Kartause Mauerbach: Unterschied zwischen den Versionen

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=== Spätmittelalter und Neuzeit ===
=== Spätmittelalter und Neuzeit ===
Aufgrund seiner Lage in der Nähe der Stadt Wien wurde die Kartause mehrmals geplündert und verheert, so während der Belagerung der Stadt Wien durch den "[[Königreich Ungarn|Ungarnkönig]]" [[Matthias Corvinus]] (1483-1486) und während der "Ersten Wiener Türkenbelagerung" (1529). Um 1550 bestand der Konvent der Kartause Mauerbach nur mehr aus vier Mönchen.<ref name="wehrbauten">vgl. [http://www.wehrbauten.at/noe/niederoesterreich.html?/noe/mauerbach/mauerbach.html Kartause Mauerbach], Wehrbauten.AT, abgerufen am 27. August 2021</ref>  
Im Spätmittelalter gehörte die Kartause Mauerbach zu den wichtigsten und wohlhabendsten Klöstern des [[Herzogtum Österreich|Herzogtums Österreich]]. Die Mönche von Mauerbach hielten wissenschaftliche Kontakte zur [[Universität Wien|Wiener Universität]].<ref name="gedaechtnis">vgl. [https://www.gedaechtnisdeslandes.at/orte/action/show/controller/Ort/ort/mauerbach.html Mauerbach], GedächtnisDesLandes, abgerufen am 27. August 2021</ref>


Unter dem Georg Fasel, 1616-1631 Prior von Mauerbach, wurde die Anlage des Klosters renoviert und erhielt ihr heutiges Erscheinungsbild. Im Rahmen dieser Renovierungs- und Restaurierungsarbeiten wurde der Kaisertrakt erbaut.<ref name="wehrbauten"/>
Von der Kartause Mauerbach aus wurden weitere neu gegründete Kartausen, darunter die beiden ebenfalls im heutigen Niederösterreich gelegenen Kartausen von [[Kartause Gaming|Gaming]] und [[Kartause Aggsbach|Aggsbach]], besidelt.<ref name="gedaechtnis"/> Die Nähe zur Stadt Wien hatte aber auch negative Auswirkungen für die Kartause Mauerbach, so wurde sie im Spätmittelalter mehrmals verheert und geplündert, so während der Belagerung der Stadt Wien durch den "[[Königreich Ungarn|Ungarnkönig]]" [[Matthias Corvinus]] (1483-1486) und während der "Ersten Wiener Türkenbelagerung" (1529). Um 1550 bestand der Konvent der Kartause Mauerbach nur mehr aus vier Mönchen.<ref name="wehrbauten">vgl. [http://www.wehrbauten.at/noe/niederoesterreich.html?/noe/mauerbach/mauerbach.html Kartause Mauerbach], Wehrbauten.AT, abgerufen am 27. August 2021</ref>  


Die Kartause wurde 1782 während der "Josephinischen Kirchenreformen" zusammen mit den beiden anderen im heutigen Niederösterreich gelegenen Kartausen aufgehoben.<ref name="wienwiki"/>
Im ersten Drittel des 17. Jahrhunderts wurde unter dem Prior Georg Fasel die Anlage des Klosters renoviert sowie um- und ausgebaut und erhielt ihr bis heute erhaltenes, frühbarockes Erscheinungsbild.<ref name="wehrbauten"/> Obgleich die Kartause im 18. Jahrhundert als gut geführt und finanziell saniert galt, wurde sie 1782 während der "Josephinischen Kirchenreformen" zusammen dem Kartausen Gaming und Aggsbach vom Kaiser Joseph II. unter einem Vorwand aufgehoben.<ref name="wienwiki"/>


=== Die Kartause Mauerbach nach der Aufhebung ===
=== Die Kartause Mauerbach nach der Aufhebung ===
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Nach der Aufhebung wurde die frühere Kartause kam die Kartause in den Besitz der Stadt Wien. Bereits 1784 diente sie als ein Versorgungshaus für alte und unheilbar Kranke. In den letzten Jahren des Zweiten Weltkrieges (1944/45) war in der früheren Kartause ein Notspital untergebracht. Nach dem Zweiten Weltkrieg war die Kartause, die mehr und mehr verfiel, bis 1961 eine Herberge für Obdachlose. 1984 wurde hier die Restaurierungswerkstätte und das Ausbildungszentrum der österreichischen Denkmalpflege untergebracht. Diese Übernahme durch das Bundesdenkmalamt war der Beginn einer behutsamen Sanierung der früheren Klosteranlage.<ref name="wehrbauten"/>  
Nach der Aufhebung wurde die frühere Kartause kam die Kartause in den Besitz der Stadt Wien. Bereits 1784 diente sie als ein Versorgungshaus für alte und unheilbar Kranke. In den letzten Jahren des Zweiten Weltkrieges (1944/45) war in der früheren Kartause ein Notspital untergebracht. Nach dem Zweiten Weltkrieg war die Kartause, die mehr und mehr verfiel, bis 1961 eine Herberge für Obdachlose. 1984 wurde hier die Restaurierungswerkstätte und das Ausbildungszentrum der österreichischen Denkmalpflege untergebracht. Diese Übernahme durch das Bundesdenkmalamt war der Beginn einer behutsamen Sanierung der früheren Klosteranlage.<ref name="wehrbauten"/>  


== Besitzungen der Kartause Mauerbach in Wien ==
== Besitzungen der Kartause Mauerbach ==
Die Kartause Mauerbach hatte wichtige Besitzungen in der damaligen Stadt Wien<ref group="A">Die Stadt [[Wien]] war damals die größte Stadt im [[Herzogtum Österreich]] und gehörte zu dessen [[w:Landstände|Landständen]]. Sie war unter der Herrschaft der [[Babenberger]] seit [[Heinrich II. (Österreich)|Herzog Heinrich (II.)]] ("''Heinrich Jasomirgott''") Sitz des Herzogs von Österreich und gehörte zu den wichtigsten Residenzen der [[Habsburger]]. Im 15. Jahrhundert behauptete Wien sich als Hauptstadt des Herzogtums Österreich "unter der Enns", aber erst im 17. Jahrhundert wurde es die Hauptstadt des "Habsburgerreiches". Bis Mitte des 19. Jahrhunderts umfasste die Stadt Wien im Wesentlichen jenen Stadtteil, der heute den ersten Bezirk bildet. Erst Mitte des 19. Jahrhunderts entstanden durch Eingemeindung die Wiener Bezirke 2-9. Ende des 19. Jahrhunderts beziehungsweise in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts entstanden durch Eingemeindung die Bezirke 10-23.</ref>. Bereits 1317 verfügten sie über Besitz im südlichen Teil der Wiener Hochstraße zwischen der [[w:Michaelerkirche|Michaelerkirche]] und dem [[Clarakloster]]. Durch eine Schenkung von Friedrich "''dem Schönen''" (vom 8. Mai 1325) gehörte ihnen das Haus an den Tuchlauben 7-7a, der Mauerbachhof und spätere Seitzerhof (seit Anfang des 15. Jahrhunderts). Ein Haus in der Färberstraße, das ebenfalls in ihrem Besitz war, wurde von Friedrich "''dem Schönen''" zum Stiftshof erhoben (Urkunde vom 24. Juni 1327). 1335 trat die Kartause dieses Haus, das für ihre Bedürfnisse zu klein war, den Augustinern ab, wofür ihnen das "Haus der Chrannester" überlassen wurde.<ref name="wienwiki"/>
Die Kartause verfügte über reiche Besitzungen, die allerdings über das Herzogtum Österreich verstreut waren. Sie befand sich im Ort [[Mauerbach]], im Tullnerfeld und im Marchfeld. Neben zahlreichen Weingärten, hatte die Kartause Mauerbach besonders wichtige Besitzungen in der damaligen Stadt Wien<ref group="A">Die Stadt [[Wien]] war damals die größte Stadt im [[Herzogtum Österreich]] und gehörte zu dessen [[w:Landstände|Landständen]].<ref name="gedaechtnis"/> Sie war unter der Herrschaft der [[Babenberger]] seit [[Heinrich II. (Österreich)|Herzog Heinrich (II.)]] ("''Heinrich Jasomirgott''") Sitz des Herzogs von Österreich und gehörte zu den wichtigsten Residenzen der [[Habsburger]]. Im 15. Jahrhundert behauptete Wien sich als Hauptstadt des Herzogtums Österreich "unter der Enns", aber erst im 17. Jahrhundert wurde es die Hauptstadt des "Habsburgerreiches". Bis Mitte des 19. Jahrhunderts umfasste die Stadt Wien im Wesentlichen jenen Stadtteil, der heute den ersten Bezirk bildet. Erst Mitte des 19. Jahrhunderts entstanden durch Eingemeindung die Wiener Bezirke 2-9. Ende des 19. Jahrhunderts beziehungsweise in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts entstanden durch Eingemeindung die Bezirke 10-23.</ref>. Bereits 1317 verfügten sie über Besitz im südlichen Teil der Wiener Hochstraße zwischen der [[w:Michaelerkirche|Michaelerkirche]] und dem [[Clarakloster]]. Durch eine Schenkung von Friedrich "''dem Schönen''" (vom 8. Mai 1325) gehörte ihnen das Haus an den Tuchlauben 7-7a, der Mauerbachhof und spätere Seitzerhof (seit Anfang des 15. Jahrhunderts). Ein Haus in der Färberstraße, das ebenfalls in ihrem Besitz war, wurde von Friedrich "''dem Schönen''" zum Stiftshof erhoben (Urkunde vom 24. Juni 1327). 1335 trat die Kartause dieses Haus, das für ihre Bedürfnisse zu klein war, den Augustinern ab, wofür ihnen das "Haus der Chrannester" überlassen wurde.<ref name="wienwiki"/>


== In der Umgebung der Kartause ==
== In der Umgebung der Kartause ==
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* [https://www.gedaechtnisdeslandes.at/orte/action/show/controller/Ort/ort/mauerbach.html Mauerbach], GedächtnisDesLandes


== Einzelnachweise ==
== Einzelnachweise ==
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