Maximilian III. (Vorderösterreich): Unterschied zwischen den Versionen

K
keine Bearbeitungszusammenfassung
KKeine Bearbeitungszusammenfassung
Zeile 9: Zeile 9:
Erzherzog Maximilian wurde gemeinsam mit seinem jüngeren Bruder Matthias am Hof seines Vaters erzogen. Nach dessen Tod beschlossen er und seine Brüder 1578 keine weiteren Landesteilungen vorzunehmen.<ref name ="hamann364"/> Maximilian war für eine geistliche Laufbahn bestimmt und wurde 1585 Koadjutor des [[w:Deutscher Orden|Deutschen Ordens]]. Nachdem seine Bewerbung und sein Kampf um die polnische Krone (1587-1589) gescheitert war, wurde er 1590 dessen Hochmeister, nach dem Rücktritt des bisherigen Hochmeisters [[w:Heinrich von Bobenhausen|Heinrich von Bobenhausen]] († 1595). Bis nach 1918 sollten noch mehrere [[Habsburger]] dem "Deutschen Orden" als Hochmeister<ref group="A">Weitere Habsburger, welche außer Maximilian (III.) als Hoch- und Deutschmeister wirkten, waren die Erzherzöge [[w:Karl von Österreich (1590–1624)|Karl von Österreich]] (ein Bruder von [[Ferdinand II. (HRR)|Kaiser Ferdinand II.]]), [[w:Leopold Wilhelm von Österreich|Leopold Wilhelm von Österreich]] (Bruder von Kaiser Ferdinand II.), [[w:Karl Joseph von Österreich (1649–1664)|Karl Josef von Österreich]] (Sohn von [[Ferdinand III. (HRR)|Kaiser Ferdinand III.]]), [[w:Maximilian Franz von Österreich|Maximilian Franz von Österreich]] (ein Sohn von Kaiserin [[Maria Theresia]]), [[w:Karl von Österreich-Teschen|Karl von Österreich-Teschen]] (besser bekannt als der "''Sieger von Aspern''"), [[w:Anton Viktor von Österreich|Anton Viktor von Österreich]] (Sohn von [[Leopold II. (HRR)|Kaiser Leopold II.]]), [[w:Maximilian Joseph von Österreich-Este|Maximilian Joseph von Österreich-Este]] (Enkel von Kaiserin Maria Theresia), [[w:Wilhelm von Österreich|Wilhelm von Österreich]] (Sohn von [[w:Karl von Österreich-Teschen|Erzherzog Karl]], dem Sieger von Aspern) und [[w:Eugen von Österreich-Teschen|Eugen von Österreich-Teschen]] (Urenkel von [[Leopold II. (HRR)|Kaiser Leopold II.]]).</ref> leiten.<ref name ="hamann365">vgl. Brigitte Hamann (Hrsg.): ''Die Habsburger'', 1988, S. 365</ref>  
Erzherzog Maximilian wurde gemeinsam mit seinem jüngeren Bruder Matthias am Hof seines Vaters erzogen. Nach dessen Tod beschlossen er und seine Brüder 1578 keine weiteren Landesteilungen vorzunehmen.<ref name ="hamann364"/> Maximilian war für eine geistliche Laufbahn bestimmt und wurde 1585 Koadjutor des [[w:Deutscher Orden|Deutschen Ordens]]. Nachdem seine Bewerbung und sein Kampf um die polnische Krone (1587-1589) gescheitert war, wurde er 1590 dessen Hochmeister, nach dem Rücktritt des bisherigen Hochmeisters [[w:Heinrich von Bobenhausen|Heinrich von Bobenhausen]] († 1595). Bis nach 1918 sollten noch mehrere [[Habsburger]] dem "Deutschen Orden" als Hochmeister<ref group="A">Weitere Habsburger, welche außer Maximilian (III.) als Hoch- und Deutschmeister wirkten, waren die Erzherzöge [[w:Karl von Österreich (1590–1624)|Karl von Österreich]] (ein Bruder von [[Ferdinand II. (HRR)|Kaiser Ferdinand II.]]), [[w:Leopold Wilhelm von Österreich|Leopold Wilhelm von Österreich]] (Bruder von Kaiser Ferdinand II.), [[w:Karl Joseph von Österreich (1649–1664)|Karl Josef von Österreich]] (Sohn von [[Ferdinand III. (HRR)|Kaiser Ferdinand III.]]), [[w:Maximilian Franz von Österreich|Maximilian Franz von Österreich]] (ein Sohn von Kaiserin [[Maria Theresia]]), [[w:Karl von Österreich-Teschen|Karl von Österreich-Teschen]] (besser bekannt als der "''Sieger von Aspern''"), [[w:Anton Viktor von Österreich|Anton Viktor von Österreich]] (Sohn von [[Leopold II. (HRR)|Kaiser Leopold II.]]), [[w:Maximilian Joseph von Österreich-Este|Maximilian Joseph von Österreich-Este]] (Enkel von Kaiserin Maria Theresia), [[w:Wilhelm von Österreich|Wilhelm von Österreich]] (Sohn von [[w:Karl von Österreich-Teschen|Erzherzog Karl]], dem Sieger von Aspern) und [[w:Eugen von Österreich-Teschen|Eugen von Österreich-Teschen]] (Urenkel von [[Leopold II. (HRR)|Kaiser Leopold II.]]).</ref> leiten.<ref name ="hamann365">vgl. Brigitte Hamann (Hrsg.): ''Die Habsburger'', 1988, S. 365</ref>  


1593-1595 war er nach dem Tod seines Onkels [[Karl II. (Innerösterreich)|Karl (II.)]] für dessen noch unmündigen Sohn, den späteren Kaiser [[Ferdinand II. (HRR)|Ferdinand II.]] Regent für die "innerösterreichischen Lande"<ref group="A">Die "innerösterreichische" Lande umfassten damals im Wesentlichen die Herzogtümer [[Herzogtum Steier|Steier]], [[Herzogtum Kärnten|Kärnten]] und [[w:Herzogtum Krain|Krain]].</ref>.<ref>vgl. Brigitte Hamann (Hrsg.): ''Die Habsburger'', 1988, S. 365f.</ref> 1602 wurde er Regent der "oberösterreichischen Lande", deren Zentrum damals die [[Grafschaft Tirol]] bildete. Erzherzog Maximilian, der zunächst zwischen seinen Brüdern Rudolf und Matthias zu vermitteln versuchte, war letztlich an der Entmachtung von Kaiser Rudolf II. beteiligt und unterstützte Matthias, indem er auf Rudolfs Nachfolge im Reich, für die er in Betracht gezogen wurde, zu dessen Gunsten verzichtete. Er war gemeinsam mit seinem Neffen, dem späteren Kaiser [[Ferdinand II. (HRR)|Ferdinand II.]] am Sturz von [[w:Melchior Khlesl|Kardinal Khlesl]], dem einflussreichen Ratgeber von Kaiser Matthias, beteiligt, und hatte wesentlichen Anteil daran, dass sein Neffe sich als Nachfolger von Kaiser Matthias durchsetzen konnte.<ref name ="hamann366">vgl. Brigitte Hamann (Hrsg.): ''Die Habsburger'', 1988, S. 366</ref>
1593-1595 war er nach dem Tod seines Onkels [[Karl II. (Innerösterreich)|Karl (II.)]] für dessen noch unmündigen Sohn, den späteren Kaiser [[Ferdinand II. (HRR)|Ferdinand II.]] Regent für die "innerösterreichischen Lande"<ref group="A">Die "innerösterreichische" Lande umfassten damals im Wesentlichen die Herzogtümer [[Herzogtum Steier|Steier]], [[Herzogtum Kärnten|Kärnten]] und [[w:Herzogtum Krain|Krain]].</ref>.<ref>vgl. Brigitte Hamann (Hrsg.): ''Die Habsburger'', 1988, S. 365f.</ref> 1602 wurde er Regent der "oberösterreichischen Lande", deren Zentrum damals die [[Grafschaft Tirol]] bildete. Erzherzog Maximilian, der zunächst zwischen seinen Brüdern Rudolf und Matthias zu vermitteln versuchte, war letztlich an der Entmachtung von Kaiser Rudolf II. beteiligt und unterstützte Matthias, indem er auf Rudolfs Nachfolge im Reich, für die er in Betracht gezogen wurde, zu dessen Gunsten verzichtete. Er war gemeinsam mit seinem Neffen, dem späteren Kaiser [[Ferdinand II. (HRR)|Ferdinand II.]] am Sturz von [[w:Melchior Khlesl|Kardinal Khlesl]], dem einflussreichen Ratgeber von Kaiser Matthias, beteiligt, und hatte wesentlichen Anteil daran, dass sein Neffe sich als Nachfolger von Kaiser Matthias durchsetzen konnte.<ref name ="hamann366">vgl. Brigitte Hamann (Hrsg.): ''Die Habsburger'', 1988, S. 366</ref><ref name ="ndb512">vgl. NDB, 1990., S. 512</ref>


== Orte mit Bezug zu Erzherzog Maximilian im heutigen Österreich ==
== Orte mit Bezug zu Erzherzog Maximilian im heutigen Österreich ==
=== Niederösterreich ===
=== Niederösterreich ===
* [[Wiener Neustadt]]: 1485 wurde dem Erzherzog Wiener Neustadt als Residenz zugesprochen.
* [[Wiener Neustadt]]: 1485 wurde dem Erzherzog Wiener Neustadt als Residenz zugesprochen.<ref name ="ndb511">vgl. NDB, 1990., S. 511</ref>


== Tirol ==
== Tirol ==
Zeile 25: Zeile 25:
=== Tirol ===
=== Tirol ===
[[File:Innsbruck 2 291.jpg|thumb|Maximilian der Deutschmeister, Ausschnitt aus der Wandmalerei im Kaisersaal von Schloss Ambras, aus dem Jahr 1719]]
[[File:Innsbruck 2 291.jpg|thumb|Maximilian der Deutschmeister, Ausschnitt aus der Wandmalerei im Kaisersaal von Schloss Ambras, aus dem Jahr 1719]]
* [[Innsbruck]]: 1615 ließ Erzherzog Maximilian III. an der Nordseite der Kirche des Innsbrucker Kapuzinerklosters für sich eine Eremitage anbauen.<ref name ="kapu">vvgl. [http://zentralbibliothek.kapuziner.at/innsbruck.htm Kapuzinerkloster], Zentralbibliothek.Kapuziner.AT, abgerufen am 16. August 2020</ref> Nach seinem Tod wurde er im Jakobsdom in Innsbruck beigesetzt, wo er sich von [[w:Kaspar Gras|Kaspar Gras]] († 1674), einem bedeutenden Bildhauer und Bronzegießer, den er bereits in [[w:Bad Mergentheim|Mergentheim]], seinem Hauptsitz als Hochmeister des Deutschen Ordens, kennen gelernt hatte, ein eindrucksvolles Barockgrabmal aus Bronze errichten ließ. Ein Gemälde von ihm befindet sich als Teil der Sammlungen des Kunsthistorischen Museums in der Gemäldegalerie von [[Schloss Ambras]], wo er auch mit anderen Habsburgern auf der Wandmalerei des Kaisersaales (1719) verewigt ist.
* [[Innsbruck]]: 1615 ließ Erzherzog Maximilian III. an der Nordseite der Kirche des Innsbrucker Kapuzinerklosters für sich eine Eremitage anbauen.<ref name ="kapu">vgl. [http://zentralbibliothek.kapuziner.at/innsbruck.htm Kapuzinerkloster], Zentralbibliothek.Kapuziner.AT, abgerufen am 16. August 2020</ref> Nach seinem Tod wurde er im Jakobsdom in Innsbruck beigesetzt, wo er sich von [[w:Kaspar Gras|Kaspar Gras]] († 1674), einem bedeutenden Bildhauer und Bronzegießer, den er bereits in [[w:Bad Mergentheim|Mergentheim]], seinem Hauptsitz als Hochmeister des Deutschen Ordens, kennen gelernt hatte, ein eindrucksvolles Barockgrabmal aus Bronze errichten ließ. Ein Gemälde von ihm befindet sich als Teil der Sammlungen des Kunsthistorischen Museums in der Gemäldegalerie von [[Schloss Ambras]], wo er auch mit anderen Habsburgern auf der Wandmalerei des Kaisersaales (1719) verewigt ist.
* [[Mariastein (Tirol)|Mariastein]]: Als Regent der Grafschaft Tirol, der zugleich als Erzherzog das Haus [[Habsburger|Habsburg (Österreich)]] vertrat, stiftete Erzherzog Maximilian der Deutschmeister für die spätere Wallfahrtskirche auf dem Schloss Mariastein einen weiteren Erzherzogshut, nachdem er bereits dem Stift Klosterneuburg einen geschenkt hatte. Heute kann dieser im Schlossmuseum besichtigt werden. Eine Kopie von ihm befindet sich in der Mariasteiner Pfarrkirche.
* [[Mariastein (Tirol)|Mariastein]]: Als Regent der Grafschaft Tirol, der zugleich als Erzherzog das Haus [[Habsburger|Habsburg (Österreich)]] vertrat, stiftete Erzherzog Maximilian der Deutschmeister für die spätere Wallfahrtskirche auf dem Schloss Mariastein einen weiteren Erzherzogshut, nachdem er bereits dem Stift Klosterneuburg einen geschenkt hatte. Heute kann dieser im Schlossmuseum besichtigt werden. Eine Kopie von ihm befindet sich in der Mariasteiner Pfarrkirche.


48.827

Bearbeitungen