Otto II. von Maissau: Unterschied zwischen den Versionen

K
Zeile 23: Zeile 23:
Otto von Maissau schloss sich nach dem Tod von Herzog Friedrich "''dem Streitbaren''" dem [[w:Friedrich II. (HRR)|Kaiser]] an und unterstützte daher zunächst dessen Statthalter [[Otto von Eberstein]], dem es trotz geringer finanzieller Mittel zunächst gelang, die Mehrheit der Grundherren im Herzogtum Österreich für sich zu gewinnen. 1247 wird er gemeinsam mit Otto von Haslau, dem Schenken von Kreuzenstein und Witigo ("scriba Austrie et Stirie") von diesem als Bürgen gegenüber dem Bischof von Freising urkundlich genannt.<ref name ="Rigele27">vgl. Brigitte Rigele: ''Die Maissauer'', 1990, S. 27</ref> Er dürfte zu jenen Adeligen gezählt haben, die sich Anfang der 1250er-Jahre dem Böhmenkönig anschlossen. Am 2. Februar 1251 ist er erstmals urkundlich im Umfeld von diesem belegt.<ref name ="Rigele30">vgl. Brigitte Rigele: ''Die Maissauer'', 1990, S. 30</ref>
Otto von Maissau schloss sich nach dem Tod von Herzog Friedrich "''dem Streitbaren''" dem [[w:Friedrich II. (HRR)|Kaiser]] an und unterstützte daher zunächst dessen Statthalter [[Otto von Eberstein]], dem es trotz geringer finanzieller Mittel zunächst gelang, die Mehrheit der Grundherren im Herzogtum Österreich für sich zu gewinnen. 1247 wird er gemeinsam mit Otto von Haslau, dem Schenken von Kreuzenstein und Witigo ("scriba Austrie et Stirie") von diesem als Bürgen gegenüber dem Bischof von Freising urkundlich genannt.<ref name ="Rigele27">vgl. Brigitte Rigele: ''Die Maissauer'', 1990, S. 27</ref> Er dürfte zu jenen Adeligen gezählt haben, die sich Anfang der 1250er-Jahre dem Böhmenkönig anschlossen. Am 2. Februar 1251 ist er erstmals urkundlich im Umfeld von diesem belegt.<ref name ="Rigele30">vgl. Brigitte Rigele: ''Die Maissauer'', 1990, S. 30</ref>


König Ottokar dürfte ihn 1255 mit der [[Burgruine Staatz|Herrschaft Staatz]] und 1259 mit dem "Passauer Zehent" in [[Weiten (Niederösterreich)|Weiten]], der zuvor Rudolf von Pottendorf gehört hatte, belehnt haben. Nach einer Urkunde von 1263 war Otto von Maissau damals an der Beilegung einer Streitsache im Weitental beteiligt.<ref name ="Zajic14"/> Im Dezember 1256 vertrat er zusammen mit [[Konrad von Zagging]] König Ottokar bei seiner Einigung mit dem Bischof von Bamberg in [[Krems an der Donau|Krems]]. Er führte am 7. März 1259 den Vorsitz im Landgericht zu [[Mautern (Niederöstereich)|Mautern]], auf dem Heinrich von Kuenring verurteilt wurde, die Burg Rappottenstein und das Patronatsrecht der Kirche von [[Rappottenstein]] und Meilan an Berta von Eggenburg und ihre Söhne zurückzugeben.<ref name ="Rigele37">vgl. Brigitte Rigele: ''Die Maissauer'', 1990, S. 37</ref> 1260 bekleidete er das Amt des Oberstmarschall für das Herzogtum Österreich.<ref name ="Trawnicek274"/> Noch 1263 bestätigte Otto von Maissau zusammen mit Otto von Haslau anlässlich des Landgerichtes in Korneuburg am 25. November eine Schenkung von Friedrich von Weikersdorf an das [[Stift Klosterneuburg]], wobei ihn Heinrich von Seefeld, der damals selbst einer der "oberen Landrichter" war, ersuchte, Besitzungen, die dieser gemeinsam mit [[Albero von Feldsberg|Albero von Feldsberg]] dem [[Stift Heiligenkreuz]] geschenkt hatten, gegen Übergriffe des Ritters Friedrich von Moosbrunn zu schützen.<ref>vgl. Brigitte Rigele: ''Die Maissauer'', 1990, S. 38f.</ref>  
König Ottokar dürfte ihn 1255 mit der [[Burgruine Staatz|Herrschaft Staatz]] und 1259 mit dem "Passauer Zehent" in [[Weiten (Niederösterreich)|Weiten]], der zuvor Rudolf von Pottendorf gehört hatte, belehnt haben. Nach einer Urkunde von 1263 war Otto von Maissau damals an der Beilegung einer Streitsache im Weitental beteiligt.<ref name ="Zajic14"/> Im Dezember 1256 vertrat er zusammen mit [[Konrad von Zagging]] König Ottokar bei seiner Einigung mit dem Bischof von Bamberg in [[Krems an der Donau|Krems]]. Er führte am 7. März 1259 den Vorsitz im Landgericht zu [[Mautern an der Donau|Mautern]], auf dem Heinrich von Kuenring verurteilt wurde, die Burg Rappottenstein und das Patronatsrecht der Kirche von [[Rappottenstein]] und Meilan an Berta von Eggenburg und ihre Söhne zurückzugeben.<ref name ="Rigele37">vgl. Brigitte Rigele: ''Die Maissauer'', 1990, S. 37</ref> 1260 bekleidete er das Amt des Oberstmarschall für das Herzogtum Österreich.<ref name ="Trawnicek274"/> Noch 1263 bestätigte Otto von Maissau zusammen mit Otto von Haslau anlässlich des Landgerichtes in Korneuburg am 25. November eine Schenkung von Friedrich von Weikersdorf an das [[Stift Klosterneuburg]], wobei ihn Heinrich von Seefeld, der damals selbst einer der "oberen Landrichter" war, ersuchte, Besitzungen, die dieser gemeinsam mit [[Albero von Feldsberg|Albero von Feldsberg]] dem [[Stift Heiligenkreuz]] geschenkt hatten, gegen Übergriffe des Ritters Friedrich von Moosbrunn zu schützen.<ref>vgl. Brigitte Rigele: ''Die Maissauer'', 1990, S. 38f.</ref>  


Dass König Ottokar seit Anfang der 1260er-Jahre kontinuierlich versuchte, den Einfluss der Landherren zu verringern, dürfte letztlich zum Konflikt Ottos mit ihm geführt haben, zudem dadurch auch seine Beratertätigkeit an Bedeutung verlor.<ref name ="Rigele36">vgl. Brigitte Rigele: ''Die Maissauer'', 1990, S. 36</ref> Bald nach 1260 fiel Otto bei König Ottokar in Ungnade. 1265 wurde er diesem in der [[w:Markgrafschaft Mähren|Markgrafschaft Mähren]] gefangen gesetzt und dort getötet.<ref name ="Zajic14"/> Noch in seinem Todesjahr stiftete seine Witwe Elisabeth gemeinsam mit dem Sohn Stephan ein "Servitium" zu seinem Seelenheil.<ref name="Sigmund65">vgl. [[w:Anna Maria Sigmund|Anna Maria Sigmund]]: ''Die Tursen von Lichtenfels''. Geschichte und Genealogie eines niederösterreichischen Ministerialengeschleches. (Ungedruckte) Dissertation, Wien, 1981, S. 65</ref>
Dass König Ottokar seit Anfang der 1260er-Jahre kontinuierlich versuchte, den Einfluss der Landherren zu verringern, dürfte letztlich zum Konflikt Ottos mit ihm geführt haben, zudem dadurch auch seine Beratertätigkeit an Bedeutung verlor.<ref name ="Rigele36">vgl. Brigitte Rigele: ''Die Maissauer'', 1990, S. 36</ref> Bald nach 1260 fiel Otto bei König Ottokar in Ungnade. 1265 wurde er diesem in der [[w:Markgrafschaft Mähren|Markgrafschaft Mähren]] gefangen gesetzt und dort getötet.<ref name ="Zajic14"/> Noch in seinem Todesjahr stiftete seine Witwe Elisabeth gemeinsam mit dem Sohn Stephan ein "Servitium" zu seinem Seelenheil.<ref name="Sigmund65">vgl. [[w:Anna Maria Sigmund|Anna Maria Sigmund]]: ''Die Tursen von Lichtenfels''. Geschichte und Genealogie eines niederösterreichischen Ministerialengeschleches. (Ungedruckte) Dissertation, Wien, 1981, S. 65</ref>
48.827

Bearbeitungen