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Am 2. Februar 1917 wurde Tamás an den Hof des Kaisers nach Wien berufen, in das Armeeoberkommando überstellt und der Militärkanzlei des Kaisers zugeteilt. Am 8. Februar 1917 beauftragten ihn [[w:Karl_I._(Österreich-Ungarn)|Kaiser Karl]] und [[w:Zita_von_Bourbon-Parma|Kaiserin Zita]] mit der Kontaktaufnahme mit den Brüdern der Kaiserin, [[w:Sixtus_von_Bourbon-Parma|Sixtus]] und Xavier. Mit diesem Ereignis wurde Tamás zu einer Schlüsselfigur in der berüchtigten [[w:Sixtus-Affäre|Sixtus-Affäre]]. Mit falschem Pass, offiziell als diplomatischer Kurier, reiste er zur Gesandtschaft nach Bern. Als er in Neuchatel ankam, traf er sich geheim mit den beiden [[w:Haus_Bourbon|Bourbonen]], welche in der belgischen Armee tätig waren, und überbrachte ihnen Briefe des Kaisers mit Friedensvorschlägen. Im Februar 1917 reiste er erneut in die Schweiz, wo er die Bourbonenprinzen zu persönlichen Gesprächen mit dem Kaiserpaar nach [[Laxenburg]] brachte. Am 24. März 1917 wurde der "Erste Kaiserbrief" an Sixtus übergeben, in welchem ihm die Unterstützung für Frankfreich in seinen Ansprüchen an Elsaß-Lothringen zugesichert wurden. Danach kam Sixtus wieder nach Wien. Am 7. Mai wurde der "Zweite Kaiserbrief" übergeben. Der deutsche Kanzler [[w:Theobald_von_Bethmann_Hollweg|Bethmann-Hollweg]] wurde von Karl über die Sonderfriedensbemühungen informiert. Im Frühjahr 1918 gelangte die "Sixtus-Affäre" an die Öffentlichkeit, wobei der Kontakt von Czernin geleugnet wurde. Nach diesem Ereignis wurde der "Erste Kaiserbrief" von den Franzosen veröffentlicht. Der Ruf und das Ansehen des Kaisers wurden dadurch stark beschädigt. Für seine Bemühungen wurde Tamás Erdödy zum [[w:Rittmeister|Rittmeister]] befördert. Auch nach der Abdankung Karls blieb er in [[Eckartsau]] an seiner Seite. | Am 2. Februar 1917 wurde Tamás an den Hof des Kaisers nach Wien berufen, in das Armeeoberkommando überstellt und der Militärkanzlei des Kaisers zugeteilt. Am 8. Februar 1917 beauftragten ihn [[w:Karl_I._(Österreich-Ungarn)|Kaiser Karl]] und [[w:Zita_von_Bourbon-Parma|Kaiserin Zita]] mit der Kontaktaufnahme mit den Brüdern der Kaiserin, [[w:Sixtus_von_Bourbon-Parma|Sixtus]] und Xavier. Mit diesem Ereignis wurde Tamás zu einer Schlüsselfigur in der berüchtigten [[w:Sixtus-Affäre|Sixtus-Affäre]]. Mit falschem Pass, offiziell als diplomatischer Kurier, reiste er zur Gesandtschaft nach Bern. Als er in Neuchatel ankam, traf er sich geheim mit den beiden [[w:Haus_Bourbon|Bourbonen]], welche in der belgischen Armee tätig waren, und überbrachte ihnen Briefe des Kaisers mit Friedensvorschlägen. Im Februar 1917 reiste er erneut in die Schweiz, wo er die Bourbonenprinzen zu persönlichen Gesprächen mit dem Kaiserpaar nach [[Laxenburg]] brachte. Am 24. März 1917 wurde der "Erste Kaiserbrief" an Sixtus übergeben, in welchem ihm die Unterstützung für Frankfreich in seinen Ansprüchen an Elsaß-Lothringen zugesichert wurden. Danach kam Sixtus wieder nach Wien. Am 7. Mai wurde der "Zweite Kaiserbrief" übergeben. Der deutsche Kanzler [[w:Theobald_von_Bethmann_Hollweg|Bethmann-Hollweg]] wurde von Karl über die Sonderfriedensbemühungen informiert. Im Frühjahr 1918 gelangte die "Sixtus-Affäre" an die Öffentlichkeit, wobei der Kontakt von Czernin geleugnet wurde. Nach diesem Ereignis wurde der "Erste Kaiserbrief" von den Franzosen veröffentlicht. Der Ruf und das Ansehen des Kaisers wurden dadurch stark beschädigt. Für seine Bemühungen wurde Tamás Erdödy zum [[w:Rittmeister|Rittmeister]] befördert. Auch nach der Abdankung Karls blieb er in [[Eckartsau]] an seiner Seite. | ||
=== | ===Erdődys Rolle beim ersten Restaurationsversuch Karls === | ||
Zu Ostern 1921 startete Karl unter Mithilfe des Grafen Tamás von Erdödy schließlich seinen ersten, letztendlich erfolglosen, Versuch in Ungarn wieder den Thron zu besteigen. Diese Ereignisse wurden sorgfältig in Tamás' Tagebuch notiert, und können heute auf diversen Webseiten und/oder Büchern nachgelesen werden. | Zu Ostern 1921 startete Karl unter Mithilfe des Grafen Tamás von Erdödy schließlich seinen ersten, letztendlich erfolglosen, Versuch in Ungarn wieder den Thron zu besteigen. Diese Ereignisse wurden sorgfältig in Tamás' Tagebuch notiert, und können heute auf diversen Webseiten und/oder Büchern nachgelesen werden. | ||
=== | ===Erdődys Rolle bei der Entstehung des Burgenlands === | ||
Eine kleinere, königstreue Einheit, die als einziger der genannten Verbände viele Freiwillige aus Westungarn in ihren Reihen hatte, versammelte sich unter Graf Tamás Erdödy im Raum Güns-Steinamanger und nahm später im Raum Oberwart aktiv an Kampfhandlungen teil. Diese königstreuen Formationen wurden jedoch von den gegen Habsburg eingestellten Freischärlern um Prónay und Héjjas bald als gefährliche Rivalen angesehen. | Eine kleinere, königstreue Einheit, die als einziger der genannten Verbände viele Freiwillige aus Westungarn in ihren Reihen hatte, versammelte sich unter Graf Tamás Erdödy im Raum Güns-Steinamanger und nahm später im Raum Oberwart aktiv an Kampfhandlungen teil. Diese königstreuen Formationen wurden jedoch von den gegen Habsburg eingestellten Freischärlern um Prónay und Héjjas bald als gefährliche Rivalen angesehen. | ||
== Nachwirkung == | |||
1931 erschienen die [[w:Memoiren|Memoiren]] von Tamás Erdődy mit dem Titel ''Habsburgs Weg von Wilhelm zu Briand - Vom Kurier der Sixtus-Briefe zum Königsputschisten'' im Amalthea-Verlag. Die beiden Autoren Paul Szemere und Erich Czech hatten dabei auf Basis der Tagebücher von Erdődy sein Wirken zwischen 1916 und 1921 nachgezeichnet. | |||
Die Tagebücher dürften nach dem Tod Erdődys in Privatbesitz gelangt und in Vergessenheit geraten sein, bis schließlich der Journalist Georg Markus in der Tageszeitung Kurier im 2017 über das Auftauchen der Tagebücher berichtete. Dem Österreichischen Staatsarchiv gelang | |||
==Siehe auch== | ==Siehe auch== |