Paula Gonzaga: Unterschied zwischen den Versionen

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Gräfin Paula, die bereits in ihrer Jugend kränkelte und ihr Leben lang unter schweren Krankheitsschüben litt<ref>vgl. Christina Antenhofer: ''Briefe zwischen Süd und Nord'', 2007, S. 302f.</ref> , war in einem humanistischen Ambiente aufgewachsen und sicher nicht ungebildet. Dass sie aber eine hochgebildete Renaissancefürstin gewesen wäre, wie in der älteren Forschung angenommen wurde, wurde durch die bisherige Untersuchung und Aufarbeitung ihrer Korrespondenz nicht bestätigt.<ref name ="Antenhofer302">vgl. Christina Antenhofer: ''Briefe zwischen Süd und Nord'', 2007, S. 302</ref> Ihre Ehe dürfte im Wesentlichen nicht unbedingt dem entsprochen haben, was zu ihrer Zeit eine erfolgreiche und glückliche Ehe ausmachte. Allerdings gelang ihr offensichtlich, nachdem sie sich 1480 längere Zeit in ihrer Heimatstadt Mantua aufgehalten hatte<ref>vgl. Christina Antenhofer: ''Briefe zwischen Süd und Nord'', 2007, S. 106f.</ref> , nach ihrer Rückkehr von dort die Integration in ihrer neuen Heimat.<ref name ="Antenhofer303">vgl. Christina Antenhofer: ''Briefe zwischen Süd und Nord'', 2007, S. 303</ref> Trotz ihrer gesundheitlichen Probleme unternahm Gräfin Paula während ihrer letzten Lebensjahre häufig Reisen.<ref>vgl. Christina Antenhofer: ''Briefe zwischen Süd und Nord'', 2007, S. 132f.</ref>  
Gräfin Paula, die bereits in ihrer Jugend kränkelte und ihr Leben lang unter schweren Krankheitsschüben litt<ref>vgl. Christina Antenhofer: ''Briefe zwischen Süd und Nord'', 2007, S. 302f.</ref> , war in einem humanistischen Ambiente aufgewachsen und sicher nicht ungebildet. Dass sie aber eine hochgebildete Renaissancefürstin gewesen wäre, wie in der älteren Forschung angenommen wurde, wurde durch die bisherige Untersuchung und Aufarbeitung ihrer Korrespondenz nicht bestätigt.<ref name ="Antenhofer302">vgl. Christina Antenhofer: ''Briefe zwischen Süd und Nord'', 2007, S. 302</ref> Ihre Ehe dürfte im Wesentlichen nicht unbedingt dem entsprochen haben, was zu ihrer Zeit eine erfolgreiche und glückliche Ehe ausmachte. Allerdings gelang ihr offensichtlich, nachdem sie sich 1480 längere Zeit in ihrer Heimatstadt Mantua aufgehalten hatte<ref>vgl. Christina Antenhofer: ''Briefe zwischen Süd und Nord'', 2007, S. 106f.</ref> , nach ihrer Rückkehr von dort die Integration in ihrer neuen Heimat.<ref name ="Antenhofer303">vgl. Christina Antenhofer: ''Briefe zwischen Süd und Nord'', 2007, S. 303</ref> Trotz ihrer gesundheitlichen Probleme unternahm Gräfin Paula während ihrer letzten Lebensjahre häufig Reisen.<ref>vgl. Christina Antenhofer: ''Briefe zwischen Süd und Nord'', 2007, S. 132f.</ref>  


Für gewisse Probleme in der Ehe dürfte eine recht zahlreiche Dienerschaft gesorgt haben, welche die Gräfin aus ihrer Heimat mitgenommen hatte. Es scheint, dass dies nicht im Ehevertrag festgelegt war.<ref>vgl. Christina Antenhofer: ''Briefe zwischen Süd und Nord'', 2007, S. 98f. und S. 185</ref> Sie wurde aber zum Teil am Görzer Hof geduldet.<ref name ="Antenhofer304">vgl. Christina Antenhofer: ''Briefe zwischen Süd und Nord'', 2007, S. 304</ref> Dass sich die Familie der Gräfin Paula um die vollständige Auszahlung ihrer Mitgift drückte und deshalb immer wieder und zum Teil vergebens verhandelt werden musste, dürfte die Ehe während ihrer ganzen Dauer schwer belastet haben, zudem ihr Ehemann sich lange Zeit deshalb weigerte, sie finanziell abzusichern<ref>vgl. Christina Antenhofer: ''Briefe zwischen Süd und Nord'', 2007, S. 124f. und S.127</ref> . Als Gräfin Paula starb, war die Mitgift noch immer nicht vollständig ausgezahlt worden.<ref name ="Antenhofer170">vgl. Christina Antenhofer: ''Briefe zwischen Süd und Nord'', 2007, S. 197-209</ref> 1493 schenkte Graf Leonhard seiner Ehefrau schließlich den im heutigen Italien gelegenen Hafen Latisana, der einst im Besitz der Grafen von Görz gewesen war, zu dieser Zeit aber schon seit vielen Jahren an die [[w:Republik Venedig|Republik Venedig]] verpfändet war.<ref>vgl. Christina Antenhofer: ''Briefe zwischen Süd und Nord'', 2007, S. 137f.</ref> Gräfin Paula verhandelte in der Folge mehrmals vergebens mit dieser um die Rückgabe des Hafens.<ref>vgl. Christina Antenhofer: ''Briefe zwischen Süd und Nord'', 2007, S. 206f.</ref>
Für gewisse Probleme in der Ehe dürfte eine recht zahlreiche Dienerschaft gesorgt haben, welche die Gräfin aus ihrer Heimat mitgenommen hatte. Es scheint, dass dies nicht im Ehevertrag festgelegt war.<ref>vgl. Christina Antenhofer: ''Briefe zwischen Süd und Nord'', 2007, S. 98f. und S. 185</ref> Sie wurde aber zum Teil am Görzer Hof geduldet.<ref name ="Antenhofer304">vgl. Christina Antenhofer: ''Briefe zwischen Süd und Nord'', 2007, S. 304</ref> Dass sich die Familie der Gräfin Paula um die vollständige Auszahlung ihrer Mitgift drückte und deshalb immer wieder und zum Teil vergebens verhandelt werden musste, dürfte die Ehe während ihrer ganzen Dauer schwer belastet haben, zudem ihr Ehemann sich lange Zeit deshalb weigerte, sie finanziell abzusichern<ref>vgl. Christina Antenhofer: ''Briefe zwischen Süd und Nord'', 2007, S. 124f. und S.127</ref> . Als Gräfin Paula starb, war die Mitgift noch immer nicht vollständig ausgezahlt worden.<ref>vgl. Christina Antenhofer: ''Briefe zwischen Süd und Nord'', 2007, S. 197-209</ref> 1493 schenkte Graf Leonhard seiner Ehefrau schließlich den im heutigen Italien gelegenen Hafen Latisana, der einst im Besitz der Grafen von Görz gewesen war, zu dieser Zeit aber schon seit vielen Jahren an die [[w:Republik Venedig|Republik Venedig]] verpfändet war.<ref>vgl. Christina Antenhofer: ''Briefe zwischen Süd und Nord'', 2007, S. 137f.</ref> Gräfin Paula verhandelte in der Folge mehrmals vergebens mit dieser um die Rückgabe des Hafens.<ref>vgl. Christina Antenhofer: ''Briefe zwischen Süd und Nord'', 2007, S. 206f.</ref>


Obwohl Gräfin Paula für den Fall ihres Todes ihre Herkunftsfamilie als Erben eingesetzt hatte, verhinderte ihr Ehemann die Rückkehr ihrer Güter an ihre Familie und stiftete diese (oder einen Teil von diesen) stattdessen für ihr Seelenheil dem [[Gesellschaft der Ritter des Sanct Georgs-Ordens|St. Georgs-Ritterordens]].<ref>vgl. Christina Antenhofer: ''Briefe zwischen Süd und Nord'', 2007, S. 170, S. 209 und S. 304</ref>  
Obwohl Gräfin Paula für den Fall ihres Todes ihre Herkunftsfamilie als Erben eingesetzt hatte, verhinderte ihr Ehemann die Rückkehr ihrer Güter an ihre Familie und stiftete diese (oder einen Teil von diesen) stattdessen für ihr Seelenheil dem [[Gesellschaft der Ritter des Sanct Georgs-Ordens|St. Georgs-Ritterordens]].<ref>vgl. Christina Antenhofer: ''Briefe zwischen Süd und Nord'', 2007, S. 170, S. 209 und S. 304</ref>


== Orte mit Bezug zu Gräfin Paula in der heutigen Republik Österreich ==
== Orte mit Bezug zu Gräfin Paula in der heutigen Republik Österreich ==
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