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Durch seine umstrittene Heirat mit Gräfin Margarete "''Maultasch''" übernahm Ludwig "''der Brandenburger''" 1342 die Herrschaft über die Grafschaft Tirol. Nachdem er und sein Vater den Tiroler Landständen noch im selben Jahr ihre bisherigen Rechte Privilegien bestätigt hatten ([[w:Tiroler Freiheitsbrief|Tiroler Freiheitsbrief]]), konnte er sich als Tiroler Landesfürst durchsetzen, obwohl die Familie von Margaretes ersten Ehemann [[Johann Heinrich (Luxemburg)|Johann (II.) Heinrich von Böhmen]] nicht nur versuchte, die Grafschaft oder wenigstens Teile von ihr zurückzuerobern, sondern sich auch der Unterstützung durch die Päpste erfreute. Das hatte zur Folge, dass der Heilige Stuhl die Ehe viele Jahre nicht anerkannte, wobei eine zu nahe Verwandtschaft als Vorwand genutzt wurde. Ludwig "''der Brandenburger''" und Margarete wurden mit dem Kirchenbann belegt und das Interdikt über die Grafschaft verhängt. Daran änderte sich auch nichts, nachdem die erste Ehe mit päpstlicher Genehmigung offiziell aufgelöst worden war, um Johann Heinrich von Böhmen eine neue Eheschließung möglich zu machen. Erst 1359 wurde die zweite Ehe vom Heiligen Stuhl unter Wahrung bestimmter Formalitäten legalisiert<ref>vgl. Roland Pauler: ''Die Rehabilitierung Ludwigs des Brandenburgers im Rahmen der päpstlichen Imperialpolitik''. In: ''Zeitschrift für bayerische Landesgeschichte'' 60, 1997, S. 317f. [https://periodika.digitale-sammlungen.de//zblg/kapitel/zblg60_kap18 digital]</ref>.<ref>vgl. Neue Deutsche Biographie. S. 383 und S. 384</ref><ref name ="schmidbauer84">vgl. Helmut Schmidbauer: ''Herzog Ludwig V. von Bayern (1315–1361)''. Anmerkungen zu seiner Biographie. In: ''Zeitschrift für bayerische Landesgeschichte'' 55, 1992, S. 84</ref> | Durch seine umstrittene Heirat mit Gräfin Margarete "''Maultasch''" übernahm Ludwig "''der Brandenburger''" 1342 die Herrschaft über die Grafschaft Tirol. Nachdem er und sein Vater den Tiroler Landständen noch im selben Jahr ihre bisherigen Rechte Privilegien bestätigt hatten ([[w:Tiroler Freiheitsbrief|Tiroler Freiheitsbrief]]), konnte er sich als Tiroler Landesfürst durchsetzen, obwohl die Familie von Margaretes ersten Ehemann [[Johann Heinrich (Luxemburg)|Johann (II.) Heinrich von Böhmen]] nicht nur versuchte, die Grafschaft oder wenigstens Teile von ihr zurückzuerobern, sondern sich auch der Unterstützung durch die Päpste erfreute. Das hatte zur Folge, dass der Heilige Stuhl die Ehe viele Jahre nicht anerkannte, wobei eine zu nahe Verwandtschaft als Vorwand genutzt wurde. Ludwig "''der Brandenburger''" und Margarete wurden mit dem Kirchenbann belegt und das Interdikt über die Grafschaft verhängt. Daran änderte sich auch nichts, nachdem die erste Ehe mit päpstlicher Genehmigung offiziell aufgelöst worden war, um Johann Heinrich von Böhmen eine neue Eheschließung möglich zu machen. Erst 1359 wurde die zweite Ehe vom Heiligen Stuhl unter Wahrung bestimmter Formalitäten legalisiert<ref>vgl. Roland Pauler: ''Die Rehabilitierung Ludwigs des Brandenburgers im Rahmen der päpstlichen Imperialpolitik''. In: ''Zeitschrift für bayerische Landesgeschichte'' 60, 1997, S. 317f. [https://periodika.digitale-sammlungen.de//zblg/kapitel/zblg60_kap18 digital]</ref>.<ref>vgl. Neue Deutsche Biographie. S. 383 und S. 384</ref><ref name ="schmidbauer84">vgl. Helmut Schmidbauer: ''Herzog Ludwig V. von Bayern (1315–1361)''. Anmerkungen zu seiner Biographie. In: ''Zeitschrift für bayerische Landesgeschichte'' 55, 1992, S. 84</ref> | ||
Die Anfänge von Ludwigs Herrschaft über die Grafschaft Tirol waren keineswegs einfach. Außer dem Konflikt mit der Familie von Johann Heinrich von Böhmen und den Kriegen gegen dessen älteren Bruder, den späteren Kaiser [[w:Karl IV. (HRR)|Karl IV.]] hatte er bis ca. 1348 auch mit Widerstand im Tiroler Landadel zu kämpfen, um als neuer Landesfürst tatsächlich akzeptiert zu werden. Hinzu kam noch die angespannte finanzielle Situation, die ihm seine Vorgänger hinterlassen hatten. Erschwerend kam hinzu, dass er sich zeitgleich auch in der Markgrafschaft Brandenburg gegen oppositionelle Kräfte behaupten musste, was seine dortige Anwesenheit erforderte. Bis in die 1350er-Jahre war er deshalb zu einer regen Reisetätigkeit gezwungen. Erst allmählich gelang es ihm um 1348, seine Stellung in Tirol zu behaupten und zu festigen.<ref>vgl. Julia Hörmann-Thurn und Taxis: ''Kanzleivermerke und ihre Bedeutung'', 2020, S. 110f.</ref> | |||
Ende 1347 ernannte Ludwig "''der Brandenburger''" Herzog Konrad von Teck († 1352) zum Landeshauptmann für die Grafschaft Tirol.<ref name ="Hörmann111-FN25">vgl. Julia Hörmann-Thurn und Taxis: ''Kanzleivermerke und ihre Bedeutung'', 2020, S. 111, Fußnote 25</ref> Um 1347 richtete er für die Grafschaft Tirol eine eigene Kanzlei ein.<ref name ="Hörmann111">vgl. Julia Hörmann-Thurn und Taxis: ''Kanzleivermerke und ihre Bedeutung'', 2020, S. 111</ref> | |||
== Orte in Tirol mit Bezug zu Ludwig "dem Brandenburger" == | == Orte in Tirol mit Bezug zu Ludwig "dem Brandenburger" == |
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