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Johann Georg Paur kam im Jahre 1648 am Ende des [https://de.wikipedia.org/wiki/Drei%C3%9Figj%C3%A4hriger_Krieg Dreißigjährigen Krieges] in Fuchsberg in der Oberpfalz im [https://de.wikipedia.org/wiki/Kurf%C3%BCrstentum_Bayern Kurfürstentum Bayern] als Sohn des Hausbesitzers Johannes Paur und seiner Ehefrau Kunigunde zur Welt. Aufgrund der geographischen Lage zu [https://de.wikipedia.org/wiki/B%C3%B6hmen Böhmen] traf dieser Krieg die Oberpfalz sehr hart. Sowohl [https://de.wikipedia.org/wiki/Kaiserliche_Armee_(HRR) kaiserliche] als auch schwedische Truppen plünderten und verwüsteten bei deren Durchzug das Land. Nach diesem langen Krieg war das Land weitgehend zerstört und hatte jegliche wirtschaftliche Bedeutung und Leistungskraft verloren. Nicht nur der Krieg sondern auch Hunger und Pest hatten die Einwohner dezimiert. Die meisten der oberpfälzischen Städte verkamen zu unbedeutenden Ackerbaugemeinden. Insgesamt wurde die Oberpfalz weithin für lange Zeit zu einem reinen Agrarland und eine kaum beachtete bayerische Provinz. Dies veranlasste Johannes Georg seiner Heimat den Rücken zu kehren und sich im damaligen [https://de.wikipedia.org/wiki/Erzherzogtum_%C3%96sterreich Erzherzogtum Österreich] unter [https://de.wikipedia.org/wiki/Leopold_I._(HRR) Kaiser Leopold I. von Habsburg] eine neue Existenz aufzubauen. Bei seiner Hochzeit am 21. Juli 1686<ref>[https://data.matricula-online.eu/de/oesterreich/wien/baden-st-stephan/01%252C2%252C3-01/?pg=31 Baden Pfarre Sankt Stephan - Tauf-, Trauungs- und Sterbebuch 1685-1687] auf [https://data.matricula-online.eu/de/ Matrikula Online]</ref> in der Badener [https://de.wikipedia.org/wiki/Pfarrkirche_Baden-St._Stephan Pfarrkirche Sankt Stephan] mit der [https://de.wikipedia.org/wiki/Hufschmied Hufschmied]stochter Rosina Stainl, welche 1669 in [[Tribuswinkel]] geboren wurde, war er zunächst Bestandmüller in [[Traiskirchen]]. | Johann Georg Paur kam im Jahre 1648 am Ende des [https://de.wikipedia.org/wiki/Drei%C3%9Figj%C3%A4hriger_Krieg Dreißigjährigen Krieges] in Fuchsberg in der Oberpfalz im [https://de.wikipedia.org/wiki/Kurf%C3%BCrstentum_Bayern Kurfürstentum Bayern] als Sohn des Hausbesitzers Johannes Paur und seiner Ehefrau Kunigunde zur Welt. Aufgrund der geographischen Lage zu [https://de.wikipedia.org/wiki/B%C3%B6hmen Böhmen] traf dieser Krieg die Oberpfalz sehr hart. Sowohl [https://de.wikipedia.org/wiki/Kaiserliche_Armee_(HRR) kaiserliche] als auch schwedische Truppen plünderten und verwüsteten bei deren Durchzug das Land. Nach diesem langen Krieg war das Land weitgehend zerstört und hatte jegliche wirtschaftliche Bedeutung und Leistungskraft verloren. Nicht nur der Krieg sondern auch Hunger und Pest hatten die Einwohner dezimiert. Die meisten der oberpfälzischen Städte verkamen zu unbedeutenden Ackerbaugemeinden. Insgesamt wurde die Oberpfalz weithin für lange Zeit zu einem reinen Agrarland und eine kaum beachtete bayerische Provinz. Dies veranlasste Johannes Georg seiner Heimat den Rücken zu kehren und sich im damaligen [https://de.wikipedia.org/wiki/Erzherzogtum_%C3%96sterreich Erzherzogtum Österreich] unter [https://de.wikipedia.org/wiki/Leopold_I._(HRR) Kaiser Leopold I. von Habsburg] eine neue Existenz aufzubauen. Bei seiner Hochzeit am 21. Juli 1686<ref>[https://data.matricula-online.eu/de/oesterreich/wien/baden-st-stephan/01%252C2%252C3-01/?pg=31 Baden Pfarre Sankt Stephan - Tauf-, Trauungs- und Sterbebuch 1685-1687] auf [https://data.matricula-online.eu/de/ Matrikula Online]</ref> in der Badener [https://de.wikipedia.org/wiki/Pfarrkirche_Baden-St._Stephan Pfarrkirche Sankt Stephan] mit der [https://de.wikipedia.org/wiki/Hufschmied Hufschmied]stochter Rosina Stainl, welche 1669 in [[Tribuswinkel]] geboren wurde, war er zunächst Bestandmüller in [[Traiskirchen]]. | ||
<small>{{Zitat|heund dato den 21. July 1686 begeben sich im Stand der hl. Ehe der Ehrsambe und beschaidene Maister Johannes Paur Müllner zu Träßkirch ledigs Stands, weyl(and) deß wohlgeachtn Johannes Paur hausßäsßig Nachbar zu Fuchsberg und Kunigunde desßen Ehewürth beider Eheleibl. Sohn, verehlicht sich mit der Ehrentugendreich Jungfrau Roßina, weyl(and) des wohl Ehrengerechtn Maister Simon Stainl gewesten Hufschmits zu Tribuswinkhl und Sophiam desßen Eheliche Haußfrau beide Seel: Eheleibl: Tochter - Peystandt auf deß hern Präutigambs Seitte, der wohl Ehrengeachte Mayster Stephan Paul, der zeith Oberzechmaister der Löbl: Müllner Zunfft auf dem baadener bach und der Wohl Ehrengeachte Herr Maister Joseph Kramer Müllner Maister in Wörth auf der Jungfrau brauth Seitte der Ehrenrechte Herr Johannes Postl, Müllherr auf der Rormill und der Ehrengerechte ..... Hl: Michael Fux bürgl. bäkh alhier|Trauungsbuch der Pfarrkirche Sankt Stephan zu Baden}}</small> | |||
Laut Gewährsbuch der [https://de.wikipedia.org/wiki/Augustiner-Chorherren Augustiner Chorherrn] war Johann Georg Paur danach anno 1690 als Hofmüller von Tribuswinkel tätig und in den Jahren 1690 bis 1693 als Bestandsmüller auf der Schlossmühle in Gutenbrunn, wo auch seine beiden ersten Kinder zur Welt kamen. Die Ortschaften Gutenbrunn und Wörth waren damals kleine Vororte der „Landesfürstlichen Stadt Baden“. Beide Dörfer wurden in späterer Zeit eingemeindet und sind heute Ortsteile derselben. 1694 scheint Johann Georg gemeinsam mit seiner Frau Rosina als Besitzer der „Schäfflermühle“ (auch Mühle im Unteren Wörth bzw. später auch Winkelmühle genannt) auf. Die ursprünglichen Besitzer der Mühlenanlage, die Familie Schäffler waren Opfer der [https://de.wikipedia.org/wiki/Zweite_Wiener_T%C3%BCrkenbelagerung zweiten Wiener Türkenbelagerung] von 1683 und von diesen ermordet worden. Die Schäfflermühle brannte 1695 ab <small>''(Die Mühle des Hans Paur inkl. Sätz und brandstatt, sojezo ein stadl hat einen Einheitsweret von 1800 Pfund, das Müllerhandwerk 32 Pfund.)''<ref>Rudolf Maurer: Bürger im Wörth - Geschichte einer Badener Vorstadt - Baden 2004 - Katalogblätter des Rollettmuseums Baden Nr. 50 - ISBN 3-901951-50-4 </ref></small>, aber Johann Georg gelang es, diese wieder zu erheben. In dieser Mühle kamen auch seine restlichen fünf Kinder mit Rosina geb. Stainl zur Welt ehe sie am 1. Oktober 1704<ref>[https://data.matricula-online.eu/de/oesterreich/wien/baden-st-stephan/01%252C2%252C3-02/?pg=574 Baden Pfarre St. Stephan - Tauf-, Trauungs- und Sterbebuch 1688-1707 (fol.140)] auf [https://data.matricula-online.eu/de/ Matrikula Online]</ref> versehen mit den heiligen [https://de.wikipedia.org/wiki/Krankensalbung#Versehgang_und_Sterbesakramente Sterbesakramenten] verstarb. Sie wurde auf den Leichenhof, der sich damals bei der Stadtpfarrkirche Sankt Stephan befand und heute nicht mehr existiert, beerdigt. Der nunmehrige Witwer Johann Georg heiratete ein zweites Mal. Am 12. Mai 1705<ref>[https://data.matricula-online.eu/de/oesterreich/wien/pfaffstaetten/01%252C2%252C3-01/?pg=213 Baden Pfarre St. Stephan - Tauf-, Trauungs-und Sterbebuch 1686-1711 (fol.63)] auf [https://data.matricula-online.eu/de/ Matrikula Online]</ref> gab er in der Pfarrkirche zu [[Pfaffstätten]] der ledigen Wirtschafterin des dortigen Lilienfelderhofes Eva Maria Strondl das „Ja-Wort“. Eva Maria war eine Tochter des [https://de.wikipedia.org/wiki/Schuhmacher Schuhmachermeisters] Johann Strondl und dessen Ehefrau Sophia, eine geborene Schäringer und erblickte am 19. Dezember 1679 in Stockerau das Licht der Welt. Johann Georg und seine zweite Frau Eva Maria hatten zehn Kinder, die alle in der Schäfflermühle zur Welt kamen und von denen nur zwei im Kindesalter verstarben. | Laut Gewährsbuch der [https://de.wikipedia.org/wiki/Augustiner-Chorherren Augustiner Chorherrn] war Johann Georg Paur danach anno 1690 als Hofmüller von Tribuswinkel tätig und in den Jahren 1690 bis 1693 als Bestandsmüller auf der Schlossmühle in Gutenbrunn, wo auch seine beiden ersten Kinder zur Welt kamen. Die Ortschaften Gutenbrunn und Wörth waren damals kleine Vororte der „Landesfürstlichen Stadt Baden“. Beide Dörfer wurden in späterer Zeit eingemeindet und sind heute Ortsteile derselben. 1694 scheint Johann Georg gemeinsam mit seiner Frau Rosina als Besitzer der „Schäfflermühle“ (auch Mühle im Unteren Wörth bzw. später auch Winkelmühle genannt) auf. Die ursprünglichen Besitzer der Mühlenanlage, die Familie Schäffler waren Opfer der [https://de.wikipedia.org/wiki/Zweite_Wiener_T%C3%BCrkenbelagerung zweiten Wiener Türkenbelagerung] von 1683 und von diesen ermordet worden. Die Schäfflermühle brannte 1695 ab <small>''(Die Mühle des Hans Paur inkl. Sätz und brandstatt, sojezo ein stadl hat einen Einheitsweret von 1800 Pfund, das Müllerhandwerk 32 Pfund.)''<ref>Rudolf Maurer: Bürger im Wörth - Geschichte einer Badener Vorstadt - Baden 2004 - Katalogblätter des Rollettmuseums Baden Nr. 50 - ISBN 3-901951-50-4 </ref></small>, aber Johann Georg gelang es, diese wieder zu erheben. In dieser Mühle kamen auch seine restlichen fünf Kinder mit Rosina geb. Stainl zur Welt ehe sie am 1. Oktober 1704<ref>[https://data.matricula-online.eu/de/oesterreich/wien/baden-st-stephan/01%252C2%252C3-02/?pg=574 Baden Pfarre St. Stephan - Tauf-, Trauungs- und Sterbebuch 1688-1707 (fol.140)] auf [https://data.matricula-online.eu/de/ Matrikula Online]</ref> versehen mit den heiligen [https://de.wikipedia.org/wiki/Krankensalbung#Versehgang_und_Sterbesakramente Sterbesakramenten] verstarb. Sie wurde auf den Leichenhof, der sich damals bei der Stadtpfarrkirche Sankt Stephan befand und heute nicht mehr existiert, beerdigt. Der nunmehrige Witwer Johann Georg heiratete ein zweites Mal. Am 12. Mai 1705<ref>[https://data.matricula-online.eu/de/oesterreich/wien/pfaffstaetten/01%252C2%252C3-01/?pg=213 Baden Pfarre St. Stephan - Tauf-, Trauungs-und Sterbebuch 1686-1711 (fol.63)] auf [https://data.matricula-online.eu/de/ Matrikula Online]</ref> gab er in der Pfarrkirche zu [[Pfaffstätten]] der ledigen Wirtschafterin des dortigen Lilienfelderhofes Eva Maria Strondl das „Ja-Wort“. Eva Maria war eine Tochter des [https://de.wikipedia.org/wiki/Schuhmacher Schuhmachermeisters] Johann Strondl und dessen Ehefrau Sophia, eine geborene Schäringer und erblickte am 19. Dezember 1679 in Stockerau das Licht der Welt. Johann Georg und seine zweite Frau Eva Maria hatten zehn Kinder, die alle in der Schäfflermühle zur Welt kamen und von denen nur zwei im Kindesalter verstarben. | ||
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