Gustav Rehberger: Unterschied zwischen den Versionen

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Die um 1875 im heutigen Nordburgenland einsetzende Auswanderung machte auch vor dem Gebiet nicht Halt in dem Rehbergers Heimatort lag. So wanderte 1893 eine erste acht Personen umfassende Gruppe Riedlingsdorfer in die USA aus,<ref name="Dujmovits 1893">Walter Dujmovits: ''Die Amerikawanderung der Burgenländer'', Verlag Desch-Drexler, Pinkafeld 1992, Seite 211</ref> denen in den nächsten 30 Jahren noch mindestens weitere 230 vornehmlich junge Menschen oder rund 15 Prozent der Ortsbevölkerung folgen sollten. Die Gründe für diese starke Wanderbewegung waren in mangelnden wirtschaftlichen Perspektiven aufgrund fehlender Arbeitsmöglichkeiten in Industrie und Handwerk, sowie in außergewöhnlich kleinen Landwirtschaften von nur wenigen Hektar Größe zu suchen.<ref>Walter Dujmovits: ''Die Amerikawanderung der Burgenländer'', Verlag Desch-Drexler, Pinkafeld 1992, Seite 15 und 16</ref> Wobei es für rund ein Drittel dieser Personen kein Abschied für immer war, weil diese Menschen nach einigen Jahren wieder zurückkehrten, um mit dem ersparten Geld bessere Lebensbedingungen zu schaffen. Oft war es auch so, dass der Vater oder die Eltern voraus fuhren, um in den Vereinigten Staaten entsprechende Voraussetzungen zu schaffen, um dann später die Familie nachzuholen.
Die um 1875 im heutigen Nordburgenland einsetzende Auswanderung machte auch vor dem Gebiet nicht Halt in dem Rehbergers Heimatort lag. So wanderte 1893 eine erste acht Personen umfassende Gruppe Riedlingsdorfer in die USA aus,<ref name="Dujmovits 1893">Walter Dujmovits: ''Die Amerikawanderung der Burgenländer'', Verlag Desch-Drexler, Pinkafeld 1992, Seite 211</ref> denen in den nächsten 30 Jahren noch mindestens weitere 230 vornehmlich junge Menschen oder rund 15 Prozent der Ortsbevölkerung folgen sollten. Die Gründe für diese starke Wanderbewegung waren in mangelnden wirtschaftlichen Perspektiven aufgrund fehlender Arbeitsmöglichkeiten in Industrie und Handwerk, sowie in außergewöhnlich kleinen Landwirtschaften von nur wenigen Hektar Größe zu suchen.<ref>Walter Dujmovits: ''Die Amerikawanderung der Burgenländer'', Verlag Desch-Drexler, Pinkafeld 1992, Seite 15 und 16</ref> Wobei es für rund ein Drittel dieser Personen kein Abschied für immer war, weil diese Menschen nach einigen Jahren wieder zurückkehrten, um mit dem ersparten Geld bessere Lebensbedingungen zu schaffen. Oft war es auch so, dass der Vater oder die Eltern voraus fuhren, um in den Vereinigten Staaten entsprechende Voraussetzungen zu schaffen, um dann später die Familie nachzuholen.


So oder so ähnlich müssen wohl auch die Eltern von Gustav Rehberger, Josef und Elisabeth, gedacht haben, als sie im August 1913 in die USA aufbrachen und ihre Kinder Johann, Theresia und eben Gustav bei den Eltern von Elisabeth, der Familie Johann Piff, zurückließen. Das Ehepaar Rehberger fuhr vom Auswandererhafen [[w:Le Havre|Le Havre]] mit dem  [[w:Transatlantikverkehr|Transatlantik]]-[[w:Passagierschiff|Passagierdampfer]] [[w:France (Schiff, 1910)|France]] der [[w:Frankreich|französischen]] [[w:Reederei|Reederei]] [[w:Compagnie Générale Transatlantique|Compagnie Générale Transatlantique (CGT)]] nach [[w:New York City|New York]], wo es am 16. August 1913 eintraf und in [[w:Ellis Island|Ellis Island]] registriert wurde. Als Reiseziel gaben sie, wie so viele andere  
So oder so ähnlich müssen wohl auch die Eltern von Gustav Rehberger, Josef und Elisabeth, gedacht haben, als sie im August 1913 in die USA aufbrachen und ihre Kinder Johann, Theresia und eben Gustav bei den Eltern von Elisabeth, der Theresia und Johann Piff, zurückließen. Das Ehepaar Rehberger fuhr vom Auswandererhafen [[w:Le Havre|Le Havre]] mit dem  [[w:Transatlantikverkehr|Transatlantik]]-[[w:Passagierschiff|Passagierdampfer]] [[w:France (Schiff, 1910)|France]] der [[w:Frankreich|französischen]] [[w:Reederei|Reederei]] [[w:Compagnie Générale Transatlantique|Compagnie Générale Transatlantique (CGT)]] nach [[w:New York City|New York]], wo es am 16. August 1913 eintraf und in [[w:Ellis Island|Ellis Island]] registriert wurde. Als Reiseziel gaben sie, wie so viele andere  
westungarische Auswanderer auch, die Stadt [[w:Chicago|Chicago]] an, wo sie bei einem Tobias Schuh wohnen wollten.<ref>[https://heritage.statueofliberty.org/ Passenger Search - The Statue of Liberty & Ellis Island - Suchbegriff "Josef Rehberger"], Webseite heritage.statueofliberty.org, abgerufen am 14. März 2021</ref>
westungarische Auswanderer auch, die Stadt [[w:Chicago|Chicago]] an, wo sie bei Tobias Schuh, einem Schwager der beiden, wohnen wollten.<ref>[https://heritage.statueofliberty.org/ Passenger Search - The Statue of Liberty & Ellis Island - Suchbegriff "Josef Rehberger"], Webseite heritage.statueofliberty.org, abgerufen am 14. März 2021</ref>


Hauptartikel: [[Amerikawanderung der Riedlingsdorfer]] und [[Liste der ausgewanderten Riedlingsdorfer]]  
Hauptartikel: [[Amerikawanderung der Riedlingsdorfer]] und [[Liste der ausgewanderten Riedlingsdorfer]]  


Gustav Rehberger hatte an die Abreise seiner Eltern nur die Erinnerung, dass ihm sein Vater an der Hand nahm und das Wort "Krieg" zu ihm sagte.<ref name="Transcript 2">[https://static1.squarespace.com/static/58a874822e69cf0bf2b25788/t/5fae081b54d7bd32bacf5cc0/1605240862751/October+2%2C1993++Ellis+Island+Oral+History+Interview+-+Gustav+Rehberger+Transcript.pdf Text Transcript ''The Ellis Island Oral History Projects'' - EI-393 GUSTAV REHBERGER], Seite 2, Webseite static1.squarespace.com, abgerufen am 14. März 2021</ref> Tatsächlich brach ein Jahr später nach dem [[w:Attentat von Sarajevo|Attentat von Sarajevo]] an den Thronfolger Österreich-Ungarns [[w:Franz Ferdinand von Österreich-Este|Erzherzog Franz Ferdinand]] und seine Gemahlin [[w:Sophie Chotek von Chotkowa|Sophie Chotek, Herzogin von Hohenberg]] der [[w:Erster Weltkrieg|Erste Weltkrieg]] aus, was dazu führte, dass dem Ehepaar Rehberger die Rückreise nach Österreich verwehrt blieb. Dies sollte erst wieder im Jahre 1920 möglich sein, also mehr als sieben Jahre nach der Ausreise der beiden.
Gustav Rehberger hatte an die Abreise seiner Eltern die Erinnerung, dass diese mitten in der Nacht erfolgte. Seine Mutter hatte demnach den damals dreijährigen Gustav in die Arme genommen und irgendwer hatte laut seiner Erinnerung in diesem Moment das Wort "Krieg" ausgesprochen.<ref name="pam4">''THE LIFE of GUSTAV REHBERGER'' - Manuskript von Pamela Demme, Seite 4</ref><ref name="Transcript 2">[https://static1.squarespace.com/static/58a874822e69cf0bf2b25788/t/5fae081b54d7bd32bacf5cc0/1605240862751/October+2%2C1993++Ellis+Island+Oral+History+Interview+-+Gustav+Rehberger+Transcript.pdf Text Transcript ''The Ellis Island Oral History Projects'' - EI-393 GUSTAV REHBERGER], Seite 2, Webseite static1.squarespace.com, abgerufen am 14. März 2021</ref> Tatsächlich brach ein Jahr später nach dem [[w:Attentat von Sarajevo|Attentat von Sarajevo]] an den Thronfolger Österreich-Ungarns [[w:Franz Ferdinand von Österreich-Este|Erzherzog Franz Ferdinand]] und seine Gemahlin [[w:Sophie Chotek von Chotkowa|Sophie Chotek, Herzogin von Hohenberg]] der [[w:Erster Weltkrieg|Erste Weltkrieg]] aus, was dazu führte, dass dem Ehepaar Rehberger die Rückreise nach Österreich verwehrt blieb. Dies sollte erst wieder im Jahre 1920 möglich sein, also mehr als sieben Jahre nach der Ausreise der beiden.


===Auswanderung in die Vereinigten Staaten 1923 ===
===Auswanderung in die Vereinigten Staaten 1923 ===
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