Otto der Fröhliche: Unterschied zwischen den Versionen

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Nach dem Tod Friedrichs des Schönen herrschte Otto zusammen mit Albrecht (II.) seit 1330 über die Herzogtümer [[Herzogtum Österreich|Österreich]] und [[Herzogtum Steiermark|Steier]], die [[w:Krain|Mark Krain]], die [[w:Windische Mark|Windische Mark]] und [[w:Pordenone|Portenau]].<ref>vgl. Alois Niederstätter: ''Österreichische Geschichte 1278–1411'', 2001, S. 132 und S. 135</ref> Im Herbst 1330 traf er sich mit [[w:Ludwig IV. (HRR)|Kaiser Ludwig (IV.) "''dem Baiern''"]] in der Reichsstadt [[w:Augsburg|Augsburg]], wo beide einen Vertrag über eine erste Aufteilung der Reichsfürstentümer, die damals noch [[Heinrich von Kärnten|Herzog Heinrich (VI.) von Kärnten]], Graf von Tirol, beherrschte, schlossen. Da dieser nur Töchter hatte, sollte das [[Herzogtum Kärnten]] nach seinem Tod und dem Rückfall ans Reich an die Habsburger verliehen werden, welche dafür Kaiser Ludwig bei der Inbesitznahme der [[Grafschaft Tirol]] unterstützen würden.<ref name ="Hörmann142">vgl. Julia Hörmann-Thurn und Taxis: ''Der fremde Fürst im Land''. Zur Regierung Johann Heinrichs von Böhmen in Tirol. In: [[w:Michel Pauly|Michel Pauly]] (Hrsg.): Die Erbtochter, der fremde Fürst und das Land.'' Die Ehe von Johann dem Blinden und Elisabeth von Böhmen in vergleichender europäischer Perspektive. Colloque international organisé par le musée d’histoire de la ville de Luxembourg et l’université du Luxembourg les 30 septembre et 1er octobre 2010 à Luxembourg (= Publications du CLUDEM, 38). Cludem, Luxemburg, 2013. ISBN 2-919979-28-0. S. 142</ref> 1331 ernannte Kaiser Ludwig "''der Baier''" Otto zum [[w:Reichsvikar|Reichsvikar]].<ref>vgl. Alois Niederstätter: ''Österreichische Geschichte 1278–1411'', 2001, S. 135</ref>  
Nach dem Tod Friedrichs des Schönen herrschte Otto zusammen mit Albrecht (II.) seit 1330 über die Herzogtümer [[Herzogtum Österreich|Österreich]] und [[Herzogtum Steiermark|Steier]], die [[w:Krain|Mark Krain]], die [[w:Windische Mark|Windische Mark]] und [[w:Pordenone|Portenau]].<ref>vgl. Alois Niederstätter: ''Österreichische Geschichte 1278–1411'', 2001, S. 132 und S. 135</ref> Im Herbst 1330 traf er sich mit [[w:Ludwig IV. (HRR)|Kaiser Ludwig (IV.) "''dem Baiern''"]] in der Reichsstadt [[w:Augsburg|Augsburg]], wo beide einen Vertrag über eine erste Aufteilung der Reichsfürstentümer, die damals noch [[Heinrich von Kärnten|Herzog Heinrich (VI.) von Kärnten]], Graf von Tirol, beherrschte, schlossen. Da dieser nur Töchter hatte, sollte das [[Herzogtum Kärnten]] nach seinem Tod und dem Rückfall ans Reich an die Habsburger verliehen werden, welche dafür Kaiser Ludwig bei der Inbesitznahme der [[Grafschaft Tirol]] unterstützen würden.<ref name ="Hörmann142">vgl. Julia Hörmann-Thurn und Taxis: ''Der fremde Fürst im Land''. Zur Regierung Johann Heinrichs von Böhmen in Tirol. In: [[w:Michel Pauly|Michel Pauly]] (Hrsg.): Die Erbtochter, der fremde Fürst und das Land.'' Die Ehe von Johann dem Blinden und Elisabeth von Böhmen in vergleichender europäischer Perspektive. Colloque international organisé par le musée d’histoire de la ville de Luxembourg et l’université du Luxembourg les 30 septembre et 1er octobre 2010 à Luxembourg (= Publications du CLUDEM, 38). Cludem, Luxemburg, 2013. ISBN 2-919979-28-0. S. 142</ref> 1331 ernannte Kaiser Ludwig "''der Baier''" Otto zum [[w:Reichsvikar|Reichsvikar]].<ref>vgl. Alois Niederstätter: ''Österreichische Geschichte 1278–1411'', 2001, S. 135</ref>  


Nach dem Tod von Herzog Heinrich von Kärnten belehnte der Kaiser die Brüder Albrecht und Otto am 2. Mai 1335 in [[Linz]] gemeinsam mit dem [[Herzogtum Kärnten]], mit der Mark Krain und Teilen der [[Grafschaft Tirol]].<ref>vgl. Alois Niederstätter: ''Österreichische Geschichte 1278–1411'', 2001, S. 136 und S. 137</ref> Das hatte zur Folge, dass der böhmische König Johann, mit dem 1332 Frieden geschlossen worden war<ref name ="hamann377"/>, erneut in das Herzogtum Österreich einfiel, und der ungarische König Karl nochmals das Herzogtum Steier bedrohte.<ref>vgl. Werner Tscherne: ''Die frühen Habsburger in der Steiermark'', S. 27</ref> In diesem Zusammenhang dürfte die zweite Eheschließung von Otto mit einer Tochter von König Johann beschlossen worden sein. 1336 wurde dann mit diesem und seiner Familie der Friede von Enns geschlossen.<ref name ="hamann378">vgl. Brigitte Hamann (Hrsg.): ''Die Habsburger'', 1988, S. 378</ref>
Nach dem Tod von Herzog Heinrich von Kärnten belehnte der Kaiser die Brüder Albrecht und Otto am 2. Mai 1335 in [[Linz]] gemeinsam mit dem [[Herzogtum Kärnten]], mit der Mark Krain und Teilen der [[Grafschaft Tirol]].<ref>vgl. Alois Niederstätter: ''Österreichische Geschichte 1278–1411'', 2001, S. 136 und S. 137</ref> Das hatte zur Folge, dass der böhmische König Johann, mit dem 1332 Frieden geschlossen worden war<ref name ="hamann377"/>, erneut in das Herzogtum Österreich einfiel, und der ungarische König Karl nochmals das Herzogtum Steier bedrohte.<ref>vgl. Werner Tscherne: ''Die frühen Habsburger in der Steiermark'', S. 27</ref> In diesem Zusammenhang dürfte die zweite Eheschließung von Otto mit einer Tochter von König Johann beschlossen worden sein. 1336 wurde dann mit diesem und seiner Familie der Friede von [[Enns]] geschlossen.<ref name ="hamann378">vgl. Brigitte Hamann (Hrsg.): ''Die Habsburger'', 1988, S. 378</ref>


Otto hielt sich in seinen letzten Lebensjahren meistens im Herzogtum Steier auf, das eine relativ friedliche Zeiten erlebte.<ref>vgl. Werner Tscherne: ''Die frühen Habsburger in der Steiermark'', S. 27</ref> Nachdem er offenbar schon länger gekränkelt hatte, starb er, angeblich überraschend, auf einer Reise von [[Graz]] nach [[Wien]] zu seinem Bruder Albrecht, die er auf dessen Wunsch hin unternahm<ref name ="hamann378"/>.<ref>vgl. Alois Niederstätter: ''Österreichische Geschichte 1278–1411'', 2001, S. 138</ref> Zunächst im [[Augustinerkloster (Wien)|Augustinerkloster]] in Wien beigesetzt, wurde er etwas später nach Stift Neuberg überführt, wo er nach seinem eigenen Bekunden hatte begraben werden wollen.<ref>vgl. [[w:Ferdinand Opll|Ferdinand Opll]]: ''Nachrichten aus dem mittelalterlichen Wien'': Zeitgenossen berichten. Böhlau Verlag, Wien / Köln / Weimar, 1995, ISBN 978-3-205-98372-9, S. 76f.</ref>
Otto hielt sich in seinen letzten Lebensjahren meistens im Herzogtum Steier auf, das unter ihm eine relativ friedliche Zeit erlebte.<ref>vgl. Werner Tscherne: ''Die frühen Habsburger in der Steiermark'', S. 27</ref> Nachdem er offenbar schon länger gekränkelt hatte, starb er, angeblich überraschend, auf einer Reise von [[Graz]] nach [[Wien]] zu seinem Bruder Albrecht, die er auf dessen Wunsch hin unternommen hatte.<ref name ="hamann378"/>.<ref>vgl. Alois Niederstätter: ''Österreichische Geschichte 1278–1411'', 2001, S. 138</ref> Nach seinen Tod wurde er zunächst im [[Augustinerkloster (Wien)|Augustinerkloster]] in Wien beigesetzt und später nach Stift Neuberg überführt, wo er nach seinem eigenen Bekunden hatte begraben werden wollen.<ref>vgl. [[w:Ferdinand Opll|Ferdinand Opll]]: ''Nachrichten aus dem mittelalterlichen Wien'': Zeitgenossen berichten. Böhlau Verlag, Wien / Köln / Weimar, 1995, ISBN 978-3-205-98372-9, S. 76f.</ref>


Otto stiftete vor 1337 in Wien bei der Kirche St. Augustin  die "Societas Templois", eine exklusive Ritterschaft zur Erneuerung des Gralrittertums, die sich zum Beispiel einen Kreuzzug gegen den heidnischen Preußen und Litauer zum Ziel setzte. Dass es für ihn ein besonderes Anliegen war, das gesellige Hofleben und die Literatur zu fördern, findet sich erstmals in schriftlichen Quellen um 1460.<ref name ="hamann378"/>.
Otto stiftete vor 1337 in Wien bei der Kirche St. Augustin  die "Societas Templois", eine exklusive Ritterschaft zur Erneuerung des Gralrittertums, die sich zum Beispiel einen Kreuzzug gegen den heidnischen Preußen und Litauer zum Ziel setzte. Dass es für ihn ein besonderes Anliegen war, das gesellige Hofleben und die Literatur zu fördern, findet sich erstmals in schriftlichen Quellen um 1460.<ref name ="hamann378"/>.
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