Heiligenkreuz (Niederösterreich): Unterschied zwischen den Versionen

keine Bearbeitungszusammenfassung
Keine Bearbeitungszusammenfassung
Keine Bearbeitungszusammenfassung
Zeile 10: Zeile 10:


==Heiligenkreuz ''<small>(Ort und Katastralgemeinde)</small>''==
==Heiligenkreuz ''<small>(Ort und Katastralgemeinde)</small>''==
Das Dorf Heiligenkreuz ist untrennbar mit dem Zisterzienserkloster Stift Heiligenkreuz verbunden, von dem dieser auch seinen Namen hat. Ursprünglich hieß die Ortschaft vermutlich Sattelbach und befand sich auf dem ''Hradschin'', einer kleinen Anhöhe nördlich des Stiftes. Als 1133 das Stift Heiligenkreuz gegründet wurde, wurden die ursprünglichen Bewohner in die Ortschaft ''Windhag'' ausgesiedelt und diese erhielt ihren heutigen Namen Sattelbach. Die ursprünglich wenigen Häuser außerhalb des Stiftsareals waren ausschließlich im Eigentum der Stiftsherrschaft Heiligenkreuz und wurden von Lehensnehmern bewirtschaftet. Nach der Märzrevolution 1848 wurde die Lehenswirtschaft abgeschafft und die ehemaligen Lehensherren mussten große Teile ihrer Besitzungen an die ehemaligen Lehensnehmer gegen ein Ablösegebühr überlassen. Durch das Gemeindegesetz enstand 1850 neben anderen Komunen auch die "Gemeinde Heiligenkreuz". Ihr erster Bürgermeister wurde Abt Edmund Komaromy. Das erste Gemeindehaus war in einem kleinen Haus am ''Hradschin'' untergebracht und hatte auch einen eigenen Gemeindekotter. Erst nach dem Zweiten Weltkrieg konnte die Gemeinde das alte Baderhaus, das lange Zeit als Schulhaus genutzt wurde, vom Stift erwerben. Schon im 19. Jahrhundert hatte Heiligenkreuz ein eigenes Postamt, welches sich im "Thumerhaus" (Allander Straße 2) befand. Von 1900 bis 1945 befand sich das Postamt im 1900 von Karl Lacoix erbauten Postamtsgebäude an der Straße Richtung Gaaden (Hauptstr. 27) welches 1918 vom Postmeisterehepaar Krones übernommen wurde. 1945 übersiedelte das Postamt in einem kleinen Raum rechts vom Haupteingang unterhalb des Hornturmes des Stiftes und in den 1950er Jahren in das damals neu erworbene ehemalige Baderhaus (Hauptstr. 7).  
Das Dorf Heiligenkreuz ist untrennbar mit dem Zisterzienserkloster [[Stift Heiligenkreuz]] verbunden, von dem dieser auch seinen Namen hat. Ursprünglich hieß die Ortschaft ''Sattelbach'' und befand sich auf dem ''Hradschin'', einer kleinen Anhöhe nördlich des Stiftes. Als 1133 das Stift Heiligenkreuz gegründet wurde, wurden die damaligen Bewohner in die Ortschaft ''Windhag'' ausgesiedelt und diese erhielt dann ihren heutigen Namen Sattelbach. Die damals wenigen Häuser außerhalb des Stiftsareals wie der Schüttkasten (aus dem 12. Jhdt.), [[Alte Schmiede in Heiligenkreuz|alte Schmiede]], Mahl- und Brettermühle, Mauthaus, Thumerhaus (ehemalige Ziegelei), Baderhaus (später Alte Schule, jetzt Gemeindeamt), Einsiedlerhaus am Kreuzweg (erbaut 1671) sowie das damalige Waschhaus (das heutige [[w:Priesterseminar_Leopoldinum|Leopoldinum]]) waren ausschließlich im Eigentum der Stiftsherrschaft Heiligenkreuz.
 
Das heutige Dorf entwickelte sich erst nach der [[w:Zweite_Wiener_Türkenbelagerung|zweiten Türkenbelagerung]] von 1683, als sich Stiftsmitarbeiter nach 1700 in unmittelbarer Nähe des Stiftes ansiedeln durften, was vorher im Bereich einer Meile rund um das Stift nicht möglich gewesen war. Zunächst wurden einige Häuser an der Strasse nach [[Alland]], [[Gaaden]] und nach [[Grub (Gemeinde Wienerwald)|Grub]] (Jägerzeile) errichtet. Nach der Fertigstellung des barocken Kreuzweges und des neuen Wiener Tores im Jahr 1748 gesellten sich links davon zwei kleine Häuschen hinzu, welche im Laufe der Zeit als Bierschwemme für Pferdefuhrwerker und als Warenhaus genutzt wurden (siehe [[Heiligenkreuz Nr. 3|Chronik Heiligenkreuz Nr. 3]])
 
Anno 1834 befanden sich in Heiligenkreuz 30 Häuser, die bis 1938 auf 90 Häuser angewachsen waren. Heute zählt der Ort rund 200 Häuser und an die 500 Einwohner. Nach der Märzrevolution 1848 wurde die Lehenswirtschaft abgeschafft und die ehemaligen Lehensherren wie das Stift Heiligenkreuz mussten große Teile ihrer Besitzungen an die ehemaligen Lehensnehmer gegen eine Ablösegebühr überlassen. Durch das Gemeindegesetz von 1850 enstand im selben Jahr neben anderen [[w:Gemeinde|Kommunen]] auch die "Gemeinde Heiligenkreuz". Ihr erster Bürgermeister wurde [[w:Edmund_Komáromy|Abt Edmund von Komaromy]]. Das erste Gemeindehaus war in einem kleinen Haus am ''Hradschin'' untergebracht und hatte auch einen eigenen Gemeindekotter. Erst nach dem [[w:Zweiter_Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] konnte die Gemeinde das alte Baderhaus, das lange Zeit als Schulhaus genutzt wurde, vom Stift erwerben.
 
In den Jahren 1898 bis 1900 wurde ein neues Volksschulgebäude errichtet, die den Namen „K.K. Franz Joseph Jubiläumsschule“ erhielt und vom Stift finanziert wurde. Vorher wurden die Schüler in der alten Pfarrschule (jetzt Gemeindeamt) unterrichtet. Schon Ende des 19. Jahrhunderts hatte Heiligenkreuz ein eigenes Postamt, welches sich im "Thumerhaus" (Allander Straße 2) befand. Von 1900 bis 1945 befand sich das Postamt im 1900 von Karl Lacoix erbauten Postamtsgebäude an der Straße Richtung Gaaden (Hauptstr. 27) welches 1918 vom Postmeisterehepaar Krones übernommen wurde. 1945 übersiedelte das Postamt in einem kleinen Raum rechts vom Haupteingang unterhalb des Hornturmes des Stiftes und in den 1950er Jahren in das damals neu erworbene ehemalige Baderhaus (Hauptstr. 7).
 
==Siegenfeld ''<small>(Ort und Katastralgemeinde)</small>''==
==Siegenfeld ''<small>(Ort und Katastralgemeinde)</small>''==
[[w:Siegenfeld|Siegenfeld]] ist vermutlich um 1041 entstanden und somit älter als Heiligenkreuz. In alten Urkunden wurde es auch „''Siebenfeld''“ genannt. Als das Adelsgeschlecht der ''"Herren von Siegenvelde"'' zur Zeit der Kreuzzüge ausstarb, gelangte später der Ort in den Besitz "''Heinrich’s von Mödling"'', der „''Siegenvelde''“ 1176 dem [[Stift Heiligenkreuz]] schenkte. In der Stiftungsurkunde scheint auch der Name "''Ulrich von Siegenfeld''" auf. Verschiedene Gerätefunde und ein alter Brunnen deuten darauf hin, dass es zwischen dem Ort Siegenfeld und dem Ebenberg wahrscheinlich auch eine Ortschaft namens ''"Muchersdorf''" gegeben  hat. Diese existiert schon sehr lange nicht mehr und ist gänzlich vom Erdboden verschwunden.  
[[w:Siegenfeld|Siegenfeld]] ist vermutlich um 1041 entstanden und somit älter als Heiligenkreuz. In alten Urkunden wurde es auch „''Siebenfeld''“ genannt. Als das Adelsgeschlecht der ''"Herren von Siegenvelde"'' zur Zeit der Kreuzzüge ausstarb, gelangte später der Ort in den Besitz "''Heinrich’s von Mödling"'', der „''Siegenvelde''“ 1176 dem [[Stift Heiligenkreuz]] schenkte. In der Stiftungsurkunde scheint auch der Name "''Ulrich von Siegenfeld''" auf. Verschiedene Gerätefunde und ein alter Brunnen deuten darauf hin, dass es zwischen dem Ort Siegenfeld und dem Ebenberg wahrscheinlich auch eine Ortschaft namens ''"Muchersdorf''" gegeben  hat. Diese existiert schon sehr lange nicht mehr und ist gänzlich vom Erdboden verschwunden.  
Zeile 147: Zeile 154:
*Otto Kurt Knoll: ''WallfahrtsWegWienerWald(!)''. Kral-Verlag, Berndorf, 2015, ISBN 978-3-99024-372-5
*Otto Kurt Knoll: ''WallfahrtsWegWienerWald(!)''. Kral-Verlag, Berndorf, 2015, ISBN 978-3-99024-372-5
*Ausschuß für Heimatkunde des Bezirksschulrates Baden: ''Heimatkunde des Bezirkes Baden''. Österreichischer Bundesverlag, Wien und Leipzig, 1928
*Ausschuß für Heimatkunde des Bezirksschulrates Baden: ''Heimatkunde des Bezirkes Baden''. Österreichischer Bundesverlag, Wien und Leipzig, 1928
*[[Werner Richter]]: in Historia Sanctae Crucis  (2011) Be&Be Verlag ISBN 978-3-902694-12-6


<br />
==Einzelnachweise==
==Einzelnachweise==
<references />
<references />
7.836

Bearbeitungen