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== Persönlichkeit der Kaiserin == | == Persönlichkeit der Kaiserin == | ||
Trotz einer relativ günstigen Quellenlage ist das Charakterbild der Kaiserin bisher eher unklar. Das hängt im Wesentlichen damit zusammen, dass viele Quellen (zum Beispiel die Korrespondenzen der Kaiserin) noch nicht wirklich erforscht sind. Bei einzelnen Charakterzüge, die überliefert sind, ist oft nicht zu entscheiden, ob es sich dabei um eine tatsächliche Eigenschaft der Kaiserin handelt oder ihr Bild nur nach dem Modell eines bestimmten Typus gestaltet wurde. | Trotz einer relativ günstigen Quellenlage ist das Charakterbild der Kaiserin bisher eher unklar. Das hängt im Wesentlichen damit zusammen, dass viele Quellen (zum Beispiel die Korrespondenzen der Kaiserin) noch nicht wirklich erforscht sind. Bei einzelnen Charakterzüge, die überliefert sind, ist oft nicht zu entscheiden, ob es sich dabei um eine tatsächliche Eigenschaft der Kaiserin handelt oder ihr Bild nur nach dem Modell eines bestimmten Typus gestaltet wurde. So soll die spätere Kaiserin auf ihrer "Brautfahrt" (1451) zum Beispiel bei ihrem Aufenthalt in [[w:Ceuta|Ceuta]] die Freilassung einiger gefangener "Heiden" befohlen haben. Anhand der Quelle bleibt unklar, ob es sich dabei tatsächlich um einen spontanen Mitleidakt gehandelt hat oder ob Eleonore hier nur nach dem Modell einer milden und barmherzigen Herrscherin handelte beziehungsweise in den Quellen als solche präsentiert wird.<ref>vgl. Achim Thomas Hack: ''Eleonore von Portugal'' (In: ''Die Kaiserinnen des Mittelalters''), 2011, S. 317f.</ref> Hin und wieder hat auch der Kontext zu Irrtümern geführt. So wurde Eleonore nachgesagt, dass sie generell auf den Genuss von Wein verzichtet haben soll. Dabei handelte es sich jedoch um keine Eigentümlichkeit der Kaiserin, wie der Bericht eines Zeitgenossen verrät, sondern eine Angewohnheit, die Eleonore aus ihrer Heimat mitgebracht hatte und die nur in ihrem späten Lebensraum als ungewöhnlich wahrgenommen wurde.<ref name ="hack318">vgl. Achim Thomas Hack: ''Eleonore von Portugal'' (In: ''Die Kaiserinnen des Mittelalters''), 2011, S. 318</ref> | ||
* Ein in der neueren Forschung gesicherter Fakt ist, dass Eleonore bereits bei ihrer Ankunft in Livorno die deutsche Sprache soweit beherrschte, dass sie sich in dieser ohne Dolmetscher verständigen konnte. Handschriftliche Briefe aus späterer Zeit belegen, dass sie diese auch fehlerfrei zu schreiben verstand.<ref name ="hack314"/> Das könnte ein Hinweis darauf sein, dass sie sprachlich begabt war, aber auch dafür, dass sie von Anfang an selbst großes Interesse daran hatte, sich in ihr neues Umfeld zu integrieren. | * Ein in der neueren Forschung gesicherter Fakt ist, dass Eleonore bereits bei ihrer Ankunft in Livorno die deutsche Sprache soweit beherrschte, dass sie sich in dieser ohne Dolmetscher verständigen konnte. Handschriftliche Briefe aus späterer Zeit belegen, dass sie diese auch fehlerfrei zu schreiben verstand.<ref name ="hack314"/> Das könnte ein Hinweis darauf sein, dass sie sprachlich begabt war, aber auch dafür, dass sie von Anfang an selbst großes Interesse daran hatte, sich in ihr neues Umfeld zu integrieren. | ||
* Bei der [[Erste Bruderzwist in Habsburg|Belagerung des Kaisers]] in der [[Hofburg|Wiener Burg]] im Herbst 1462 soll sie sich nach Angaben von [[w:Michael Beheim|Michael Beheim]], der diese persönlich miterlebte, sehr tapfer und geschickt verhalten haben.<ref name ="hack315"/> | * Bei der [[Erste Bruderzwist in Habsburg|Belagerung des Kaisers]] in der [[Hofburg|Wiener Burg]] im Herbst 1462 soll sie sich nach Angaben von [[w:Michael Beheim|Michael Beheim]], der diese persönlich miterlebte, sehr tapfer und geschickt verhalten haben.<ref name ="hack315"/> |
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