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===Saison 1935/36=== | ===Saison 1935/36=== | ||
*Der Verband verpflichtet den Kanadier R.F. Manners als Verbandstrainer. Manners ist einer der besten kanadischen Spieler und Mittelstürmer. Er ist 28 Jahre alt und verfügt über eine große Wettspielerfahrung. Er war erst Amateurspieler und wechselte dann zu einem Profiverein in Pittsburg. Als diese aufgelöst wurde, erwarb er sich wieder den Amateurstatus. Er wird voraussichtlich am 1. Dezember 1935 in Wien eintreffen. | *Der Verband verpflichtet den Kanadier R.F. Manners als Verbandstrainer. Manners ist einer der besten kanadischen Spieler und Mittelstürmer. Er ist 28 Jahre alt und verfügt über eine große Wettspielerfahrung. Er war erst Amateurspieler und wechselte dann zu einem Profiverein in Pittsburg. Als diese aufgelöst wurde, erwarb er sich wieder den Amateurstatus. Er wird voraussichtlich am 1. Dezember 1935 in Wien eintreffen. | ||
*Im November 1935 beschließt der Vorstand des Verbandes, den Herren Dr. Weiß, Hofer und Schärf die goldene Ehrennadel des OeEHV zu verleihen.<ref>SportTagblatt 30. November 1935</ref> | *Im November 1935 beschließt der Vorstand des Verbandes, den Herren Dr. Weiß, Hofer und Schärf die goldene Ehrennadel des OeEHV zu verleihen.<ref>SportTagblatt 30. November 1935</ref> | ||
*Dez.35: '''Ing. Dietrichstein in der Provinz unterwegs''' | |||
:Ingenieur Edgar Dietrichstein ist von einer längeren Reise durch die Provinz zurück gekommen. Er hielt Vorträge über das Eishockey in Innsbruck, Mariazell, Kitzbühel, Salzburg und Zell am See. | |||
*14. Jänner 1936: '''Kein Länderspiel Österreich - Ungarn''' | |||
:Der ungarische Eishockeyverband hatte wegen einem Länderspiel zwischen den beiden Verbänden nachgefragt. Vorgeschlagen wurden die Termine 18. oder 19. Jänner 1936. Danach wurde der Vorschlag 26. Jänner 1936 in Budapest unterbreitet. Sie schlugen einen neutralen Schiedsrichter in der Person des Tschechoslowaken Malecek vor. Da der OeEHV die Termine für die Meisterschaft benötigt, hat er das Angebot der Ungarn nicht angenommen.<ref>SportTagblatt 14. Jänner 1936</ref> | |||
*Febr. 36: Auf Vorschlag des OeEHV wurden nachstehende Schiedsrichter von der Eishockeyliga als Internationale Schiris anerkannt: | *Febr. 36: Auf Vorschlag des OeEHV wurden nachstehende Schiedsrichter von der Eishockeyliga als Internationale Schiris anerkannt: | ||
:Hans Aigner | :Hans Aigner | ||
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:Fred Revy | :Fred Revy | ||
:Hans Weinberger | :Hans Weinberger | ||
*März 1936: Der Trainer Manners kehrt in seine Heimat nach Kanada zurück.<ref>SportTagblatt 9. März 1936</ref> | *März 1936: Der Trainer Manners kehrt in seine Heimat nach Kanada zurück.<ref>SportTagblatt 9. März 1936</ref> | ||
*18. März 1936: In der Sektionsleiterbesprechung können sich die Anwesenden nicht auf ein Wahlkomitee für den Verbandstag am 5. April 1936 einigen. Der Vertreter des ÖWSC Theo Zasche wird beauftragt, mit den einzelnen Vereinen Besprechungen abzuhalten und in der nächsten Sektionsleiterbesprechnung am kommenden Dienstag zu berichten. | *18. März 1936: In der Sektionsleiterbesprechung können sich die Anwesenden nicht auf ein Wahlkomitee für den Verbandstag am 5. April 1936 einigen. Der Vertreter des ÖWSC Theo Zasche wird beauftragt, mit den einzelnen Vereinen Besprechungen abzuhalten und in der nächsten Sektionsleiterbesprechnung am kommenden Dienstag zu berichten. | ||
* | *5. April 1936: '''Verbandstag 1936''' | ||
:Der Verbandstag wurde zum 5. April 1936 ins neue Verbandsheim, Wien I, Vorlaufstraße 1, einberufen. Die Provinzvertreter traten energisch als Gruppe auf. Es waren aus Klagenfurt: Direktor Heinisch, Nowak, aus Leoben: Dr. Stern und aus Innsbruck: Goldschneider. Bei der Preisverteilung erhielt der EKE seine Medaillen als Staatsmeister. Hiergegen legten die Provinzvereine Einspruch ein. Die Klagenfurte lehnten es auch ab, ihre Medaillen als Provinzmeister entgegen zu nehmen. Danach erhielten WEV und EKE ihre Medaillen für die Jugendwettbewerbe. Dr. Stern aus Leoben verlaß einen Brief, in dem die Mißstände aus dieser Saison angesprochen wurden. Die restlichen Provinzvereine schlossen sich den Ausführungen an. Als die Wahlvorschläge vorgetragen wurden, beantragten die Provinzvereine den sofortigen Abbruch des Verbandstages und Neueinberufung für Ende Juni 1936. Als Begründung hierfür wurde erklärt, dass die Wahlvorschläge vorher nicht mit den Provinzvereinen abgestimmt worden seien. Die Wiener Vereine lehnten diesen Antrag ab, worauf die Provinzvereine geschlossen und demonstrativ die Versammlung verließen. Der als Gast der Veranstaltung beiwohnende Gruppenführer Regierungsrat Pfeifer von der Sport- und Turnfront und der Präsident des Verbandes Dr. Schwarz sprachen noch mit den Provinzvertretern und es kam dann doch noch zu einer Einigung. Zukünftig sollen 6 Vertreter der Wiener Vereine und 4 Vertreter der Provinzvereine in den Vorstand entsandt werden. Außerdem wird ein Mitglied von beiden Gruppen gemeinsam in den Vorstand kooptiert. Nach dieser Einigung waren die Provinzvertreter trotzdem nicht bereit, noch einmal an der Versammlung teilzunehmen. Die Provinzvertreter werden diese Absprache zu Hause erörtern und dem Verband berichten. | |||
:Danach wurden die Wahlen vorgenommen. | :Danach wurden die Wahlen vorgenommen. | ||
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*Satzungsänderung: | *Satzungsänderung: | ||
Wie folgt geändert wird -§1 Name, Sitz-: "Der Verband führt den Namen "Oesterreichischer Eishockey-Verband, Mitglied der Oesterreichischen Sport- und Turnfront" (OeEHV), hat seinen Sitz in Wien und erstreckt seine Tätigkeit auf Oesterreich. Er untersteht in den im Bundesgesetz vom 30.10.1934 betreffend die Oesterreichische Sport- und Turnfront, (BGBl. Nr. 115) vorgesehenen Belangen der Oesterreichischen Sport und Turnfront." | |||
'''Mitgliedsvereine:''' | |||
:Wien: 18 und 4 Schutzvereine | :Wien: 18 und 4 Schutzvereine | ||
:Niederösterreich: 4 | :Niederösterreich: 4 | ||
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:Salzburg: 2 | :Salzburg: 2 | ||
Zu den '''Vorkommnissen am Verbandstag''' schrieb das SportTagblatt einen Bericht am 9. April 1936, der hier ungekürzt wiedergegeben wird, da er die damalige Stimmung im Verband sehr deutlich wiedegibt: | |||
*Zu den '''Vorkommnissen am Verbandstag''' schrieb das SportTagblatt einen Bericht am 9. April 1936, der hier ungekürzt wiedergegeben wird, da er die damalige Stimmung im Verband sehr deutlich wiedegibt: | |||
"Die Krise im Eishockeysport" | "Die Krise im Eishockeysport" | ||
Der diesjährige Verbandstag des österreichischen Eishockey Verbandes nahm einen bewegten Verlauf. Um die Vorkommnisse richtig zu sehen, muss man etwas in die Vergangenheit zurückgreifen. Als im Jahre 1923 in Österreich mit dem Eishockeyspiel mit der Scheibe begonnen wurde, gab es nur eine große Mannschaft, die des Wiener Eislauf Vereins; einige wenige Vereine führten daneben ein recht bescheidenes Eishockeydasein. Mit der Entwicklung dieses Sportzweiges im Rahmen des allgemeinen Sportaufschwungs nach dem Kriege wurde es auch bei den kleinen Eishockeyvereinen "lebendig", und die Folge davon war, das es bei einer Generalversammlun des Verbandes zu einem geschlossenen Vorgehen der kleinen Vereine kam. Von da an datierte eine starke Entwicklung des Eishockeysports, es kam zur Erstarkung der Hausmannschaft des Engelmann-Eisplatzes, die zunächst Pötzleinsdorfer Sport Klub und später EKE hieß, aber auch die übrigen Wiener Vereine entwickelten sich, und dank der Tätigkeit des damaligen Provinzreferenten des Verbandes, des derzeitigen Verbandskapitäns Weinberger, erwuchs ein immer größer werdender Provinzsport. Die Folge der Entwicklung war, das Österreich jahrelang an der Spitze des europäischen Eishockeysports maschierte und in den Jahren 1927 bis 1933 hervorragende Mannschaften ins Feld stellte. | Der diesjährige Verbandstag des österreichischen Eishockey Verbandes nahm einen bewegten Verlauf. Um die Vorkommnisse richtig zu sehen, muss man etwas in die Vergangenheit zurückgreifen. Als im Jahre 1923 in Österreich mit dem Eishockeyspiel mit der Scheibe begonnen wurde, gab es nur eine große Mannschaft, die des Wiener Eislauf Vereins; einige wenige Vereine führten daneben ein recht bescheidenes Eishockeydasein. Mit der Entwicklung dieses Sportzweiges im Rahmen des allgemeinen Sportaufschwungs nach dem Kriege wurde es auch bei den kleinen Eishockeyvereinen "lebendig", und die Folge davon war, das es bei einer Generalversammlun des Verbandes zu einem geschlossenen Vorgehen der kleinen Vereine kam. Von da an datierte eine starke Entwicklung des Eishockeysports, es kam zur Erstarkung der Hausmannschaft des Engelmann-Eisplatzes, die zunächst Pötzleinsdorfer Sport Klub und später EKE hieß, aber auch die übrigen Wiener Vereine entwickelten sich, und dank der Tätigkeit des damaligen Provinzreferenten des Verbandes, des derzeitigen Verbandskapitäns Weinberger, erwuchs ein immer größer werdender Provinzsport. Die Folge der Entwicklung war, das Österreich jahrelang an der Spitze des europäischen Eishockeysports maschierte und in den Jahren 1927 bis 1933 hervorragende Mannschaften ins Feld stellte. |
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