Vertrag von Neuberg an der Mürz: Unterschied zwischen den Versionen

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Dass Leopold im Vertrag außerdem eine Kompensationszahlung zugestanden wurde<ref name="nieder179" />, zeigt, dass die ihm zugeteilten Territorien zu diesem Zeitpunkt wesentlich weniger Einkünfte erbrachten, als die von Albrecht III.  
Dass Leopold im Vertrag außerdem eine Kompensationszahlung zugestanden wurde<ref name="nieder179" />, zeigt, dass die ihm zugeteilten Territorien zu diesem Zeitpunkt wesentlich weniger Einkünfte erbrachten, als die von Albrecht III.  


Die Teilung der Territorien dürfte einigermaßen ausgewogen gewesen sein. Abgesehen davon, dass Albrecht mit dem Herzogtum Österreich jenes Territorium erhielt, nach dem sich die Familie im Spätmittelalter benannte, also sozusagen das "Kernland", enthielt der Vertrag für ihn und seine Nachkommen keine Vorteile<ref group="A">Die Behauptung, dass die Nachfahren Albrechts (die "Albertiner") die Hauptlinie und die Nachfahren Leopolds (die "Leopoldiner") nur eine jüngere [[w:Sekundogenitur|Nebenlinie]] der Herzöge von Österreich (Habsburger) waren, was auch in der seriösen Literatur immer wieder als Fakt dargestellt ist, so zum Beispiel in {{Czeike|4|29||Leopold III.}}, ist somit unrichtig. Diese Fehlannahme, auf der leider auch eine ganze Reihe von bekannten, wenngleich unrichtigen Theorien, basiert, dürfte ihre Ursache in den späteren Teilungen innerhalb der Dynastie seit Karl V. und Ferdinand I. haben. Ferdinands Nachkommen spalteten sich in der Folge in eine Hauptlinie und Nebenlinien auf, wobei der Habsburger mit der Kaiserwürde, dessen Hauptsitz als Folge des [[w:Dreißigjähriger Krieg|Dreißigjährigen Krieges]] endgültig die Stadt [[Wien]] war, stets als Oberhaupt der Familie galt. Offensichtlich wurde dies im 18. und 19. Jahrhundert, und ohne kritische (Über-)Prüfung, auch auf die Teilungen nach dem "Neuberger Vertrag" übertragen.</ref>.<ref name="nieder180">vgl. Alois Niederstätter: ''Österreichische Geschichte 1278–1411'', 2001, S. 180</ref>
Die Teilung der Territorien dürfte einigermaßen ausgewogen gewesen sein. Abgesehen davon, dass Albrecht mit dem Herzogtum Österreich jenes Territorium übernahm, nach dem sich die Familie im Spätmittelalter benannte, also sozusagen das "Kernland", enthielt der Vertrag für ihn und seine Nachkommen keine Vorteile<ref group="A">Die Behauptung, dass die Nachfahren Albrechts (die "Albertiner") die Hauptlinie und die Nachfahren Leopolds (die "Leopoldiner") nur eine jüngere [[w:Sekundogenitur|Nebenlinie]] der Herzöge von Österreich (Habsburger) waren, was auch in der seriösen Literatur immer wieder als Fakt dargestellt ist, so zum Beispiel in {{Czeike|4|29||Leopold III.}}, ist somit unrichtig. Diese Fehlannahme, auf der leider auch eine ganze Reihe von bekannten, wenngleich unrichtigen Theorien, basiert, dürfte ihre Ursache in den späteren Teilungen innerhalb der Dynastie seit Karl V. und Ferdinand I. haben. Ferdinands Nachkommen spalteten sich in der Folge in eine Hauptlinie und Nebenlinien auf, wobei der Habsburger mit der Kaiserwürde, dessen Hauptsitz als Folge des [[w:Dreißigjähriger Krieg|Dreißigjährigen Krieges]] endgültig die Stadt [[Wien]] war, stets als Oberhaupt der Familie galt. Offensichtlich wurde dies im 18. und 19. Jahrhundert, und ohne kritische (Über-)Prüfung, auch auf die Teilungen nach dem "Neuberger Vertrag" übertragen.</ref>.<ref name="nieder180">vgl. Alois Niederstätter: ''Österreichische Geschichte 1278–1411'', 2001, S. 180</ref>


==Hintergründe für den "Neuberger Teilungsvertrag"==
==Hintergründe für den "Neuberger Teilungsvertrag"==
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