Gustav Rehberger: Unterschied zwischen den Versionen

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In den nächsten Jahren versuchte sich Josef Rehberger als Landwirt, wobei sich bald herausstellte, dass er dies nicht als seine Berufung sah. Zu sehr hatte er sich schon an das Stadtleben in Chicago und seine Annehmlichkeiten gewöhnt. Aber auch die politischen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen in Europa, in Österreich und speziell im Burgenland, das seit 1921 zu Österreich gehörte, ließen in ihm den Entschluss reifen, Riedlingsdorf für immer den Rücken zu kehren. Dass es für das künstlerische Talent seines Sohnes in den Vereinigten Staaten viel bessere Entwicklungsmöglichkeiten gab, war ein weiterer Grund für Entscheidung der endgültigen Auswanderung. Während Johann und Gustav vom Vorhaben der Eltern begeistert waren, haderte lediglich Tochter Theresia mit diesem Entschluss, weil sie bereits in einem Alter war, in dem sich die Burschen der Ortschaft für sie zu interessieren begannen.<ref name="pam910" /><ref name="Transcript 2" />
In den nächsten Jahren versuchte sich Josef Rehberger als Landwirt, wobei sich bald herausstellte, dass er dies nicht als seine Berufung sah. Zu sehr hatte er sich schon an das Stadtleben in Chicago und seine Annehmlichkeiten gewöhnt. Aber auch die politischen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen in Europa, in Österreich und speziell im Burgenland, das seit 1921 zu Österreich gehörte, ließen in ihm den Entschluss reifen, Riedlingsdorf für immer den Rücken zu kehren. Dass es für das künstlerische Talent seines Sohnes in den Vereinigten Staaten viel bessere Entwicklungsmöglichkeiten gab, war ein weiterer Grund für Entscheidung der endgültigen Auswanderung. Während Johann und Gustav vom Vorhaben der Eltern begeistert waren, haderte lediglich Tochter Theresia mit diesem Entschluss, weil sie bereits in einem Alter war, in dem sich die Burschen der Ortschaft für sie zu interessieren begannen.<ref name="pam910" /><ref name="Transcript 2" />
[[Datei:Bundesarchiv N 1572 Bild-1925-109, Polarfahrt mit Dampfer "München", Gutvangen.jpg|mini|250px|An Bord der [[w:Steuben (Schiff)|München]] erlebte Gustav Rehberger bei der Atlantiküberquerung einen Sturm.]]
[[Datei:Bundesarchiv N 1572 Bild-1925-109, Polarfahrt mit Dampfer "München", Gutvangen.jpg|mini|250px|An Bord der [[w:Steuben (Schiff)|München]] erlebte Gustav Rehberger bei der Atlantiküberquerung einen Sturm.]]
In weiterer Folge kam zur Versteigerung des Bauernhofes, den Josef Rehberger drei Jahre zuvor mit den in den Vereinigten Staaten erarbeiteten Vermögen erworben hatte, und sämtlichen Mobiliars. Das Geld nähte Elisabeth Rehberger in die Hose von Gustav ein und beinahe wäre es zusammen mit dem 13-jährigen auf der Überfahrt verloren gegangen.  
In weiterer Folge kam es zur Versteigerung des Bauernhofes, den Josef Rehberger drei Jahre zuvor mit den in den Vereinigten Staaten erarbeiteten Vermögen erworben hatte, und sämtlichen Mobiliars. Das Geld nähte Elisabeth Rehberger in die Hose von Gustav ein und beinahe wäre es zusammen mit dem 13-jährigen auf der Überfahrt verloren gegangen.  


Am 21. Juni 1923 bestieg das Ehepaar Rehberger zusammen mit den Kindern Johann, Theresia und Gustav in [[w:Bremen|Bremen]] den Passagier-Dampfer [[w:Steuben (Schiff)|München]] und überquerte damit den [[w:Atlantischer Ozean|Atlantischen Ozean]].<ref>[http://passagierlisten.de/ Bremer Passagierlisten - Suchbegriff ''Gustav Rehberger''], Webseite passagierlisten.de, abgerufen am 14. März 2021</ref> Unterwegs kam Sturm auf und es zeigte sich dabei eine zweite besondere Charaktereigenschaft Gustavs, die dieser als ''daredevil spirit'' (deutsche Übersetzung ''waghalsiger Geist'') bezeichnete. Um den Wellengang mitzuerleben hatte sich der 13-jährige kurzerhand zusammen mit dem in der Hose eingenähten Geld an Deck der ''München'' mit einem Seil festgebunden, um den Sturm hautnah miterleben zu können, um schließlich nach einer Stunde von seinem Vater und einer Suchmannschaft der ''München'' gefunden zu werden.<ref name="Transcript 1314">[https://static1.squarespace.com/static/58a874822e69cf0bf2b25788/t/5fae081b54d7bd32bacf5cc0/1605240862751/October+2%2C1993++Ellis+Island+Oral+History+Interview+-+Gustav+Rehberger+Transcript.pdf Text Transcript ''The Ellis Island Oral History Projects'' - EI-393 GUSTAV REHBERGER], Seiten 13 und 14, Webseite static1.squarespace.com, abgerufen am 14. März 2021</ref> Die ''München'' sollte 22 Jahre später, zwischenzeitlich in ''Steuben'' unbenannt, zu trauriger Berühmtheit gelangen, als sie am 10. Februar 1945 in der [[w:Ostsee|Ostsee]] vom sowjetischen U-Boot ''[[w:S-13|S-13]]'' torpediert wurde und mit bis zu 4.000 Menschen an Bord unterging.
Am 21. Juni 1923 bestieg das Ehepaar Rehberger zusammen mit den Kindern Johann, Theresia und Gustav in [[w:Bremen|Bremen]] den Passagier-Dampfer [[w:Steuben (Schiff)|München]] und überquerte damit den [[w:Atlantischer Ozean|Atlantischen Ozean]].<ref>[http://passagierlisten.de/ Bremer Passagierlisten - Suchbegriff ''Gustav Rehberger''], Webseite passagierlisten.de, abgerufen am 14. März 2021</ref> Unterwegs kam Sturm auf und es zeigte sich dabei eine zweite besondere Charaktereigenschaft Gustavs, die dieser als ''daredevil spirit'' (deutsche Übersetzung ''waghalsiger Geist'') bezeichnete. Um den Wellengang mitzuerleben hatte sich der 13-jährige kurzerhand zusammen mit dem in der Hose eingenähten Geld an Deck der ''München'' mit einem Seil festgebunden, um den Sturm hautnah miterleben zu können, um schließlich nach einer Stunde von seinem Vater und einer Suchmannschaft der ''München'' gefunden zu werden.<ref name="Transcript 1314">[https://static1.squarespace.com/static/58a874822e69cf0bf2b25788/t/5fae081b54d7bd32bacf5cc0/1605240862751/October+2%2C1993++Ellis+Island+Oral+History+Interview+-+Gustav+Rehberger+Transcript.pdf Text Transcript ''The Ellis Island Oral History Projects'' - EI-393 GUSTAV REHBERGER], Seiten 13 und 14, Webseite static1.squarespace.com, abgerufen am 14. März 2021</ref> Die ''München'' sollte 22 Jahre später, zwischenzeitlich in ''Steuben'' unbenannt, zu trauriger Berühmtheit gelangen, als sie am 10. Februar 1945 in der [[w:Ostsee|Ostsee]] vom sowjetischen U-Boot ''[[w:S-13|S-13]]'' torpediert wurde und mit bis zu 4.000 Menschen an Bord unterging.
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