Friedrich II. (Österreich): Unterschied zwischen den Versionen

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Friedrich ''der Streitbare'' entstammte einer Herrscherfamilie, die heute als die "[[Babenberger]]" bezeichnet wird. Er war der jüngste Sohn von [[Leopold VI. (Österreich)|Herzog Leopold "dem Glorreichen"]] aus dessen Ehe mit der byzantinischen Prinzessin [[w:Theodora Angela (Byzanz)|Theodora]] und der jüngere Bruder von [[w:Heinrich der Grausame von Österreich|Heinrich "dem Grausamen"]].<ref name ="kleindelstammtafel">vgl. Walter Kleindel: ‚''Österreich Chronik. Daten zur Geschichte und Kultur''. Wien / Heidelberg: Ueberreuter 1978, Stammtafel der Babenberger (im Anhang)</ref>
Friedrich ''der Streitbare'' entstammte einer Herrscherfamilie, die heute als die "[[Babenberger]]" bezeichnet wird. Er war der jüngste Sohn von [[Leopold VI. (Österreich)|Herzog Leopold "dem Glorreichen"]] aus dessen Ehe mit der byzantinischen Prinzessin [[w:Theodora Angela (Byzanz)|Theodora]] und der jüngere Bruder von [[w:Heinrich der Grausame von Österreich|Heinrich "dem Grausamen"]].<ref name ="kleindelstammtafel">vgl. Walter Kleindel: ‚''Österreich Chronik. Daten zur Geschichte und Kultur''. Wien / Heidelberg: Ueberreuter 1978, Stammtafel der Babenberger (im Anhang)</ref>


Friedrich "der Streitbare" hatte nach aktuellem Forschungsstand weder eheliche noch uneheliche Kinder. Das wird in neueren Forschungsarbeiten als Hinweis dafür gedeutet, dass Herzog Friedrich homosexuell gewesen sein könnte.<ref>vgl. Heinz Dopsch: ''Heinrich Raspe und die Reichsfürsten im Südosten'', 2003, S. 83</ref> Er war vermutlich zweimal verheiratet<ref group="A">Es gibt auch neuere Literatur, die davon ausgeht, dass diese Ehe eine Fiktion ist oder es sich dabei nur um eine Verlobung gehandelt hat.</ref>,
Friedrich "der Streitbare" hatte nach aktuellem Forschungsstand weder eheliche noch uneheliche Kinder. Das wird in neueren Forschungsarbeiten als Hinweis dafür gedeutet, dass Herzog Friedrich homosexuell gewesen sein könnte.<ref>vgl. Heinz Dopsch: ''Heinrich Raspe und die Reichsfürsten im Südosten'', 2003, S. 83</ref> Der Herzog war vermutlich zweimal verheiratet<ref group="A">Es gibt auch neuere Literatur, die davon ausgeht, dass diese Ehe eine Fiktion ist oder es sich dabei nur um eine Verlobung gehandelt hat.</ref>,
:∞ in 1. Ehe seit ca. 1226 mit einer [[w:Eudokia Laskarina|byzantinischen Prinzessin]], deren Name und Herkunft nicht eindeutig gesichert ist. Die Ehe (oder Verlobung) wurde 1228, vermutlich aus politischen Gründen auf Wunsch von Herzog Leopold ''dem Glorreichen'', aufgelöst.<ref>vgl. Andrej Komac: ''Krain zwischen Kaiser, Fürsten und lokalen Gruppen von Ministerialen''. (Beiträge zur politischen Geschichte Krains in der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts und zu den Anfängen der Landesherrschaft und -Adel). Prüfungsarbeit am Institut für österreichische Geschichtsforschung, Universität Wien, 2001, S. 18</ref>. In der älteren Forschung gilt diese Ehefrau gewöhnlich als eine Verwandte des [[w:Byzantinisches Reich|byzantinischen Kaisers]] [[w:Konstantin (XI.) Laskaris|Kaiser Konstantin XI.]] und trägt den Namen Sophie Laskaris.<ref name ="kleindelstammtafel"/> In der neueren Forschung gilt sie als eine Schwester von [[w:Maria Laskaris von Nicäa|Maria Laskaris]], der Ehefrau des [[w:Königreich Ungarn|ungarischen Königs]] [[w:Béla IV. (Ungarn)|Béla (IV.)]]<ref>vgl. Andrej Komac: ''Krain zwischen Kaiser, Fürsten und lokalen Gruppen von Ministerialen''. (Beiträge zur politischen Geschichte Krains in der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts und zu den Anfängen der Landesherrschaft und -Adel). Prüfungsarbeit am Institut für österreichische Geschichtsforschung, Universität Wien, 2001, S. 19</ref> und dürfte eine Stieftochter des byzantinischen Kaisers [[w:Theodor I. (Byzanz)|Theodor (I.) Laskaris]] gewesen sein, aus der früheren Ehe seiner zweite Ehefrau Philippa von Armenien (aus dem Hause der [[w:Rubeniden|Rubeniden]]).<ref name ="rhoby">vgl. [[w:Andreas Rhoby|Andreas Rhoby]]: ''Wer war die "zweite" Theodora von Österreich?'' Analyse des Quellenproblems, in: [[w:Wolfram Hörandner|Wolfram Hörandner]] - [[w:Johannes Koder|Johannes Koder]] - [[w:Maria A. Stassinopoulou|Maria A. Stassinopoulou]] (Hrsg.): ''Wiener Byzantinistik und Neogräzistik''. Beiträge zum Symposion "Vierzig Jahre Institut für Byzantinistik und Neogräzistik der Universität Wien im Gedenken an Herbert Hunger". Wien 4.-7. Dezember 2002 (= Byzantina et Neograeca Vindobonensia. Bd. 24). Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien, 2004. S. 388 [https://www.academia.edu/6440462/Wer_war_die_zweite_Theodora_von_Österreich_Analyse_des_Quellenproblems digital]</ref>  
:∞ in 1. Ehe seit ca. 1226 mit einer [[w:Eudokia Laskarina|byzantinischen Prinzessin]], deren Name und Herkunft nicht eindeutig gesichert ist. Die Ehe (oder Verlobung) wurde 1228, vermutlich aus politischen Gründen auf Wunsch von Herzog Leopold ''dem Glorreichen'', aufgelöst.<ref>vgl. Andrej Komac: ''Krain zwischen Kaiser, Fürsten und lokalen Gruppen von Ministerialen''. (Beiträge zur politischen Geschichte Krains in der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts und zu den Anfängen der Landesherrschaft und -Adel). Prüfungsarbeit am Institut für österreichische Geschichtsforschung, Universität Wien, 2001, S. 18</ref>. In der älteren Forschung gilt diese Ehefrau gewöhnlich als eine Verwandte des [[w:Byzantinisches Reich|byzantinischen Kaisers]] [[w:Konstantin (XI.) Laskaris|Kaiser Konstantin XI.]] und trägt den Namen Sophie Laskaris.<ref name ="kleindelstammtafel"/> In der neueren Forschung gilt sie als eine Schwester von [[w:Maria Laskaris von Nicäa|Maria Laskaris]], der Ehefrau des [[w:Königreich Ungarn|ungarischen Königs]] [[w:Béla IV. (Ungarn)|Béla (IV.)]]<ref>vgl. Andrej Komac: ''Krain zwischen Kaiser, Fürsten und lokalen Gruppen von Ministerialen''. (Beiträge zur politischen Geschichte Krains in der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts und zu den Anfängen der Landesherrschaft und -Adel). Prüfungsarbeit am Institut für österreichische Geschichtsforschung, Universität Wien, 2001, S. 19</ref> und dürfte eine Stieftochter des byzantinischen Kaisers [[w:Theodor I. (Byzanz)|Theodor (I.) Laskaris]] gewesen sein, aus der früheren Ehe seiner zweite Ehefrau Philippa von Armenien (aus dem Hause der [[w:Rubeniden|Rubeniden]]).<ref name ="rhoby">vgl. [[w:Andreas Rhoby|Andreas Rhoby]]: ''Wer war die "zweite" Theodora von Österreich?'' Analyse des Quellenproblems, in: [[w:Wolfram Hörandner|Wolfram Hörandner]] - [[w:Johannes Koder|Johannes Koder]] - [[w:Maria A. Stassinopoulou|Maria A. Stassinopoulou]] (Hrsg.): ''Wiener Byzantinistik und Neogräzistik''. Beiträge zum Symposion "Vierzig Jahre Institut für Byzantinistik und Neogräzistik der Universität Wien im Gedenken an Herbert Hunger". Wien 4.-7. Dezember 2002 (= Byzantina et Neograeca Vindobonensia. Bd. 24). Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien, 2004. S. 388 [https://www.academia.edu/6440462/Wer_war_die_zweite_Theodora_von_Österreich_Analyse_des_Quellenproblems digital]</ref>  
:∞ in 2. Ehe (um 1228) mit Herzogin [[w:Agnes von Andechs|Agnes]], der Tochter von Herzog [[w:Otto VII. (Meranien)|Otto (VII.) von Meran]], Pfalzgraf von Burgund und Markgraf von Istrien. Diese Ehe wurde 1243 ebenfalls gelöst<ref>vgl. Andrej Komac: ''Krain zwischen Kaiser, Fürsten und lokalen Gruppen von Ministerialen''. (Beiträge zur politischen Geschichte Krains in der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts und zu den Anfängen der Landesherrschaft und -Adel). Prüfungsarbeit am Institut für österreichische Geschichtsforschung, Universität Wien, 2001, S. 37</ref>. Die Ehe brachte Friedrich reiche Besitzungen in der Mark Krain, mit denen er die dortige politische Position seiner Familie wesentlich ausbauen konnte.<ref>vgl. Heinz Dopsch: ''Heinrich Raspe und die Reichsfürsten im Südosten'', 2003, S. 75</ref>
:∞ in 2. Ehe (um 1228) mit Herzogin [[w:Agnes von Andechs|Agnes]], der Tochter von Herzog [[w:Otto VII. (Meranien)|Otto (VII.) von Meran]], Pfalzgraf von Burgund und Markgraf von Istrien. Diese Ehe wurde 1243 ebenfalls gelöst<ref>vgl. Andrej Komac: ''Krain zwischen Kaiser, Fürsten und lokalen Gruppen von Ministerialen''. (Beiträge zur politischen Geschichte Krains in der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts und zu den Anfängen der Landesherrschaft und -Adel). Prüfungsarbeit am Institut für österreichische Geschichtsforschung, Universität Wien, 2001, S. 37</ref>. Die Ehe brachte Friedrich reiche Besitzungen in der Mark Krain, mit denen er die dortige politische Position seiner Familie wesentlich ausbauen konnte.<ref>vgl. Heinz Dopsch: ''Heinrich Raspe und die Reichsfürsten im Südosten'', 2003, S. 75</ref>
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