9.493
Bearbeitungen
K (→Polenfeldzug und Besatzung - September bis November 1939: Textergänzungen) |
K (→Polenfeldzug und Besatzung - September bis November 1939: Textergänzungen) |
||
Zeile 130: | Zeile 130: | ||
Während des Polenfeldzuges gehörte die 3. Gebirgs-Divison zum [[w:XVIII. Gebirgs-Korps (Wehrmacht)|XVIII. Gebirgs-Korps]]. Ein Offizier der Korps-Nachrichten-Abteilung 70, die zu den [[w:Korpstruppen|Korpstruppen]] des XVIII. Gebirgs-Korps gehörte, machte am 2. September die nachfolgenden Beobachtungen, als der Korpsstab einen Stellungswechsel von [[w:Jabłonka (Powiat Nowotarski)|Jabłonka]] nach [[w:Rabka-Zdrój|Rabka]] machte und dabei in der Vormarschraum der 3. Gebirgs-Division gelangte: | Während des Polenfeldzuges gehörte die 3. Gebirgs-Divison zum [[w:XVIII. Gebirgs-Korps (Wehrmacht)|XVIII. Gebirgs-Korps]]. Ein Offizier der Korps-Nachrichten-Abteilung 70, die zu den [[w:Korpstruppen|Korpstruppen]] des XVIII. Gebirgs-Korps gehörte, machte am 2. September die nachfolgenden Beobachtungen, als der Korpsstab einen Stellungswechsel von [[w:Jabłonka (Powiat Nowotarski)|Jabłonka]] nach [[w:Rabka-Zdrój|Rabka]] machte und dabei in der Vormarschraum der 3. Gebirgs-Division gelangte: | ||
{{Zitat|Die Vormarschstraßen der Division sind deutlich zu erkennen. An endlosen Kolonnen und brennenden Häusern fahren wir vorüber, der Front zu..... Tote polnische Zivilisten liegen in den bizarrsten Verrenkungen im Acker neben der Straße. Spione und Heckenschützen. Alle sehen hin, bemerke ich, jedoch kaum einer verzieht das Gesicht. 'Krieg', denkt jeder.<ref>Jochen Böhler: ''Auftakt zum Vernichtungskrieg – Die Wehrmacht in Polen 1939'', Seite 77, Fischer-Taschenbuch-Verlag, Frankfurt am Main 2006</ref>}} | {{Zitat|Die Vormarschstraßen der Division sind deutlich zu erkennen. An endlosen Kolonnen und brennenden Häusern fahren wir vorüber, der Front zu..... Tote polnische Zivilisten liegen in den bizarrsten Verrenkungen im Acker neben der Straße. Spione und Heckenschützen. Alle sehen hin, bemerke ich, jedoch kaum einer verzieht das Gesicht. 'Krieg', denkt jeder.<ref>Jochen Böhler: ''Auftakt zum Vernichtungskrieg – Die Wehrmacht in Polen 1939'', Seite 77, Fischer-Taschenbuch-Verlag, Frankfurt am Main 2006</ref>}} | ||
Das von der Wehrmacht eroberte Gebiet wurden Anfang Oktober 1939 im sogenannten [[w:Generalgouvernement|Generalgouvernement]] zusammengefasst. Die nationalsozialistische Verwaltung verlor keine Zeit und nur drei Wochen nachdem Adolf Kaipel seine Briefe nach Hause geschrieben hatte, rollten bereits die ersten Deportationszüge in das besetzte Polen. Der spätere Hauptorganisator des Holocausts, [[w:Adolf Eichmann|Adolf Eichmann]], hatte den sogenannten [[w:Nisko-Plan|Nisko-Plan]] ausgearbeitet, der die Errichtung eines Barackenlagers am Fluss [[w:Nisko|Nisko]] durch verschleppte Juden vorsah. Unter anderem wurden im Zuge dieser Aktion mit Ernst Steiner, Alexander Grünwald und Nathan Kornfeind auch drei Angehörige der [[Jüdische Gemeinde Oberwart|Jüdischen Gemeinde Oberwart]] depotiert. Da es sich bei Oberwart um die Nachbargemeinde von Riedlingsdorf handelt, könnte es ohne weiters auch sein, dass Adolf Kaipel den einen oder anderen dieser Menschen gekannt hatte. In weiterer Folge scheiterte Eichmanns Plan zwar, aber er hatte damit eine weitere Eskalationsstufe bei der Vernichtung des europäischen Judentums erreicht. | |||
siehe dazu: [[Jüdische Gemeinde Oberwart]], [[Geschichte der Juden im Burgenland]] | |||
== Erster Kriegswinter in Niedersachsen - November 1939 bis Mai 1940 == | == Erster Kriegswinter in Niedersachsen - November 1939 bis Mai 1940 == |