Leopold IV. (Habsburg): Unterschied zwischen den Versionen

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In seiner Hinwendung zum [[w:Römisch-deutscher König|(Gegen-)König]] [[w:Ruprecht (HRR)|Ruprecht]] und seiner Annäherung an die Herzöge von Burgund deutet sich jedenfalls an, dass seine politischen Ziele nach Westen ausgerichtet waren und vorrangig den "Vorderen Landen" galten. Aufgrund der aktuellen Forschungslage ist zurzeit nicht zu entscheiden, ob es ihm dabei um die Herrschaftssicherung als Folge der Niederlagen von [[w:Schlacht bei Sempach|Sempach]] und [[w:Schlacht bei Näfels|Näfels]] gegangen ist oder er darüber hinaus weitere ambitioniertere Ziele wie zum Beispiel die Errichtung eines "Herzogtums Schwabens" verfolgt hat. Eine Bestätigung seiner Westausrichtung lässt sich vielleicht auch daran erkennen, dass er sich nach der [[w:Schlacht am Stoss|Niederlage am Stoss]] in das politische Geschehen dort noch einmal eingeschaltet hat und dass er seine Ehefrau Katharina im Elsass die Herrschaft ausüben ließ, statt sie zu sich nach Wien zu holen.
In seiner Hinwendung zum [[w:Römisch-deutscher König|(Gegen-)König]] [[w:Ruprecht (HRR)|Ruprecht]] und seiner Annäherung an die Herzöge von Burgund deutet sich jedenfalls an, dass seine politischen Ziele nach Westen ausgerichtet waren und vorrangig den "Vorderen Landen" galten. Aufgrund der aktuellen Forschungslage ist zurzeit nicht zu entscheiden, ob es ihm dabei um die Herrschaftssicherung als Folge der Niederlagen von [[w:Schlacht bei Sempach|Sempach]] und [[w:Schlacht bei Näfels|Näfels]] gegangen ist oder er darüber hinaus weitere ambitioniertere Ziele wie zum Beispiel die Errichtung eines "Herzogtums Schwabens" verfolgt hat. Eine Bestätigung seiner Westausrichtung lässt sich vielleicht auch daran erkennen, dass er sich nach der [[w:Schlacht am Stoss|Niederlage am Stoss]] in das politische Geschehen dort noch einmal eingeschaltet hat und dass er seine Ehefrau Katharina im Elsass die Herrschaft ausüben ließ, statt sie zu sich nach Wien zu holen.


Dass sich Leopold außerdem in der Grafschaft Tirol und den "Vorderen Landen" im Gegensatz zu den meisten Habsburgern im 14. und 15. Jahrhundert eher auf den Adel stützte, den er in seine Herrschaft einzubinden versuchte, was mit Blick auf die politische Entwicklung in den Jahren nach seinem Tod aus der Sicht der Nachwelt als schwerer Fehler einzustufen ist, dürfte ein weiterer Grund dafür sein, dass er bis heute sehr negativ gesehen wird. Eine genaue Aufarbeitung der Quellen zu seiner Herrschaft und eine sachliche, ausgewogene und ideologiefreie Beurteilung steht noch aus.
Dass sich Leopold außerdem in der Grafschaft Tirol und den "Vorderen Landen" im Gegensatz zu den meisten Habsburgern im 14. und 15. Jahrhundert eher auf den Adel stützte, den er in seine Herrschaft einzubinden versuchte<ref group="A">Eine andere Sicht findet sich bei Robert Büchner, der die "Tiroler Landesordnung" aus dem Jahr 1404, in welcher er den Beginn einer "Interessensgemeinschaft" von Landesfürst und Bauern gegen die "großen, zumeist weltlichen, adeligen" Grundherren sieht, ausschließlich Leopold zuschreibt, vgl. Robert Büchner: ''Heinrich Findelkind''. In: Robert Büchner: ''St. Christoph am Arlberg''. Die Geschichte von Hospiz und Taverne, Kapelle und Bruderschaft, von Brücken, Wegen und Straßen, Säumern, Wirten und anderen Menschen an einem Alpenpass (Ende des 14. bis Mitte des 17. Jahrhunderts). Boehlau Verlag, Wien / Köln / Weimar, 2005. ISBN 978-3205772828, S. 350-352, S. 103</ref>, was mit Blick auf die politische Entwicklung in den Jahren nach seinem Tod aus der Sicht der Nachwelt als schwerer Fehler einzustufen ist, dürfte ein weiterer Grund dafür sein, dass er bis heute sehr negativ gesehen wird. Eine genaue Aufarbeitung der Quellen zu seiner Herrschaft und eine sachliche, ausgewogene und ideologiefreie Beurteilung steht noch aus.


== Leopold (IV.) und Wien ==
== Leopold (IV.) und Wien ==
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