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*[[Heinrich I. (Österreich)|Heinrich (I.) "''der Starke''"]], Markgraf von Österreich | *[[Heinrich I. (Österreich)|Heinrich (I.) "''der Starke''"]], Markgraf von Österreich | ||
*Judith<ref name="kleindelstammtafel" /> | *Judith<ref name="kleindelstammtafel" /> | ||
* | *[[w:Poppo von Babenberg|Poppo von Trier]] († 1047), besuchte die Domschule in [[w:Regensburg|Regensburg]], war Dompropst am neu gegründeten [[w:Hochstift Bamberg|Bistum Bamberg]], seit 1016 von [[Heinrich II. (HRR)|Kaiser Heinrich II.]] mit päpstlicher Zustimmung als Erzbischof von Trier eingesetzt<ref>vgl. [[w:Georg Scheibelreiter|Georg Scheibelreiter]]: ''Die Babenberger'', 2010., S. 100f.</ref> | ||
*Herzog [[w:Ernst I. (Schwaben)|Ernst (I.)]] von [[w:Herzogtum Schwaben|Schwaben]] († 1015)<ref name="kleindelstammtafel" /> ∞ mit [[w:Gisela von Schwaben|Gisela von Schwaben]], der späteren Ehefrau von [[w:Konrad II. (HRR)|Kaiser Konrad II.]] | *Herzog [[w:Ernst I. (Schwaben)|Ernst (I.)]] von [[w:Herzogtum Schwaben|Schwaben]] († 1015)<ref name="kleindelstammtafel" /> ∞ mit [[w:Gisela von Schwaben|Gisela von Schwaben]], der späteren Ehefrau von [[w:Konrad II. (HRR)|Kaiser Konrad II.]] | ||
:*[[w:Ernst II. (Schwaben)|Ernst (II.)]] († 1030), 1012-1030 Herzog von Schwaben, gilt als eines der historischen Vorbilder für die Sagenfigur des [[w:Herzog Ernst|Herzogs Ernst]], den Helden eines im Mittelalter populären Volksbuches | :*[[w:Ernst II. (Schwaben)|Ernst (II.)]] († 1030), 1012-1030 Herzog von Schwaben, gilt als eines der historischen Vorbilder für die Sagenfigur des [[w:Herzog Ernst|Herzogs Ernst]], den Helden eines im Mittelalter populären Volksbuches.<ref name="scheibelreiter100">vgl. [[w:Georg Scheibelreiter|Georg Scheibelreiter]]: ''Die Babenberger'', 2010., S. 100</ref> | ||
:*[[w:Hermann IV. (Schwaben)|Hermann]] († 1038), 1030-1038 Herzog von Schwaben, nach einer Theorie, die allerdings umstritten ist, soll er der Vater jener Richwara gewesen sein, die mit [[Berthold I. (Zähringen)|Herzog Berthold von Kärnten]] († 1078) verheiratet war und als eine "Stammmutter" der [[w:Zähringer|Familie der Zähringer]] gilt.<ref>vgl. Thomas Zotz: ''Die Zähringer'', 2018, S. 40f. Thomas Zotz, der es jedenfalls für möglich hält, dass Richwara eine Tochter von Herzog Hermann von Schwaben gewesen sein könnte, führt nicht nur einige Indizien für die Richtigkeit dieser Theorie an sowie einige Argumente, mit denen sich gewisse Einwände (ungefähres Datum der Eheschließung, zu nahe Verwandtschaft etc.) widerlegen lassen, sondern geht außerdem, dies durchaus sachlich und fair, auf die entscheidenden Argumente, die dagegen sprechen, besonders auf die des Historikers [[w:Eduard Hlawitschka|Eduard Hlawitschka]], sehr ausführlich ein.</ref> | :*[[w:Hermann IV. (Schwaben)|Hermann]] († 1038), 1030-1038 Herzog von Schwaben, nach einer Theorie, die allerdings umstritten ist, soll er der Vater jener Richwara gewesen sein, die mit [[Berthold I. (Zähringen)|Herzog Berthold von Kärnten]] († 1078) verheiratet war und als eine "Stammmutter" der [[w:Zähringer|Familie der Zähringer]] gilt.<ref>vgl. Thomas Zotz: ''Die Zähringer'', 2018, S. 40f. Thomas Zotz, der es jedenfalls für möglich hält, dass Richwara eine Tochter von Herzog Hermann von Schwaben gewesen sein könnte, führt nicht nur einige Indizien für die Richtigkeit dieser Theorie an sowie einige Argumente, mit denen sich gewisse Einwände (ungefähres Datum der Eheschließung, zu nahe Verwandtschaft etc.) widerlegen lassen, sondern geht außerdem, dies durchaus sachlich und fair, auf die entscheidenden Argumente, die dagegen sprechen, besonders auf die des Historikers [[w:Eduard Hlawitschka|Eduard Hlawitschka]], sehr ausführlich ein.</ref> | ||
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*Christine, Nonne<ref name="kleindelstammtafel" /> | *Christine, Nonne<ref name="kleindelstammtafel" /> | ||
Die Karrieren seiner Söhne sind bemerkenswert und belegen, dass seine Familie im [[Heiliges Römisches Reich| | Die Karrieren seiner Söhne sind bemerkenswert und belegen, dass bereits Markgraf Leopold (I.) "''der Erlauchte''" und seine Familie im adeligen Beziehungsgeflecht des [[Heiliges Römisches Reich|Heiligen Römischen Reichs]] einen sehr hohen Rang besessen haben müssen. Ihr Aufstieg in den Hochadel erfolgte nicht erst unter Markgraf Leopold (III.) "''dem Heiligen''" oder wurde überhaupt angezweifelt wie dies in historischen Forschungsarbeiten und in der populärwissenschaftlichen Literatur immer wieder zu lesen ist.<ref name="scheibelreiter101">vgl. [[w:Georg Scheibelreiter|Georg Scheibelreiter]]: ''Die Babenberger'', 2010., S. 101</ref><ref name="Neukam213">vgl. Susanna Neukam: ''Schweigen ist Silber, Herrschen ist Gold''. Die Babenbergerinnen und ihre Zeit. Amalthea Signum Verlag, Wien, 2013. ISBN 978-3-85002-822-6. S. 213</ref> | ||
==Herrschaften== | ==Herrschaften== | ||
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Die Mark Österreich lag damals im Grenzgebiet zwischen den späteren Königreichen [[w:Königreich Böhmen|Böhmen]] und [[w:Königreich Ungarn|Ungarn]] und dem "[[Herzogtum Kärnten|Stammesherzogtum Kärnten]]". Es handelte sich dabei um ein Grenzgebiet des [[Heiliges Römisches Reich|Reiches]] mit relativ strittiger und wechselhafter Herrschaftsverteilung.<ref name="Neukam212f.">vgl. Susanna Neukam: ''Schweigen ist Silber, Herrschen ist Gold''. Die Babenbergerinnen und ihre Zeit. Amalthea Signum Verlag, Wien, 2013. ISBN 978-3-85002-822-6. S. 212f.</ref> Leopold "''der Erlauchte''" herrschte über die Mark als [[w:Markgraf|Markgraf]], erweiterte ihr ursprüngliches Areal bis an die Grenzen des [[Wienerwald|Wienerwaldes]] und förderte die Besiedlung.<ref name="krenn133">vgl. Walther Krenn: ''Allgemeine Geschichte Europas und des nahen Ostens''. Verlag Leitner & Co., Wels / Wunsiedel / Zürich, 3. Auflage 1955. S. 133</ref> Als Markgraf besaß er "de jure" die militärische Befehlsgewalt über den in seinem Amtsgebiet lebenden Adel und den Vorsitz im markgräflichen Gericht.<ref name="zehetmayer">vgl. Roman Zehetmayer: ''Überregionale Versammlungen der Babenberger in der Mark Österreich''. In: S. Claudia Fellner - Daniel Luger: ''Semper ad fontes''. Festschrift für [[w:Christian Lackner (Historiker)|Christian Lackner]] zum 60. Geburtstag (= ''Veröffentlichungen des Instituts für Österreichische Geschichtsforschung''. Bd. 76). Böhlau Verlag, Wien, 2020. ISBN 978-3-205-21162-4. S. 432</ref> | Die Mark Österreich lag damals im Grenzgebiet zwischen den späteren Königreichen [[w:Königreich Böhmen|Böhmen]] und [[w:Königreich Ungarn|Ungarn]] und dem "[[Herzogtum Kärnten|Stammesherzogtum Kärnten]]". Es handelte sich dabei um ein Grenzgebiet des [[Heiliges Römisches Reich|Reiches]] mit relativ strittiger und wechselhafter Herrschaftsverteilung.<ref name="Neukam212f.">vgl. Susanna Neukam: ''Schweigen ist Silber, Herrschen ist Gold''. Die Babenbergerinnen und ihre Zeit. Amalthea Signum Verlag, Wien, 2013. ISBN 978-3-85002-822-6. S. 212f.</ref> Leopold "''der Erlauchte''" herrschte über die Mark als [[w:Markgraf|Markgraf]], erweiterte ihr ursprüngliches Areal bis an die Grenzen des [[Wienerwald|Wienerwaldes]] und förderte die Besiedlung.<ref name="krenn133">vgl. Walther Krenn: ''Allgemeine Geschichte Europas und des nahen Ostens''. Verlag Leitner & Co., Wels / Wunsiedel / Zürich, 3. Auflage 1955. S. 133</ref> Als Markgraf besaß er "de jure" die militärische Befehlsgewalt über den in seinem Amtsgebiet lebenden Adel und den Vorsitz im markgräflichen Gericht.<ref name="zehetmayer">vgl. Roman Zehetmayer: ''Überregionale Versammlungen der Babenberger in der Mark Österreich''. In: S. Claudia Fellner - Daniel Luger: ''Semper ad fontes''. Festschrift für [[w:Christian Lackner (Historiker)|Christian Lackner]] zum 60. Geburtstag (= ''Veröffentlichungen des Instituts für Österreichische Geschichtsforschung''. Bd. 76). Böhlau Verlag, Wien, 2020. ISBN 978-3-205-21162-4. S. 432</ref> | ||
Leopolds wirtschaftliche Basis dürften seine bairischen Besitzungen gewesen sein. Ehe er mit der Mark Ostarrichi belehnt wurde, war er bereits ein Graf im Traungau und am [[w:Inn|Inn]], vermutlich im [[w:Sundergau|Sundergau]], gewesen<ref name="scheibelreiter73">vgl. [[w:Georg Scheibelreiter|Georg Scheibelreiter]]: ''Die Babenberger'' | Leopolds wirtschaftliche Basis dürften seine bairischen Besitzungen gewesen sein. Ehe er mit der Mark Ostarrichi belehnt wurde, war er bereits ein Graf im Traungau und am [[w:Inn|Inn]], vermutlich im [[w:Sundergau|Sundergau]], gewesen<ref name="scheibelreiter73">vgl. [[w:Georg Scheibelreiter|Georg Scheibelreiter]]: ''Die Babenberger'', 2010, S. 73</ref>. Er dürfte mit dem Grenzraum, in welchem sich die Mark damals befand, bereits Erfahrungen gehabt haben. Seine Herrschaft wird in der neueren Forschung als der Beginn einer langen, mühevollen Entwicklungsarbeit gesehen, die immer wieder wegen der Grenzkonflikte, besonders mit dem späteren ungarischen Königreich, unterbrochen werden musste. Noch zu seinen Lebzeiten dürfte er die Grenze seines Herrschaftsgebietes bis in den heutigen [[Wienerwald]] ausgedehnt haben.<ref name="gedaechtnis">vgl. [https://www.gedaechtnisdeslandes.at/personen/action/show/controller/Person/?tx_gdl_gdl%5Bperson%5d=71 Leopold der Erlauchte], GedaechtnisDesLandes, abgerufen am 7. September 2020</ref> | ||
Leopold dürfte im Wesentlichen sein Amt als Markgraf als Reiseherrschaft ("Umherreiten") und ohne wirkliche örtliche Gebundenheit ausgeübt haben. Jedenfalls lässt sich eine Residenz für ihn nicht mit Sicherheit belegen.<ref name="scheibelreiter75">vgl. [[w:Georg Scheibelreiter|Georg Scheibelreiter]]: ''Die Babenberger'' | Leopold dürfte im Wesentlichen sein Amt als Markgraf als Reiseherrschaft ("Umherreiten") und ohne wirkliche örtliche Gebundenheit ausgeübt haben. Jedenfalls lässt sich eine Residenz für ihn nicht mit Sicherheit belegen.<ref name="scheibelreiter75">vgl. [[w:Georg Scheibelreiter|Georg Scheibelreiter]]: ''Die Babenberger'', 2010, S. 75</ref> [[Pöchlarn]], das als Hauptsitz seines Vorgängers [[Burchard (Markgraf)|Burchard]] gilt, war danach im Besitz des Klosters St. Emmeran in [[w:Regensburg|Regensburg]]. [[Melk]] und [[Tulln]], die Sitze seiner Nachfolger, können ihm erst in seinen letzten Herrschaftsjahren als Sitz gedient haben, da er sie zunächst gewinnen beziehungsweise erobern musste, doch gibt es bisher keine unwiderlegbaren Berichte dafür, dass sie tatsächlich jemals Zentren seiner Herrschaft waren. Dafür, dass sich seine Herrschaft vielleicht auf die "Burgstädte" am Donauufer zentriert hat, würde der Umstand sprechen, dass eine Kontrolle der Donau als wichtiger Verkehrsweg bereits damals im Interesse des Kaisers und des Herzogs von Baiern gelegen haben wird.<ref>vgl. [[w:Georg Scheibelreiter|Georg Scheibelreiter]]: ''Die Babenberger'', 2010, S. 73f. und S. 75</ref> | ||
==Orte mit Bezug im heutigen Niederösterreich== | ==Orte mit Bezug im heutigen Niederösterreich== | ||
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==Quellenlage== | ==Quellenlage== | ||
Über Leopold "''dem Erlauchten''" gibt es fast keine zeitgenössischen Nachrichten. Die wenigen, welche existieren, sind fast ausnahmslos amtlich: Nennungen über die Teilnahme an königlichen Rechtsgeschäften, Erwähnungen im Rahmen herzoglicher Versammlungen.<ref name="scheibelreiter73"/> Nur über den Tod des Markgrafen ist relativ viel überliefert. Er wurde 994 auf der Kiliansmesse in [[w:Würzburg|Würzburg]] Opfer eines Attentates, das seinem Cousin [[w:Heinrich von Schweinfurt|Heinrich von Schweinfurt]] gegolten hatte.<ref name="neukam206">Susanna Neukam: ''Schweigen ist Silber, Herrschen ist Gold''. Die Babenbergerinnen und ihre Zeit. Amalthea Signum Verlag, Wien, 2013. ISBN 978-3-85002-822-6, S. 206</ref> Leopold "''der Erlauchte''" wurde der Überlieferung nach in Würzburg beigesetzt, wo später auch sein Sohn Ernst seine letzte Ruhestätte fand.<ref name="scheibelreiter100" | Über Leopold "''dem Erlauchten''" gibt es fast keine zeitgenössischen Nachrichten. Die wenigen, welche existieren, sind fast ausnahmslos amtlich: Nennungen über die Teilnahme an königlichen Rechtsgeschäften, Erwähnungen im Rahmen herzoglicher Versammlungen.<ref name="scheibelreiter73"/> Nur über den Tod des Markgrafen ist relativ viel überliefert. Er wurde 994 auf der Kiliansmesse in [[w:Würzburg|Würzburg]] Opfer eines Attentates, das seinem Cousin [[w:Heinrich von Schweinfurt|Heinrich von Schweinfurt]] gegolten hatte.<ref name="neukam206">Susanna Neukam: ''Schweigen ist Silber, Herrschen ist Gold''. Die Babenbergerinnen und ihre Zeit. Amalthea Signum Verlag, Wien, 2013. ISBN 978-3-85002-822-6, S. 206</ref> Leopold "''der Erlauchte''" wurde der Überlieferung nach in Würzburg beigesetzt, wo später auch sein Sohn Ernst seine letzte Ruhestätte fand.<ref name="scheibelreiter100"/> | ||
==Leopold (I.) "''der Erlauchte''" in Sage und Legende== | ==Leopold (I.) "''der Erlauchte''" in Sage und Legende== |
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