Leutold I. von Kuenring: Unterschied zwischen den Versionen

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Daneben gab es auch Rückschläge aufgrund der politischen Entwicklung, obwohl es den Kuenringer zunächst gelungen war, ihre Besitzungen im [[Waldviertel]] trotz der Verbannung von Heinrich (IV.) und seinem gleichnamigen Sohn zu halten. 1288 musste Leutold (I.) jedoch dem Verkauf des Gerichts und der Zölle zu [[Zwettl]] an die Familie der Liechtensteiner zustimmen. 1325 kam es zu einer Belagerung des Ortes Zwettl, als seine Söhne versuchten, den Kauf wieder rückgängig zu machen.<ref name ="brunner21">vgl. Karl Brunner: ''Die Kuenringer'', 1980, S. 21</ref> Nach dem Tod von König Rudolf I. schloss sich Leutold (I.) der Adelserhebung gegen [[Albrecht I. (HRR)|Herzog Albrecht (I.) von Österreich]] an.<ref name ="brunner20">vgl. Karl Brunner: ''Die Kuenringer'', 1980, S. 20</ref> Nach dessen Niederschlagung musste Leutold dem Herzog seine Unterwerfung verbriefen und seine Burgen in [[Spitz]] und [[Wolfstein]] an Eberhard von Wallsee (Walsee) verpfänden.<ref name ="brunner20">vgl. Karl Brunner: ''Die Kuenringer'', 1980, S. 20</ref> Die Burg von Wolfstein war zu dieser Zeit ein Lehen der Herzöge von Baiern<ref group="A">Die Schreibweise des Landes Bayern mit y wurde erst einige Jahre nach dem [[w:Wiener Kongress|Wiener Kongress]] im 19. Jahrhundert durch einen gesetzlichen Beschluss des damaligen Königs eingeführt. Da es um die Wittelsbacher bzw. um das Mittelalter geht, wird in diesem Artikel die Schreibung mit i verwendet.</ref>, die Spitzer Burgen ein Lehen des in Baiern gelegenen Klosters [[w:Abtei Niederaltaich|Niederaltaich]], welches sie 1312 den Herzögen von Baiern überließ.<ref name ="brunner21"/> Die Besitzungen in [[Weitra]] dürften die Kuenringer damals endgültig verloren haben.<ref name ="brunner20"/>
Daneben gab es auch Rückschläge aufgrund der politischen Entwicklung, obwohl es den Kuenringer zunächst gelungen war, ihre Besitzungen im [[Waldviertel]] trotz der Verbannung von Heinrich (IV.) und seinem gleichnamigen Sohn zu halten. 1288 musste Leutold (I.) jedoch dem Verkauf des Gerichts und der Zölle zu [[Zwettl]] an die Familie der Liechtensteiner zustimmen. 1325 kam es zu einer Belagerung des Ortes Zwettl, als seine Söhne versuchten, den Kauf wieder rückgängig zu machen.<ref name ="brunner21">vgl. Karl Brunner: ''Die Kuenringer'', 1980, S. 21</ref> Nach dem Tod von König Rudolf I. schloss sich Leutold (I.) der Adelserhebung gegen [[Albrecht I. (HRR)|Herzog Albrecht (I.) von Österreich]] an.<ref name ="brunner20">vgl. Karl Brunner: ''Die Kuenringer'', 1980, S. 20</ref> Nach dessen Niederschlagung musste Leutold dem Herzog seine Unterwerfung verbriefen und seine Burgen in [[Spitz]] und [[Wolfstein]] an Eberhard von Wallsee (Walsee) verpfänden.<ref name ="brunner20">vgl. Karl Brunner: ''Die Kuenringer'', 1980, S. 20</ref> Die Burg von Wolfstein war zu dieser Zeit ein Lehen der Herzöge von Baiern<ref group="A">Die Schreibweise des Landes Bayern mit y wurde erst einige Jahre nach dem [[w:Wiener Kongress|Wiener Kongress]] im 19. Jahrhundert durch einen gesetzlichen Beschluss des damaligen Königs eingeführt. Da es um die Wittelsbacher bzw. um das Mittelalter geht, wird in diesem Artikel die Schreibung mit i verwendet.</ref>, die Spitzer Burgen ein Lehen des in Baiern gelegenen Klosters [[w:Abtei Niederaltaich|Niederaltaich]], welches sie 1312 den Herzögen von Baiern überließ.<ref name ="brunner21"/> Die Besitzungen in [[Weitra]] dürften die Kuenringer damals endgültig verloren haben.<ref name ="brunner20"/>


Leutold (I.) konnte lesen und schreiben, was es ihm erlaubte, sich persönlich um die Verwaltung seiner Besitzungen zu kümmern. Außerdem kümmerte er sich auch um die Güter des [[Stift Zwettl|Stiftes Zwettl]], als dessen "dritter Gründer" er später gelten sollte. An den Vorarbeiten für das "Liber Fundatorum Zwetlensis", besser bekannt als "Bärenhaut" hatte er wesentlichen Anteil. Außerdem bedachte er auch weitere Klöster mit Stiftungen wie [[Kloster Imbach|Imbach]].<ref name ="brunner18"/>vgl. Karl Brunner: ''Die Kuenringer'', 1980, S. 18</ref> In der Stadt [[Wien]] unterstützte er das [[Schottenstift|Schottenkloster]]. 1294 gründete er in [[Dürnstein]] ein Klarissenkloster.<ref name ="brunner19"/>
Leutold (I.) konnte lesen und schreiben, was es ihm erlaubte, sich persönlich um die Verwaltung seiner Besitzungen zu kümmern. Außerdem kümmerte er sich auch um die Güter des [[Stift Zwettl|Stiftes Zwettl]], als dessen "dritter Gründer" er später gelten sollte. An den Vorarbeiten für das "Liber Fundatorum Zwetlensis", besser bekannt als "Bärenhaut" hatte er wesentlichen Anteil. Außerdem bedachte er auch weitere Klöster mit Stiftungen wie [[Kloster Imbach|Imbach]].<ref name ="brunner18">vgl. Karl Brunner: ''Die Kuenringer'', 1980, S. 18</ref> In der Stadt [[Wien]] unterstützte er das [[Schottenstift|Schottenkloster]]. 1294 gründete er in [[Dürnstein]] ein Klarissenkloster.<ref name ="brunner19"/>


Nach Leutolds Tod übernahm die Führung innerhalb der Familie sein Cousin aus der Weitraer Linie: Albero (VII.) von Kuenring. Für die Zusammenhaltung seines Besitzes war jedoch seine Witwe Agnes zuständig.<ref name ="brunner20"/>
Nach Leutolds Tod übernahm die Führung innerhalb der Familie sein Cousin aus der Weitraer Linie: Albero (VII.) von Kuenring. Für die Zusammenhaltung seines Besitzes war jedoch seine Witwe Agnes zuständig.<ref name ="brunner20"/>
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