Johann Georg Scherzer: Unterschied zwischen den Versionen

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Im Jahre 1826 kaufte Scherzer im niederösterreichischen [[Bad Vöslau|Vöslau]] Weinrieden, um sie nach damals modernen Methoden zu regenerieren. Anno 1835 verpachtete er sein Etablissement „''Zum Sperl''“ an seine Söhne Johann Georg jun. und Leonhard. Als die Brüder sich geschäftlich getrennt hatten und Johann Georg jun. 1842 in Konkurs ging, übernahm er schlichtweg den Betrieb wieder selber um ihn ein Jahr später neuerlich zu verpachten. 1857 verkaufte Scherzer das Etablissement an F. Daum, worauf dieses anschließend zu einem Treffpunkt der Wiener Halbwelt herabsank und 1873 geschlossen wurde.
Im Jahre 1826 kaufte Scherzer im niederösterreichischen [[Bad Vöslau|Vöslau]] Weinrieden, um sie nach damals modernen Methoden zu regenerieren. Anno 1835 verpachtete er sein Etablissement „''Zum Sperl''“ an seine Söhne Johann Georg jun. und Leonhard. Als die Brüder sich geschäftlich getrennt hatten und Johann Georg jun. 1842 in Konkurs ging, übernahm er schlichtweg den Betrieb wieder selber um ihn ein Jahr später neuerlich zu verpachten. 1857 verkaufte Scherzer das Etablissement an F. Daum, worauf dieses anschließend zu einem Treffpunkt der Wiener Halbwelt herabsank und 1873 geschlossen wurde.


Zwischen 1811 und 1840 war Scherzer in der Leopoldstadt Gerichtsbeisitzer, 1835 Mitglied des Äußeren Rats, der ihn 1842 mit der ''Großen Goldenen Salvatormedaille'' auszeichnete. Auch war er Armenvater der evangelischen Gemeinde A. B. und 1819 Mitbegründer der [[w:Erste österreichische Spar-Casse|Ersten Österreichischen Spar-Casse]], 1828 bis 1840 Vorsteher, 1841-1855 [[w:Kurator|Kurator]], ab 1855 Ehrenkurator. Als Abgeordneter von [[Klosterneuburg]] wurde er in den [[w:Reichstag (Österreich)|Österreichischen Reichstag]] gewählt und war während der [[w:Wiener Oktoberaufstand 1848|Wiener Oktoberrevolution]] 1848 drei Tage provisorischer Oberkommandant der Nationalgarde, von der er jedoch zurücktrat, da er den Sturm auf das [[w:Zeughaus|Zeughaus]] nicht verhindern konnte.
Zwischen 1811 und 1840 war Scherzer in der Leopoldstadt Gerichtsbeisitzer, 1835 Mitglied des Äußeren Rats, der ihn 1842 mit der ''Großen Goldenen Salvatormedaille'' auszeichnete. Auch war er Armenvater der evangelischen Gemeinde A. B. und 1819 Mitbegründer der [[w:Erste österreichische Spar-Casse|Ersten Österreichischen Spar-Casse]], 1828 bis 1840 Vorsteher, 1841 bis 1855 [[w:Kurator|Kurator]], ab 1855 Ehrenkurator. Als Abgeordneter von [[Klosterneuburg]] wurde er in den [[w:Reichstag (Österreich)|Österreichischen Reichstag]] gewählt und war während der [[w:Wiener Oktoberaufstand 1848|Wiener Oktoberrevolution]] 1848 drei Tage provisorischer Oberkommandant der Nationalgarde, von der er jedoch zurücktrat, da er den Sturm auf das [[w:Zeughaus|Zeughaus]] nicht verhindern konnte.


Seine Enkelin Katharina Scherzer (1835-1887), eine Tochter seines Sohnes Leonhard, heiratete 1854 Franz Dommayer, den Inhaber des Hietzinger [[Dommayer's Casino|Casinos Dommayer]] in der dortigen Pfarrkirche Maria Hietzing. Am 1. März 1858 verstarb Johann Georg Scherzer an einem Schlaganfall in seinem Leopoldstädter Haus und wurde anschließend unter großer Beteiligung der Wiener am [[w:Sankt Marxer Friedhof|Sankt Marxer Friedhof]] zur letzten Ruhe bestattet. Mit dem Begräbnis wurde damals ein Stück Geschichte des alten Wien, „das Urbild der ehemaligen Wiener Gemütlichkeit“, die im „''Sperl''“ ihren Hauptsitz hatte, zu Grabe getragen.  
Seine Enkelin Katharina Scherzer (1835-1887), eine Tochter seines Sohnes Leonhard, heiratete 1854 Franz Dommayer, den Inhaber des Hietzinger [[Dommayer's Casino|Casinos Dommayer]] in der dortigen Pfarrkirche Maria Hietzing. Am 1. März 1858 verstarb Johann Georg Scherzer an einem Schlaganfall in seinem Leopoldstädter Haus und wurde anschließend unter großer Beteiligung der Wiener am [[w:Sankt Marxer Friedhof|Sankt Marxer Friedhof]] zur letzten Ruhe bestattet. Mit dem Begräbnis wurde damals ein Stück Geschichte des alten Wien, „das Urbild der ehemaligen Wiener Gemütlichkeit“, die im „''Sperl''“ ihren Hauptsitz hatte, zu Grabe getragen.  
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