Tamás Erdődy: Unterschied zwischen den Versionen

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In der Residenz des Bischofs trafen sie auf eine Männerrunde, zu der auch der ungarische Wohlfahrtsminister Josef Vass gehörte. Die Absicht von Karl in Ungarn seine Königswürde einzufordern, löste auch hier größtes Erstaunen aus. Zunächst wurde der Kommandant der Garnison [[w:Oberst|Oberst]] [[w:Anton Lehár|Anton Lehár]], der Bruder des Komponisten [[w:Franz Lehár|Franz Lehár]] und als Träger des Ritterkreuzes des [[w:Militär-Maria-Theresien-Orden|Militär-Maria-Theresien-Orden]]s ein bekannter Kriegsheld, verständigt, der zudem auch ein glühender Verehrer des Kaisers war. Zufälligerweise befand sich auch der ungarische  Ministerpräsident [[w:Pál Teleki|Paul Teleky]] in der Nähe auf einem Jagdausflug, der dann gegen ein Uhr morgens zur Runde stieß. Es folgten hektische Beratungen bis in den frühen Morgen. Karl hielt an seinem Plan nach Budapest zu reisen fest, obwohl ihm Erdődy, Lehár und auch Teleky davon abrieten.<ref>{{Literatur |Autor=Paul Szemere, Erich Czech|Titel=Habsburgs Weg von Wilhelm zu Briand - Vom Kurier der Sixtus-Briefe zum Königsputschisten - Die Memoiren des Grafen Tamás von Erdődy.|Verlag=Amalthea-Verlag|Ort=Wien|Datum=1931|Seiten=233 bis 239}}</ref>
In der Residenz des Bischofs trafen sie auf eine Männerrunde, zu der auch der ungarische Wohlfahrtsminister Josef Vass gehörte. Die Absicht von Karl in Ungarn seine Königswürde einzufordern, löste auch hier größtes Erstaunen aus. Zunächst wurde der Kommandant der Garnison [[w:Oberst|Oberst]] [[w:Anton Lehár|Anton Lehár]], der Bruder des Komponisten [[w:Franz Lehár|Franz Lehár]] und als Träger des Ritterkreuzes des [[w:Militär-Maria-Theresien-Orden|Militär-Maria-Theresien-Orden]]s ein bekannter Kriegsheld, verständigt, der zudem auch ein glühender Verehrer des Kaisers war. Zufälligerweise befand sich auch der ungarische  Ministerpräsident [[w:Pál Teleki|Paul Teleky]] in der Nähe auf einem Jagdausflug, der dann gegen ein Uhr morgens zur Runde stieß. Es folgten hektische Beratungen bis in den frühen Morgen. Karl hielt an seinem Plan nach Budapest zu reisen fest, obwohl ihm Erdődy, Lehár und auch Teleky davon abrieten.<ref>{{Literatur |Autor=Paul Szemere, Erich Czech|Titel=Habsburgs Weg von Wilhelm zu Briand - Vom Kurier der Sixtus-Briefe zum Königsputschisten - Die Memoiren des Grafen Tamás von Erdődy.|Verlag=Amalthea-Verlag|Ort=Wien|Datum=1931|Seiten=233 bis 239}}</ref>


Während Karl am Ostersonntag nach Budapest fuhr, um dort [[w:Reichsverweser|Reichsverweser]] [[w:Miklós Horthy|Miklós Horthy]] seine Forderung vorzutragen, blieben Tamás Erdődy und Anton Lehár in Steinamanger zurück. Die Unterredung zwischen Karl und Horthy in Budapest dauerte nur ganze zweieinhalb Stunden und endete mit der sofortigen Rückkehr des Habsburgers nach Szombathely, auch deswegen weil die [[w:Kleine Entente|Kleinen Entente]] Druck machte und es sogar zu einer Mobilisierung von Truppen in der [[w:Tschechoslowakei|Tschechoslowakei]] kam. Als Tamás Erdődy Karl am 28. März wieder sah, war dieser von den Strapazen der letzten Tag schwer gekennzeichnet.<ref>{{Literatur |Autor=Paul Szemere, Erich Czech|Titel=Habsburgs Weg von Wilhelm zu Briand - Vom Kurier der Sixtus-Briefe zum Königsputschisten - Die Memoiren des Grafen Tamás von Erdődy.|Verlag=Amalthea-Verlag|Ort=Wien|Datum=1931|Seiten=240 bis 248}}</ref>
Während Karl am Ostersonntag nach Budapest fuhr, um dort [[w:Reichsverweser|Reichsverweser]] [[w:Miklós Horthy|Miklós Horthy]] seine Forderung vorzutragen, blieben Tamás Erdődy und Anton Lehár in Steinamanger zurück. Die Unterredung zwischen Karl und Horthy in Budapest dauerte nur ganze zweieinhalb Stunden und endete mit der sofortigen Rückkehr des Habsburgers nach Szombathely, auch deswegen weil die [[w:Kleine Entente|Kleinen Entente]] Druck machte und es sogar zu einer Mobilisierung von Truppen in der [[w:Tschechoslowakei|Tschechoslowakei]] kam. Als Tamás Erdődy Karl am 28. März wieder sah, war dieser von den Strapazen der letzten Tage schwer gekennzeichnet.<ref>{{Literatur |Autor=Paul Szemere, Erich Czech|Titel=Habsburgs Weg von Wilhelm zu Briand - Vom Kurier der Sixtus-Briefe zum Königsputschisten - Die Memoiren des Grafen Tamás von Erdődy.|Verlag=Amalthea-Verlag|Ort=Wien|Datum=1931|Seiten=240 bis 248}}</ref>


Am 29. März berichteten die Wiener Zeitungen in großer Aufmachung von der Reise Karls nach Ungarn und der Hilfestellung durch Erdődy. Seine Wohnung war in der Zwischenzeit von der Polizei durchsucht und seine Frau verhört worden. Für Erdődy drohte von seiten der Polizei eine Anzeige bei der Staatsanwaltschaft wegen des Verdachtes auf [[w:Hochverrat|Hochverrat]] und eine zwangsweise Ausweisung aus Österreich. Seiner Frau gelang indes aller Polizeibeobachtungen zum Trotz sich heimlich über [[Wiener Neustadt]] und [[w:Sopron|Sopron]] nach Szombathely zu ihrem Mann durchzuschlagen.<ref>{{Literatur |Autor=Paul Szemere, Erich Czech|Titel=Habsburgs Weg von Wilhelm zu Briand - Vom Kurier der Sixtus-Briefe zum Königsputschisten - Die Memoiren des Grafen Tamás von Erdődy.|Verlag=Amalthea-Verlag|Ort=Wien|Datum=1931|Seiten=240 bis 248}}</ref>
Am 29. März berichteten die Wiener Zeitungen in großer Aufmachung von der Reise Karls nach Ungarn und der Hilfestellung durch Erdődy. Seine Wohnung war in der Zwischenzeit von der Polizei durchsucht und seine Frau verhört worden. Für Erdődy drohte von seiten der Polizei eine Anzeige bei der Staatsanwaltschaft wegen des Verdachtes auf [[w:Hochverrat|Hochverrat]] und eine zwangsweise Ausweisung aus Österreich. Seiner Frau gelang indes aller Polizeibeobachtungen zum Trotz sich heimlich über [[Wiener Neustadt]] und [[w:Sopron|Sopron]] nach Szombathely zu ihrem Mann durchzuschlagen.<ref>{{Literatur |Autor=Paul Szemere, Erich Czech|Titel=Habsburgs Weg von Wilhelm zu Briand - Vom Kurier der Sixtus-Briefe zum Königsputschisten - Die Memoiren des Grafen Tamás von Erdődy.|Verlag=Amalthea-Verlag|Ort=Wien|Datum=1931|Seiten=240 bis 248}}</ref>
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