. |
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| solches orientalisches Getränk auf 20 Jahre allein zu verkauffen(!), und sich dessen niemand, er seye wehr, er wolle bei Straff der confiscation, und 5 Marckh Goldtes anmassen sollte.“ Später dürfte Diodato in das „Schwanfelnersche Haus“ auf dem Stephansplatz gezogen sein. 1701 wird berichtet, dass sich dort das „Cave Gewölb“ befunden habe. Diodato betrieb dieses Kaffeegewölbe aufgrund einer Hoffreiheit. Diodato profitierte von der Judenverfolgung im Jahr 1669. Eine Folge war, dass die Silberversorgung für die kaiserliche Münze zusammenbrach. Da ansässige Handelsleute die Lieferung nicht übernehmen konnten, wurde seine Handelsgesellschaft engagiert. Von März bis Oktober 1671 reiste er in dieser Angelegenheit ins Osmanische Reich, wo es ihm allerdings keineswegs gelang, einen regelmäßigen Betrieb der Münze durchzusetzen. Immer rentierte es sich für ihn, eine Belohnung dafür war letztlich das auf 20 begrenzte Privileg als einziger Händler der Stadt Wien, Kaffee als Getränk verkaufen zu dürfen. Diodato besaß damals ein Haus am Haarmarkt (heute Rotenturmstraße 14), das auch sein Wohnsitz war, und dort eröffnete er sein „Kaffee-Gewölbe“ bzw. das erste Wiener Kaffeehaus. Im Zusammenhang mit einer Spionage-Affäre bei einer der Belagerungen von Belgrad durch Prinz Eugen nahm sein Ruf allerdings schweren Schaden. Nachdem es ihm nicht wirklich gelang, sich zu rehabilitieren, übersiedelte er nach Venedig. Das Kaffeegeschäft in Wien wurde in der Folge von weiteren armenischen Händler übernommen. Heute erinnert an Johannes Diodato ein Park in Wien 4.
| | Als er im Zusammenhang mit der Belagerung und Eroberung der Stadt [[w:Beograd|Belgrad]] unter dem Oberbefehl des [[Prinzen Eugen]] der Spionage beschuldigt wurde, nahm sein Ruf allerdings schweren Schaden. Als eine Folge davon wurde ihm die "Hoffreiheit" entzogen. Da es ihm nicht gelang, sich vollständig zu rehabilitieren, übersiedelte er vorübergehend nach [[w:Venezia|Venedig]]. |
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| == Letzte Lebensjahre und Tod == | | == Letzte Lebensjahre und Tod == |