Andreas Baumkircher: Unterschied zwischen den Versionen

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== Aufstieg innerhalb des Adels ==
== Aufstieg innerhalb des Adels ==
Gehörte sein Großvater und sein Vater, denen eine Karriere als landesfürstlicher Verwalter im Herzogtum Krain und die Erwerbung von Grundbesitz gelang, noch dem niederen Lehens- oder Dienstadel an,<ref>vgl. Rudolf Kropf - Andreas Lehner (Hrsg.): ''Andreas Baumkircher'', 2013, S. 25</ref> schaffte Andreas Baumkircher in den Landadel, auch wenn ihm keineswegs die Zeit blieb, diese Stellung dauerhaft auszubauen. Durch die vorübergehende Ernennung (ca. 1454-1465) zum Burggrafen und Gespan von Preßburg stieg er in die erste Reihe der ungarischen Magnaten auf, mit der Erhebung in den erblichen Freiherrenstand 1463 durch den Kaiser gelang ihm der Aufstieg in den höheren Adel. Durch die Übernahme von Pflegschaften und Pfandschaften sowie Käufe konnte Baumkircher seine Besitzungen wesentlich vergrößern. Um 1466 erbte er von seinem Vater noch dessen Besitztümer im Herzogtum Krain. Mit dem Erwerb der Herrschaft Katsch bei Murau, das er [[Leutold von Stubenberg]] abkaufte<ref>Elke Simon: Grundlagen, Möglichkeiten, Grenzen, 2000. S. 112</ref> stieg er in die steirische Landstandschaft auf.<ref>vgl. Rudolf Kropf: ''Andreas Baumkircher als Grundherr''. In: Rudolf Kropf - Andreas Lehner (Hrsg.): ''Andreas Baumkircher'', 2013, S. 30f., S. 65 und 120f.</ref> 1464 verlobte Andreas Baumkircher seine Tochter Martha, mit Leutolds Sohn Hans von Stubenberg, der ebenfalls dem steirischen Herrenstand angehörte.<ref>Rudolf Kropf - Andreas Lehner (Hrsg.): ''Andreas Baumkircher'', 2013, S. 127</ref> Die Besitzungen von Andreas Baumkircher waren über mehrere heutige Staaten verstreut: Kroatien, Österreich, Slowakei, Slowenien und Ungar.<ref>vgl. Rudolf Kropf - Andreas Lehner (Hrsg.): ''Andreas Baumkircher'', 2013, S. 120f.</ref>.
Gehörten sein Großvater und sein Vater, denen eine Karriere als landesfürstliche Verwalter im Herzogtum Krain und die Erwerbung von Grundbesitz gelang, noch dem niederen Lehens- oder Dienstadel an,<ref>vgl. Rudolf Kropf - Andreas Lehner (Hrsg.): ''Andreas Baumkircher'', 2013, S. 25</ref> schaffte es Andreas Baumkircher in den Landadel, auch wenn ihm keineswegs die Zeit blieb, diese Stellung dauerhaft auszubauen. Durch die vorübergehende Ernennung (ca. 1454-1465) zum Burggrafen und Gespan von Preßburg stieg er in die erste Reihe der ungarischen Magnaten auf, mit der Erhebung in den erblichen Freiherrenstand 1463 durch den Kaiser gelang ihm der Aufstieg in den höheren Adel. Durch die Übernahme von Pflegschaften und Pfandschaften sowie Käufe konnte Baumkircher seine Besitzungen wesentlich vergrößern. Um 1466 erbte er von seinem Vater noch dessen Besitztümer im Herzogtum Krain. Mit dem Erwerb der Herrschaft Katsch bei Murau, die er [[Leutold von Stubenberg]] abkaufte<ref>Elke Simon: Grundlagen, Möglichkeiten, Grenzen, 2000. S. 112</ref>, stieg er in die steirische Landstandschaft auf.<ref>vgl. Rudolf Kropf: ''Andreas Baumkircher als Grundherr''. In: Rudolf Kropf - Andreas Lehner (Hrsg.): ''Andreas Baumkircher'', 2013, S. 30f., S. 65 und 120f.</ref> 1464 verlobte Andreas Baumkircher seine Tochter Martha mit Leutolds Sohn Hanns, der ebenfalls dem steirischen Herrenstand angehörte.<ref>Rudolf Kropf - Andreas Lehner (Hrsg.): ''Andreas Baumkircher'', 2013, S. 127</ref> Die Besitzungen von Andreas Baumkircher waren über mehrere heutige Staaten verstreut: Kroatien, Österreich, Slowakei, Slowenien und Ungarn.<ref>vgl. Rudolf Kropf - Andreas Lehner (Hrsg.): ''Andreas Baumkircher'', 2013, S. 120f.</ref>.


Nach seiner Hinrichtung gelang es seiner Familie nicht, alle seine Besitzungen zu behalten. So ging zum Beispiel sein Besitz im Herzogtum Krain in landesfürstliches Eigentum über<ref>Rudolf Kropf - Andreas Lehner (Hrsg.): ''Andreas Baumkircher'', 2013, S. 25</ref>, auch die Herrschaft Katsch fiel danach wieder an den Kaiser<ref>Elke Simon: Grundlagen, Möglichkeiten, Grenzen, 2000. S. 112</ref>.  
Nach seiner Hinrichtung gelang es seiner Familie nicht, alle seine Besitzungen zu behalten. So ging zum Beispiel sein Besitz im Herzogtum Krain in landesfürstliches Eigentum über<ref>Rudolf Kropf - Andreas Lehner (Hrsg.): ''Andreas Baumkircher'', 2013, S. 25</ref>, auch die Herrschaft Katsch fiel danach wieder an den Kaiser<ref>Elke Simon: Grundlagen, Möglichkeiten, Grenzen, 2000. S. 112</ref>.  


=== Freiherr von Schlaining, "Gründer" des Paulinerklosters und von Stadtschlaining ===
=== Freiherr von Schlaining, Kloster- und Stadtgründer ===
''Die Burg für den Teufel, die Stadt für die Welt und das Kloster für das Himmelreich''<ref group="A">Ein Zitat über Stadtschlaining, das Andreas Baumkircher als ihrem Stadtgründer zugeschrieben wird, vgl. Rudolf Kropf - Andreas Lehner (Hrsg.): ''Andreas Baumkircher'', 2013, S. 13</ref>
''Die Burg für den Teufel, die Stadt für die Welt und das Kloster für das Himmelreich''<ref group="A">Ein Zitat über Stadtschlaining, das Andreas Baumkircher als ihrem Stadtgründer zugeschrieben wird, vgl. Rudolf Kropf - Andreas Lehner (Hrsg.): ''Andreas Baumkircher'', 2013, S. 13</ref>


1445 brachte sich der spätere Kaiser Friedrich III. durch Eroberungen in den Besitz einer Reihe von Burgen und Herrschaften im damaligen Westungarn, darunter auch die Burg Schlaining an der [[w:Pinka|Pinka]], die er seinem damaligen Gefolgsmann Andreas Baumkircher pflegschaftsweise zur Verwaltung überließ. 1446 verpfändete er sie dann zusammen mit der gleichnamigen Herrschaft an diesen, der zwischen 1451 und 1456 durch Kauf in den endgültigen Besitz der Burg gelangte, die ihm 1455 von König Ladislaus Postumus ins Eigentum übertragen wurde. Mit der Errichtung einer Stadt zwischen der Burg und dem Kloster dürfte Baumkircher bereits 1458/59 begonnen haben. 1462 gestattete ihm Kaiser Friedrich III. bei seiner Burg Schlaining eine Stadt "von Neuem" zu bauen, die am 4. April 1462 mit einem Handelsprivileg (Freibrief) ausgestattet wurde<ref>Rudolf Kropf: ''Gründung von Stadtschlaining''. In: Rudolf Kropf - Andreas Lehner (Hrsg.): ''Andreas Baumkircher'', 2013, S. 103</ref>. Vor 1460 stiftete Baumkircher in der "Vorstadt" des späteren Stadtschlainings ein Kloster der [[w:Pauliner|Pauliner]]<ref>Gustav Reingrabner: ''Das Paulinerkloster in Stadtschlaining''. In: Rudolf Kropf - Andreas Lehner (Hrsg.): ''Andreas Baumkircher'', 2013, S. 117</ref>. 1463 erhielt Baumkircher von Matthias, nachdem er diesem als ungarischer König gehuldigt hatte, eine Reihe von Steuerbefreiungen, darunter eine Befreiung von Stadtschlaining vom Grenzzoll. Nach der Hinrichtung Baumkirchers gehörten seine Besitzungen im Eisenburger Komitat, darunter auch die Herrschaft Schlaining mit Burg und Stadt seinen Söhnen.<ref>vgl. Rudolf Kropf - Andreas Lehner (Hrsg.): ''Andreas Baumkircher'', 2013, S. 17 und S. 120f.</ref>
1445 brachte sich der spätere Kaiser Friedrich III. durch Eroberungen in den Besitz einer Reihe von Burgen und Herrschaften im damaligen Westungarn, darunter auch die Burg Schlaining an der [[w:Pinka|Pinka]], die er Andreas Baumkircher pflegschaftsweise zur Verwaltung überließ. 1446 verpfändete er sie dann zusammen mit der gleichnamigen Herrschaft an diesen, der zwischen 1451 und 1456 durch Kauf in den endgültigen Besitz der Burg gelangte, die ihm 1455 von König Ladislaus Postumus ins Eigentum übertragen wurde. Mit der Errichtung einer Stadt zwischen der Burg und dem Kloster dürfte Baumkircher bereits 1458/59 begonnen haben. 1462 gestattete ihm Kaiser Friedrich III. bei seiner Burg Schlaining eine Stadt "von Neuem" zu bauen, die am 4. April 1462 mit einem Handelsprivileg (Freibrief) ausgestattet wurde<ref>Rudolf Kropf: ''Gründung von Stadtschlaining''. In: Rudolf Kropf - Andreas Lehner (Hrsg.): ''Andreas Baumkircher'', 2013, S. 103</ref>. Vor 1460 stiftete Baumkircher in der "Vorstadt" des späteren Stadtschlainings ein Kloster der [[w:Pauliner|Pauliner]]<ref>Gustav Reingrabner: ''Das Paulinerkloster in Stadtschlaining''. In: Rudolf Kropf - Andreas Lehner (Hrsg.): ''Andreas Baumkircher'', 2013, S. 117</ref>. 1463 erhielt Baumkircher von Matthias, nachdem er diesem als ungarischer König gehuldigt hatte, eine Reihe von Steuerbefreiungen, darunter eine Befreiung von Stadtschlaining vom Grenzzoll. Nach der Hinrichtung Baumkirchers gehörten seine Besitzungen im Eisenburger Komitat, darunter auch die Herrschaft Schlaining mit Burg und Stadt seinen Söhnen.<ref>vgl. Rudolf Kropf - Andreas Lehner (Hrsg.): ''Andreas Baumkircher'', 2013, S. 17 und S. 120f.</ref>


== Aussehen und Persönlichkeit ==
== Aussehen und Persönlichkeit ==
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