Die Denkwürdigkeiten der Helene Kottannerin: Unterschied zwischen den Versionen

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Die "Denkwürdigkeiten" sind nur in einer Handschrift erhalten, die sich heute in der [[w:Österreichische Nationalbibliothek|Österreichischen Nationalbibliothek]] befindet.<ref>vgl. {{Czeike|3|584}}</ref> Diese war bis Mitte des 19. Jahrhunderts weitgehend unbekannt. Die erste Mitteilung von ihrem Vorhandensein datiert aus dem Jahr 1834.<ref name ="Eichinger18">vgl. Beatrix Eichinger: ''Geschlechtstypisches Erleben im 15. Jahrhundert?", 1994, S 18</ref> Eine erste gedruckte Ausgabe wurde 1846 publiziert. Erst danach begann die wissenschaftliche Auswertung dieser Geschichtsquelle.<ref>vgl. Beatrix Eichinger: ''Geschlechtstypisches Erleben im 15. Jahrhundert?", 1994, S 14f.</ref>. Bei dieser fällt auf, dass besonders in der älteren Forschung bei den Interpretationen, welche die Erzählerin und Verfasserin betreffen, wertende Aussagen gemacht wurden, die keineswegs durch die "Denkwürdigkeiten" belegt sind, aber dafür Rückschlüsse auf den jeweiligen Zeitgeist geben. Die Fakten wurden diesem angepasst oder mit Blick darauf ausgelegt.<ref>vgl. Beatrix Eichinger: ''Geschlechtstypisches Erleben im 15. Jahrhundert?", 1994, S. 19-28</ref>
Die "Denkwürdigkeiten" sind nur in einer Handschrift erhalten, die sich heute in der [[w:Österreichische Nationalbibliothek|Österreichischen Nationalbibliothek]] befindet.<ref>vgl. {{Czeike|3|584}}</ref> Diese war bis Mitte des 19. Jahrhunderts weitgehend unbekannt. Die erste Mitteilung von ihrem Vorhandensein datiert aus dem Jahr 1834.<ref name ="Eichinger18">vgl. Beatrix Eichinger: ''Geschlechtstypisches Erleben im 15. Jahrhundert?", 1994, S 18</ref> Eine erste gedruckte Ausgabe wurde 1846 publiziert. Erst danach begann die wissenschaftliche Auswertung dieser Geschichtsquelle.<ref>vgl. Beatrix Eichinger: ''Geschlechtstypisches Erleben im 15. Jahrhundert?", 1994, S 14f.</ref>. Bei dieser fällt auf, dass besonders in der älteren Forschung bei den Interpretationen, welche die Erzählerin und Verfasserin betreffen, wertende Aussagen gemacht wurden, die keineswegs durch die "Denkwürdigkeiten" belegt sind, aber dafür Rückschlüsse auf den jeweiligen Zeitgeist geben. Die Fakten wurden diesem angepasst oder mit Blick darauf ausgelegt.<ref>vgl. Beatrix Eichinger: ''Geschlechtstypisches Erleben im 15. Jahrhundert?", 1994, S. 19-28</ref>


Während die ältere Forschung ihr Augenmerk auf die historischen Umstände und Auswirkungen des "Kronenraubes" richtete, werden in der neueren Forschung eine ganze Reihe weiterer Details aus dieser Geschichtsquelle genutzt.<ref>vgl. Beatrix Eichinger: ''Geschlechtstypisches Erleben im 15. Jahrhundert?", 1994, S 13 und S. 14</ref> Im 20. Jahrhundert waren die "Denkwürdigkeiten" besonders für die feministische Geschichtsforschung von großem Interesse.<ref>vgl. Beatrix Eichinger: ''Geschlechtstypisches Erleben im 15. Jahrhundert?", 1994, S. 25ff.</ref> Ende des 20. Jahrhunderts wurden sie auch als wichtige Geschichtsquelle für die Erforschung der Alltagsgeschichte entdeckt.
Während die ältere Forschung ihr Augenmerk auf die historischen Umstände und Auswirkungen des "Kronenraubes" richtete, werden in der neueren Forschung eine ganze Reihe weiterer Details aus dieser Geschichtsquelle genutzt.<ref>vgl. Beatrix Eichinger: ''Geschlechtstypisches Erleben im 15. Jahrhundert?", 1994, S 13 und S. 14</ref> Im 20. Jahrhundert waren die "Denkwürdigkeiten" besonders für die feministische Geschichtsforschung von großem Interesse.<ref>vgl. Beatrix Eichinger: ''Geschlechtstypisches Erleben im 15. Jahrhundert?", 1994, S. 25ff.</ref> Ende des 20. Jahrhunderts wurden sie auch als wichtige Geschichtsquelle für die Erforschung der Alltags- und Mentalitätsgeschichte entdeckt.<ref name ="opll166"/>


== Literatur ==
== Literatur ==
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