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=== Richard Löwenherz in Dürnstein === | === Richard Löwenherz in Dürnstein === | ||
Richard Löwenherz wurde auf seiner Rückreise vom Dritten Kreuzzug auf dem Areal des heutigen Wiens gefangen genommen und von dort auf eine Burg im heutigen Niederösterreich gebracht, ehe ihn der österreichische Landesfürst an [[w:Heinrich VI. (HRR)|Kaiser Heinrich VI.]] auslieferte. Diese Aktion, deren Hintergründe bis heute nicht eindeutig erforscht sind, brachte dem Herzog neben dem Kirchenbann höhes Lösegeld ein, welches er in die Gründung von [[Wiener Neustadt]] investierte. Soweit die für das Bundesland Niederösterreich relevanten Fakten zum historischen Hintergrund dieser Sage, die zu den populärsten österreichischen Sagen zählt. Sie existiert in mehreren Versionen und Bearbeitungen, die sich in Details durchaus von einander unterscheiden. | |||
Gemeinsam ist folgende Grundhandlung: Auf dem Dritten Kreuzzug nach der Eroberung der Stadt Akkon reißen Kriegsknechte des englischen Königs Richard Löwenherz, der als stolz und hochmütig bezeichnet wird, die Fahne von Herzog Leopold von einem Wall ab, den dieser mit seinen Leuten zuvor erobert hatte, und werfen diese in den Dreck. Dies geschieht entweder im Auftrag Richard oder mit dessen Billigung. In einigen Versionen erhält Richard von Leopold die Möglichkeit, sich dafür zu entschuldigen oder die Angelegenheit zu bereinigen, was er aber aus Hochmut ablehnt. Der Herzog verlässt daraufhin mit seinen Leuten das Heer der Kreuzfahrer und kehrt nach Hause zurück. Als Richard bei der Heimreise wenig später in einen Sturm gerät und an der Adriaküste landen muss, bleibt ihm nichts anderes übrig, als seine Reise, als Pilger verkleidet, durch Leopolds Gebiet fortzusetzen. Auf dem Areal des heutigen Wiens wird er in einer Herberge erkannt, festgenommen und auf einer Burg der Kuenringer im heutigen Niederösterreich eingekerkert, gewöhnlich auf Dürnstein. Meistens wird er sofort nach Dürnstein gebracht, in einigen Versionen zunächst in die Hofburg und erst dann nach Dürnstein. | |||
Im Unterschied zu den historisch gesicherten Fakten hält Leopold jedoch in der Sage die Gefangennahme geheim, wodurch der zweite Teil mit dem Sänger Blondel, der der eigentliche Held dieser Sage ist, erst überhaupt stattfinden kann. Während die Engländer ihren König relativ rasch zu vergessen beginnen und der böse Bruder John Richards Königswürde zu usurpieren versucht, macht sich der Sänger Blondel, ein treuer Gefolgsmann und Freund von Richard auf die Suche nach ihm. Mit seiner Laute zieht er von Burg zu Burg, den Rhein und dann die Donau entlang, und als er schon jede Hoffnung aufgegeben hat, wird er auf Dürnstein schließlich doch noch fündig. Blondel kehrt daraufhin nach England zurück, verkündet dort überall Richards Schicksal und gibt keine Ruhe, bis Lösegeld gezahlt wird und Richard wieder freikommt.<ref name ="schöndorfer120">vgl. Ilse Schöndorfer: ''Steine und Sagen'', 1999, S. 120</ref> | |||
=== Der Teufel im Schraubstock / Der Sägefeiler und der Teufel === | === Der Teufel im Schraubstock / Der Sägefeiler und der Teufel === |
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