Georg von Stein: Unterschied zwischen den Versionen

K
nachbesserung
K (nachbesserung)
Zeile 1: Zeile 1:
{{BeiWP|Georg von Stein}}
'''Jörg von Stain''', auch '''Georg von Stain''' oder '''Jörg von Stein''' (* um / vor 1430; † [[3. Dezember]] [[1497]], in [[w:Berlin|Berlin]], damals [[w:Mark Brandenburg|Markgrafschaft Brandenburg]]) war Kanzler und Vertrauter von [[Albrecht VI. (Österreich)|Erzherzog Albrecht VI. von Österreich]]. Nach dessen Tod führte er die [[Puchheimer Fehde]] gegen [[Friedrich III. (HRR)|Kaiser Friedrich III.]]
'''Jörg von Stain''', auch '''Georg von Stain''' oder '''Jörg von Stein''' (* um / vor 1430; † [[3. Dezember]] [[1497]], in [[w:Berlin|Berlin]], damals [[w:Mark Brandenburg|Markgrafschaft Brandenburg]]) war Kanzler und Vertrauter von [[Albrecht VI. (Österreich)|Erzherzog Albrecht VI. von Österreich]]. Nach dessen Tod führte er die [[Puchheimer Fehde]] gegen [[Friedrich III. (HRR)|Kaiser Friedrich III.]]


Zeile 12: Zeile 11:


== Der Tod Albrechts ==
== Der Tod Albrechts ==
Jörg von Stain gehörte zu jenen Gefolgsleuten Albrechts, die sich im Dezember 1463 persönlich an seinem Sterbelager befanden. In seinem [[Hans Hierszmann’s, Thürhüthers Herzog Albrecht’s VI. von Oesterreich, Bericht über Krankheit und Tod seines Herrn 1463 und 1464|Bericht]] über die letzten Lebenstage des Erzherzogs führt der "Thürhüter" Hanns Hierszmann ein Gespräch in lateinischer Sprache an, dass Jörg von Stain mit dem [[Michael Puff|Arzt]] führte.<ref>vgl. Gerold Hayer: ''Krankheit, Sterben und Tod eines Fürsten''. Ein Augenzeugenbericht über die letzten Lebenstage Herzog Albrecht VI. von Österreich. In: [[w:Markus Wenninger|Markus J. Weninger]] (Hrsg.): ''"du  guoter tôt"''. Sterben im Mittelalter - Ideal und Realität (= [[w:Günther Hödl|Günther Hödl]] - Barbara Maier (Hrsg.): Schriftenreihe der Akademie Friesach. Bd. 3). Wieser Verlag, Klagenfurt, 1998. ISBN 3-85129-269-3. S. 31-50</ref> Jörg von Stain, der ursprünglich vorgeschlagen hatte, einen anderen [[Johannes Kirchheimer|Arzt]] zu holen, wurde nach dem Tod Albrechts verdächtigt, etwas mit seinem Tod zu tun zu haben. In der Folge wurde sogar gemutmaßt, dass es eine Verschwörung gegen den Erzherzog gegeben habe, in die er wesentlich verstrickt wäre. Das Gespräch mit dem Arzt und der Umstand, dass er sofort nach Albrechts Tod Wien verließ, könnten die Hauptursache für das Aufkommen dieser Beschuldigung gewesen sein. Im 19. Jahrhundert wurde die angebliche Verschwörung des Jörg von Stain von den Historikern für ein Faktum gehalten. Die aktuelle Forschung allerdings hält dies für wenig wahrscheinlich.<ref>vgl. Konstantin Moritz A. Langmaier: ''Erzherzog Albrecht VI. von Österreich (1418–1463)'', 2015, S. 636ff.</ref>
Jörg von Stain gehörte zu jenen Gefolgsleuten Albrechts, die sich im Dezember 1463 persönlich an seinem Sterbelager befanden. In seinem [[Hans Hierszmann’s, Thürhüthers Herzog Albrecht’s VI. von Oesterreich, Bericht über Krankheit und Tod seines Herrn 1463 und 1464|Bericht]] über die letzten Lebenstage des Erzherzogs erwähnt der "Thürhüter" [[Hanns Hierszmann]] ein Gespräch in lateinischer Sprache, das Jörg von Stain mit dem Arzt [[Michael Puff|Michael Puff (Schrick)]] führte.<ref>vgl. Gerold Hayer: ''Krankheit, Sterben und Tod eines Fürsten''. Ein Augenzeugenbericht über die letzten Lebenstage Herzog Albrecht VI. von Österreich. In: [[w:Markus Wenninger|Markus J. Weninger]] (Hrsg.): ''"du  guoter tôt"''. Sterben im Mittelalter - Ideal und Realität (= [[w:Günther Hödl|Günther Hödl]] - Barbara Maier (Hrsg.): Schriftenreihe der Akademie Friesach. Bd. 3). Wieser Verlag, Klagenfurt, 1998. ISBN 3-85129-269-3. S. 31-50</ref> Jörg von Stain, der ursprünglich vorgeschlagen hatte, einen anderen [[Johannes Kirchheimer|Arzt]] zu holen, wurde nach dem Tod Albrechts des Mordes an diesem verdächtigt. In der Folge wurde sogar gemutmaßt, dass es eine Verschwörung gegen den Erzherzog gegeben habe, in die er wesentlich verstrickt wäre. Das Gespräch mit dem Arzt und der Umstand, dass er sofort nach Albrechts Tod Wien verließ, könnten die Hauptursache für das Aufkommen dieser Beschuldigung gewesen sein. Im 19. Jahrhundert wurde die angebliche Verschwörung des Jörg von Stain von den Historikern für ein Faktum gehalten. Die aktuelle Forschung allerdings hält dies für wenig wahrscheinlich.<ref>vgl. Konstantin Moritz A. Langmaier: ''Erzherzog Albrecht VI. von Österreich (1418–1463)'', 2015, S. 636ff.</ref>


== Die Puchheimer Fehde ==
== Die Puchheimer Fehde ==
Nach Albrechts Tod einigte er sich mit Kaiser Friedrich III. auf die Rückgabe der Stadt und Herrschaft Steyr an diesen gegen die Rückzahlung der Pfandsumme, die allerdings wesentlich reduziert wurde<ref>vgl. Konstantin Moritz A. Langmaier: ''Erzherzog Albrecht VI. von Österreich (1418–1463)'', 2015, S. 644</ref>. Dann aber eröffnete er eine Fehde gegen den Kaiser, die als die "[[Puchheimer Fehde]]" in die Geschichte eingegangen ist. Als Friedrich III. die Stadt nach Neujahr 1467 besetzen ließ, konnte Jörg sie Ende Jänner 1467 nochmals zurückerobern. Es gelang ihm, sich mit seinen Söldnern auf der [[Schloss Lamberg|Steyrer Burg]] zu verschanzen. Wegen dieser Auseinandersetzung trat er in den Dienst des böhmischen Königs Georg von Podiebrad, der ebenfalls wieder einmal im Konflikt mit dem Kaiser lag. Ende 1467 verlor Jörg von Stain die Stadt Steyr endgültig. Nachdem die erwartete Hilfe von [[w:Viktorin von Münsterberg|Herzog Viktorin von Münsterberg]], einem Sohn von König Georg ausblieb, musste er im Jänner 1468 auch die Steyrer Burg aufgeben.
Nach Albrechts Tod einigte er sich mit Kaiser Friedrich III. auf die Rückgabe der Stadt und Herrschaft Steyr an diesen gegen die Rückzahlung der Pfandsumme, die allerdings wesentlich reduziert wurde<ref>vgl. Konstantin Moritz A. Langmaier: ''Erzherzog Albrecht VI. von Österreich (1418–1463)'', 2015, S. 644</ref>. Dann aber eröffnete er eine Fehde gegen den Kaiser, die als die "[[Puchheimer Fehde]]" in die Geschichte eingegangen ist. Als Friedrich III. die Stadt nach Neujahr 1467 besetzen ließ, konnte Jörg sie Ende Jänner 1467 zurückerobern. Es gelang ihm, sich mit seinen Söldnern auf der [[w:Schloss Lamberg|Steyrer Burg]] zu verschanzen. Wegen dieser Auseinandersetzung trat er in den Dienst des böhmischen Königs Georg von Podiebrad, der ebenfalls wieder einmal im Konflikt mit dem Kaiser lag. Ende 1467 verlor Jörg von Stain die Stadt Steyr endgültig. Nachdem die erwartete Hilfe von [[w:Viktorin von Münsterberg|Herzog Viktorin von Münsterberg]], einem Sohn von König Georg ausblieb, musste er im Jänner 1468 auch die Steyrer Burg aufgeben.


== Jörg von Stain in Legende und Sage ==
== Jörg von Stain in Legende und Sage ==
Zeile 29: Zeile 28:
==Einzelnachweise ==
==Einzelnachweise ==
<references />
<references />
{{BeiWP|Georg von Stein}}


{{SORTIERUNG:Stein, Georg von}}
{{SORTIERUNG:Stein, Georg von}}
48.827

Bearbeitungen