Maximilian I. (HRR): Unterschied zwischen den Versionen

K
erg
K (erg)
Zeile 1: Zeile 1:
{{BeiWP|Maximilian I. (HRR)}}
'''Erzherzog Maximilian I. von Österreich''' (* [[22. März]] [[1459]], in [[Wiener Neustadt]], damals Herzogtum Steiermark, heute Österreich / Bundesland Niederösterreich; † [[12. Jänner]] [[1519]], in [[Wels (Stadt)|Wels]], damals (Erz-)Herzogtum Österreich ob der Enns, heute Österreich / Bundesland Oberösterreich) war seit 1486 [[w:römisch-deutscher König|römisch-deutscher König]] und und seit 1508 [[w:Römisch-deutscher Kaiser|Kaiser]] des [[w:Heiliges Römisches Reich|Heiligen Römischen Reichs]]. Außerdem war er auch Herrscher über mehrere Herzogtümer und Grafschaften, die heute Teil des EU-Landes Österreich sind.
'''Erzherzog Maximilian I. von Österreich''' (* [[22. März]] [[1459]], in [[Wiener Neustadt]], damals Herzogtum Steiermark, heute Österreich / Bundesland Niederösterreich; † [[12. Jänner]] [[1519]], in [[Wels (Stadt)|Wels]], damals (Erz-)Herzogtum Österreich ob der Enns, heute Österreich / Bundesland Oberösterreich) war seit 1486 [[w:römisch-deutscher König|römisch-deutscher König]] und und seit 1508 [[w:Römisch-deutscher Kaiser|Kaiser]] des [[w:Heiliges Römisches Reich|Heiligen Römischen Reichs]]. Außerdem war er auch Herrscher über mehrere Herzogtümer und Grafschaften, die heute Teil des EU-Landes Österreich sind.
== Erinnerungsstätten in Österreich ==
=== Innsbruck ===
* [[w:Grabmal Kaiser Maximilians I.|Maximilian-Epitaph]], [[w:Hofkirche (Innsbruck)|Hofkirche]]
* Museum Goldenes Dachl<ref>vgl. [https://www.innsbruck.gv.at/page.cfm?vpath=bildung--kultur/stadtmuseen--stadtgalerie/museum-goldenes-dachl Stadtmuseen Innsbruck], eingesehen am 3. September 2017</ref>
* [[w:Zeughaus (Innsbruck)|Zeughaus]]
=== Wels ===
* Maximilian-Denkmal im Garten der Welser Burg
=== Wiener Neustadt ===
* Grabmal von Kaiser Maximilian I., St. Georgskapelle in der [[w:Theresianische Militärakademie|Theresianischen Militärakademie]]
=== Straßenbenennungen ===
* Nach Kaiser Maximilian I. sind im heutigen EU-Land Österreich mehrerer Straßen benannt, darunter die Maximilianstraße in [[Kufstein]], die Maximilianstraße in [[Innsbruck]], die Maximilianstraße in [[Wels]] und die Maximiliangasse in [[Wiener Neustadt]].


== Maximilian I. in Legende und Sage ==
== Maximilian I. in Legende und Sage ==
=== St. Maximilian ===
=== St. Maximilian ===
Um seinen Vornamen Maximilian, der erst mit ihm populär wurde, hat sich später eine Sage gebildet, die eine Erklärung dafür gibt, warum der Kaiser einen zu seiner völlig ungebräulichen Namen erhalten hat. Dieser Sage nach ist es der [[w:Maximilian von Celeia|Heilige Maximilian]], der während der Kriege um das Erbe der Grafen von Cilli [[Kaiser Friedrich III.|Maximilians Vater]] bei der Flucht hilft, als der Söldnerführer [[w:Jan Vitovec|Hans von Witowec (Jan Vitovec ze Hrebene)]] die Stadt [[w:Cilli|Cilli]] (im heutigen [[w:Kroatien|Kroatien]] mit der Burg Obercilli vorübergehend in seine Gewalt bringt<ref group="A">Anders als in der Sage behauptet wird, hatte der historische Hans von Witowec keinen Verrat am Kaiser begangen, sondern er stand zu dieser Zeit noch im Dienst der Witwe des Grafen von Cilli, nachdem er zuvor diesem gedient hatte, oder bereits im Dienst des ungarischen Königs [[w:Ladislaus Postumus|Ladislaus Posumus]], der ebenfalls Anspruch auf das Erbe der Grafen von Cilli erhoben hatte. Wenige Monate später wechselte er in den Dienst von Friedrich III.</ref>. Aus Dankbarkeit lässt Friedrich III. daraufhin die dem Heiligen in Cilli geweihte Kirche, die schon vollkommen verfallen ist, wieder instandsetzen und gibt seinem Sohn und Erben, der wenig später geboren wird, dessen Namen.<ref>vgl. [http://www.sagen.at/texte/sagen/oesterreich/steiermark/sann/stmaximilian.html St. Maximilian], eingesehen am 4. August 2017</ref>
Um seinen Vornamen Maximilian, der erst mit ihm populär wurde, hat sich später eine Sage gebildet, die eine Erklärung dafür gibt, warum der Kaiser einen zu seiner völlig ungebräulichen Namen erhalten hat. Dieser Sage nach ist es der [[w:Maximilian von Celeia|Heilige Maximilian]], der während der Kriege um das Erbe der Grafen von Cilli [[Kaiser Friedrich III.|Maximilians Vater]] bei der Flucht hilft, als der Söldnerführer [[w:Jan Vitovec|Hans von Witowec (Jan Vitovec ze Hrebene)]] die Stadt [[w:Cilli|Cilli]] (im heutigen [[w:Kroatien|Kroatien]] mit der Burg Obercilli vorübergehend in seine Gewalt bringt<ref group="A">Anders als in der Sage behauptet wird, hatte der historische Hans von Witowec keinen Verrat am Kaiser begangen, sondern er stand zu dieser Zeit noch im Dienst der Witwe des Grafen von Cilli, nachdem er zuvor diesem gedient hatte, oder bereits im Dienst des ungarischen Königs [[w:Ladislaus Postumus|Ladislaus Posumus]], der ebenfalls Anspruch auf das Erbe der Grafen von Cilli erhoben hatte. Wenige Monate später wechselte er in den Dienst von Friedrich III.</ref>. Aus Dankbarkeit lässt Friedrich III. daraufhin die dem Heiligen in Cilli geweihte Kirche, die schon vollkommen verfallen ist, wieder instandsetzen und gibt seinem Sohn und Erben, der wenig später geboren wird, dessen Namen.<ref>vgl. [http://www.sagen.at/texte/sagen/oesterreich/steiermark/sann/stmaximilian.html St. Maximilian], eingesehen am 4. August 2017</ref>
Zeile 23: Zeile 36:
* Als dem Kaiser ein erster Angriff auf die Festung nicht glückte, soll sich der bairische Festungskommandant [[w:Pienzenau#Hans von Pienzenau|Hans von Pienzenau]] darüber lustig gemacht haben, worauf sich auch der Besen, mit dem er gewöhnlich dargestellt ist, bezieht. In der Sage ist dies aber auch die Begründung dafür, dass Maximilian ihn nach der Eroberung hinrichten lässt.  
* Als dem Kaiser ein erster Angriff auf die Festung nicht glückte, soll sich der bairische Festungskommandant [[w:Pienzenau#Hans von Pienzenau|Hans von Pienzenau]] darüber lustig gemacht haben, worauf sich auch der Besen, mit dem er gewöhnlich dargestellt ist, bezieht. In der Sage ist dies aber auch die Begründung dafür, dass Maximilian ihn nach der Eroberung hinrichten lässt.  
* Zu der Hinrichtung seiner Leute, von denen ein Teil schließlich auf Vermittlung des Herzogs [[w:Erich I. (Braunschweig-Calenberg-Göttingen)|Erich von Braunschweig]] begnadigt wurde, hat sich ebenfalls eine Legende gebildet, wonach der Kaiser allen Anwesenden nicht nur verbot, ihn um Gnade zu bitten, sondern als Bestrafung für diesen Fall noch eine Ohrfeige androhte. Nachdem ein Teil der Besatzung hingerichtet ist, kommt es in der Sage zu einem Zwischenfall, als einer der Betroffenen, statt wie die anderen würdig in den Tod zu schreiten, partout nicht sterben will und daher "würdelosen" Widerstand leistet. Damit kann er zwar nicht sein eigenes Leben retten, aber das der übrigen, da es Herzog Erich daraufhin wagt, um Gnade zu bitten und die angedrohte Ohrfeige als Strafe dafür akzeptiert, die vom Kaiser symbolisch vollzogen wird. In einer Version ist er selbst es, der dem Kaiser die Hand führt, als dieser es nicht fertig bringt, seine Drohung tatsächlich wahr zu machen.<ref>vgl. [[w:Leander Petzoldt|Leander Petzoldt]] (Hrsg.): ''Die Eroberung von Kufstein''. In: ders.: ''Sagen aus Österreich''. Wiesbaden: MarixVerlag 2007, ISBN 978-3-86539-118-6, S. 234ff.</ref>
* Zu der Hinrichtung seiner Leute, von denen ein Teil schließlich auf Vermittlung des Herzogs [[w:Erich I. (Braunschweig-Calenberg-Göttingen)|Erich von Braunschweig]] begnadigt wurde, hat sich ebenfalls eine Legende gebildet, wonach der Kaiser allen Anwesenden nicht nur verbot, ihn um Gnade zu bitten, sondern als Bestrafung für diesen Fall noch eine Ohrfeige androhte. Nachdem ein Teil der Besatzung hingerichtet ist, kommt es in der Sage zu einem Zwischenfall, als einer der Betroffenen, statt wie die anderen würdig in den Tod zu schreiten, partout nicht sterben will und daher "würdelosen" Widerstand leistet. Damit kann er zwar nicht sein eigenes Leben retten, aber das der übrigen, da es Herzog Erich daraufhin wagt, um Gnade zu bitten und die angedrohte Ohrfeige als Strafe dafür akzeptiert, die vom Kaiser symbolisch vollzogen wird. In einer Version ist er selbst es, der dem Kaiser die Hand führt, als dieser es nicht fertig bringt, seine Drohung tatsächlich wahr zu machen.<ref>vgl. [[w:Leander Petzoldt|Leander Petzoldt]] (Hrsg.): ''Die Eroberung von Kufstein''. In: ders.: ''Sagen aus Österreich''. Wiesbaden: MarixVerlag 2007, ISBN 978-3-86539-118-6, S. 234ff.</ref>
== Diverses ==
* 1969 wurde in Österreich eine 50-Schilling Silber-Gedenkmünze für Kaiser Maximilian I. geprägt.
== Belletristische Darstellungen ==
* [[w:Rudolf Kremser|Rudolf Kremser]]: ''Kaiser ohne Reich'', historischer Roman (1952)
== Maximilian I. in Theater und Musik ==
* ''[[w:Das Nachtlager in Granada|Das Nachtlager in Granada]]'', Oper (Uraufführung 1834, [[w:Theater in der Josefstadt|Theater in der Josefstadt]]) von [[w:Conradin Kreutzer|Conradin Kreutzer]], Libretto von [[w:Karl Johann Braun von Braunthal|Karl Johann Braun von Braunthal]] nach dem Theaterstück von [[w:Johann Friedrich Kind|Johann Friedrich Kind]]<ref group="A">Die Oper spielt zwar in Spanien zur Zeit von König [[w:Philipp II. (Spanien)|Philipp II.]], mit der Figur des namenlosen Prinzregenten (Jäger) ist jedoch Kaiser Maximilian I. gemeint.</ref>
* ''[[w:Hans Sachs (Oper)|Hans Sachs (Oper)]]'', Oper (Uraufführung 1840, Stadttheater Leipzig / Uraufführung der erweiterten Fassung 1845, Nationaltheater Mannheim) von [[w:Albert Lortzing|Albert Lortzing]] nach dem gleichnamigen Theaterstück von [[w:Johann Ludwig Deinhardstein|Johann Ludwig Deinhardstein]]<ref group="A">Kaiser Maximilian I. kommt in der erweiterten Fassung vor.</ref>
== Literatur ==
=== Biographie ===
* Manfred Hollegger: ''Maximilian I., 1459–1519''. Herrscher und Mensch einer Zeitenwende. Kohlhammer, Stuttgart, 2005, ISBN 3-17-015557-1
=== Lexika-Artikel ===
* {{Czeike|4|214|145|Maximilian I.}} [https://www.wien.gv.at/wiki/index.php/Maximilian_I. digital]


== Einzelnachweise ==
== Einzelnachweise ==
Zeile 29: Zeile 59:
== Anmerkungen ==
== Anmerkungen ==
<references group="A" />
<references group="A" />
{{BeiWP|Maximilian I. (HRR)}}


{{SORTIERUNG:Maximilian I.}}
{{SORTIERUNG:Maximilian I.}}
48.827

Bearbeitungen