Stephan I. von Maissau: Unterschied zwischen den Versionen

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Nachdem bereits sein Vater die Herrschaft der Familie in [[Pöggstall]] begründet haben dürfte, gibt es seiner Zeit die ersten schriftlichen Belege, dass der Pöggstaller Besitzes des Klosters [[Kremsmünster]] an die Maissauer gelangt war. Während des Aufstandes gegen Herzog Albrecht (I.) von Österreich, dem späteren König Albrecht I., wurde die Burg Pöggstall zerstört oder zumindest beschädigt. Stephan (I.) von Maissau stand offenbar auf der Seite von Herzog Albrecht.<ref name="Trawnicek275" /> In den 1280er- und 1290er-Jahren konnte er seine Besitzungen wesentlich vergrößern, in dem er als landesfürstliches Lehen und Pfandschaften die "Herrschaften" [[Raabs an der Thaya|Raabs]] und [[Krumau am Kamp|Krumau]] erhielt sowie den Markt [[Dobersberg]]. Weitere landesfürstliche Lehen der Maissauer waren: [[Reicharts]], [[Weiden]], [[Wetzleinsdorf]], [[Staatz-Heroltsdorf]] (Hörersdorf), [[Fallbach]], [[Motsiedel]] und [[Neupölla]].<ref>vgl. Brigitte Rigele: ''Die Maissauer'', 1990, S. 75, S. 167 und S. 172f.</ref> Stephan von Maissau profitierte außerdem davon, dass es Herzog Albrecht 1295 gelang, den Aufstand der Landherren niederzuschlagen. Dabei konnte der Herzog nicht nur einige von seinem Vater als Reichslehen vergebene Herrschaften wieder an sich ziehen, sondern auch die an dem Aufstand beteiligten Landherren in ihrem Besitz schmälern. Zu diesen Landherren gehörten die [[Kuenringer]], auf deren Kosten Stephan und seine Familie ihr Herrschaftsgebiet im [[Waldviertel]] vergrößerten, in dem sie die Burg und des Forstamt von [[Krumau]], den Markt [[Pölla]] mit dem dazugehörigen Gericht, die Dörfer [[Winkl]] und [[Smerbach]] sowie herzoglichen Besitz zu [[Ramsau]] und [[Altpölla]] kauften. Unter Vorbehalt der Kirchenlehen wurden sie vom Herzog mit diesem gekauften Gut belehnt, wobei der Kaufpreis als Rückkaufsumme festgelegt wurde.<ref>vgl. Brigitte Rigele: ''Die Maissauer'', 1990, S. 173f.</ref>  
Nachdem bereits sein Vater die Herrschaft der Familie in [[Pöggstall]] begründet haben dürfte, gibt es seiner Zeit die ersten schriftlichen Belege, dass der Pöggstaller Besitzes des Klosters [[Kremsmünster]] an die Maissauer gelangt war. Während des Aufstandes gegen Herzog Albrecht (I.) von Österreich, dem späteren König Albrecht I., wurde die Burg Pöggstall zerstört oder zumindest beschädigt. Stephan (I.) von Maissau stand offenbar auf der Seite von Herzog Albrecht.<ref name="Trawnicek275" /> In den 1280er- und 1290er-Jahren konnte er seine Besitzungen wesentlich vergrößern, in dem er als landesfürstliches Lehen und Pfandschaften die "Herrschaften" [[Raabs an der Thaya|Raabs]] und [[Krumau am Kamp|Krumau]] erhielt sowie den Markt [[Dobersberg]]. Weitere landesfürstliche Lehen der Maissauer waren: [[Reicharts]], [[Weiden]], [[Wetzleinsdorf]], [[Staatz-Heroltsdorf]] (Hörersdorf), [[Fallbach]], [[Motsiedel]] und [[Neupölla]].<ref>vgl. Brigitte Rigele: ''Die Maissauer'', 1990, S. 75, S. 167 und S. 172f.</ref> Stephan von Maissau profitierte außerdem davon, dass es Herzog Albrecht 1295 gelang, den Aufstand der Landherren niederzuschlagen. Dabei konnte der Herzog nicht nur einige von seinem Vater als Reichslehen vergebene Herrschaften wieder an sich ziehen, sondern auch die an dem Aufstand beteiligten Landherren in ihrem Besitz schmälern. Zu diesen Landherren gehörten die [[Kuenringer]], auf deren Kosten Stephan und seine Familie ihr Herrschaftsgebiet im [[Waldviertel]] vergrößerten, in dem sie die Burg und des Forstamt von [[Krumau]], den Markt [[Pölla]] mit dem dazugehörigen Gericht, die Dörfer [[Winkl]] und [[Smerbach]] sowie herzoglichen Besitz zu [[Ramsau]] und [[Altpölla]] kauften. Unter Vorbehalt der Kirchenlehen wurden sie vom Herzog mit diesem gekauften Gut belehnt, wobei der Kaufpreis als Rückkaufsumme festgelegt wurde.<ref>vgl. Brigitte Rigele: ''Die Maissauer'', 1990, S. 173f.</ref>  


1302 erwarb Stephan von Maissau durch Kauf von Johann von Kapellen das Dorf Seiterndorf (heute Teil der Gemeinde [[Weiten]]), ebenfalls ein herzogliches Lehen.<ref name="Rigele77">vgl. Brigitte Rigele: ''Die Maissauer'', 1990, S. 77</ref> Er besaß außerdem die Burg von [[Kopfstetten]] als Lehen des [[w:Hochstift Regensburg|Hochstiftes Regensburg]] und weitere Lehen des [[w:Hochstift Passau|Hochstifts Passau]].<ref>vgl. Brigitte Rigele: ''Die Maissauer'', 1990, S. 76 und S. 173, mit Fußnote 115</ref>  
1302 erwarb Stephan von Maissau durch Kauf von Johann von Kapellen das Dorf Seiterndorf (heute Teil der Gemeinde [[Weiten]]), ebenfalls ein herzogliches Lehen.<ref name="Rigele77">vgl. Brigitte Rigele: ''Die Maissauer'', 1990, S. 77</ref> Er besaß außerdem die Burg von [[Kopfstetten]] als Lehen des [[w:Hochstift Regensburg|Hochstiftes Regensburg]] und weitere Lehen des [[w:Hochstift Passau|Hochstifts Passau]].<ref>vgl. Brigitte Rigele: ''Die Maissauer'', 1990, S. 76 und S. 173, mit Fußnote 115</ref> Für die Burg von Krumau wurde vertraglich festgelegt, dass diese Lehen nach Stephan, seiner Ehefrau Margarete und seinen Söhnen an Alber(!sic) und Hadmar von Schönberg, die Söhne einer seiner Schwestern, und erst dann an Stephans eigene Töchter fallen sollten.<ref>vgl. Brigitte Rigele: ''Die Maissauer'', 1990, S. 174f.</ref>  


=== Die Herrschaft Raabs als Pfandschaft im Besitz der Maissauer ===
=== Die Herrschaft Raabs als Pfandschaft im Besitz der Maissauer ===
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