Department für Agrarbiotechnologie, IFA-Tulln: Unterschied zwischen den Versionen

K
Inhaltsänderungen
(Die letzte Textänderung von IFA-Tulln wurde verworfen: buzz)
K (Inhaltsänderungen)
Zeile 15: Zeile 15:
| Website = https://boku.ac.at/ifa-tulln
| Website = https://boku.ac.at/ifa-tulln
}}
}}
Das '''Department für Agrarbiotechnologie''', '''IFA-Tulln''', ist ein gemeinsames Projekt der [[Universität für Bodenkultur Wien]] (BOKU), der [[Technische Universität Wien|Technischen Universität Wien]] (TU) und der [[Veterinärmedizinische Universität Wien]] (VetMed), und eines der 15 [[Fakultät (Hochschule)|Departments]] der BOKU. Vier der fünf [[Universitätsinstitut|Institute]] sowie eine Arbeitsgruppe des IFA bilden den ''BOKU Standort Tulln'', und mit einigen angeschlossenen Instituten den ''Campus [[Tulln Technopol]]''.
Das '''Department für Agrarbiotechnologie''', '''IFA-Tulln''', ist ein gemeinsames Projekt der [[Universität für Bodenkultur Wien]] (BOKU), der [[Technische Universität Wien|Technischen Universität Wien]] (TU) und der [[Veterinärmedizinische Universität Wien]] (VetMed), und eines der 15 [[Fakultät (Hochschule)|Departments]] der BOKU. Vier der fünf [[Universitätsinstitut|Institute]] sowie eine Arbeitsgruppe des IFA bilden den ''BOKU Standort Tulln'', und zusammen mit weiteren Instituten der BOKU sowie der Fachhochschule Wiener Neustadt GmbH, der ecoplus - Wirtschaftsagentur des Landes NÖ, dem AIT Austrian Institute of Technology GmbH, dem  Austrian  Competence  Centre  for  Feed  and  Food Quality Safety and Innovation – FFoQSI GmbH sowie dem TFZ Technologie und Forschungszentrum,den ''Biotech Campus [[Tulln Technopol|Technopol]]'' Tulln.


== Geschichte ==
== Geschichte ==
Zeile 53: Zeile 53:


=== Institut für Umweltbiotechnologie ===
=== Institut für Umweltbiotechnologie ===
Das Institut für Umweltbiotechnologie befasst sich mit der Entwicklung und dem praktischen Einsatz umweltbiotechnologischer Verfahren. Einerseits werden Nachsorgeverfahren für die Sanierung schadstoffbelasteter Gewässer oder Böden entwickelt bzw. optimiert, andererseits neue Verfahren zur Vermeidung von Umweltbelastungen bzw. zur Verwertung von Abfällen oder Nebenprodukten entwickelt.
Der Schwerpunkt der Forschungsaktivitäten am '''Institut für Umweltbiotechnologie''' liegt auf der Nutzung mikrobiologischer Stoffwechselvorgänge zur Sicherung der Lebensqualität und zur Wahrung natürlicher Ressourcen. Auf der einen Seite stehen der Abbau und die Entgiftung von Schadstoffen (in Boden, Wasser und Abfall) sowie die Entwicklung von Monitoring-Methoden zur Bewertung des Risikos, das von kontaminierten Medien ausgeht. Auf der anderen Seite stellt die bestmögliche Nutzung vorhandener Ressourcen durch Schaffung nachhaltiger Stoffkreisläufe ein zentrales Ziel der am Institut betriebenen Forschung dar. Neben der Untersuchung mikrobieller Prozesse, wird das Potential von Enzymem als leistungsfähige Biokatalysatoren zur Verarbeitung von (Bio)materialien, in Recycling-Prozessen sowie bei der Erzeugung von Bioenergy erforscht.
Die bearbeiteten Themen beinhalten Wasser- und Bodenreinigung, Vermeidung, Behandlung und Verwertung organischer Abfälle, Ökotoxikologie, Risikobewertung und Monitoring-Projekte, Entwicklung Mycotoxin-entgiftender Futtermittelzusätze, Entwicklung von Silage-Starterkulturen, Verwertung erneuerbarer Rohmaterialien zur biotechnologischen Produktion von Milchsäure und Ethanol.


Die Forschung und Entwicklung umfasst auch hinsichtlich ihrer Orientierung sowohl Grundlagenstudien als auch Laborversuche bis hin zu Technikums- und Feldversuchen.
Zusätzlich zur Erforschung grundlegender mikrobieller Prozesse nehmen die praktische Anwendung und die Prozessentwicklung für die technische Realisierung eine herausragende Rolle ein. Als Beispiele dafür können die Übertragung vom Labormaßstab auf den großtechnischen Maßstab bei Fermentationsprozessen, die Entwicklung von Sanierungsmethoden für den Feldeinsatz und die Erprobung innovativer biologisch-physikalischer Kombinationsprozesse (z. B. der Einsatz von Membranen in der Bioprozesstechnik) in der Umwelttechnik genannt werden.
Wesentliche Förderer sind die EU, nationale und lokale Behörden sowie die Österreichische Industrie.
 
Das Institut verfügt über bestens ausgestatte Labors mit modernsten Analysengeräten und entsprechender Infrastruktur sowie Brut- und Kühlräume, einen Steril-Bereich, Werkstätten, Versuchsanlagen und eine Pilotanlage für Fermentationen. Diese Voraussetzungen ermöglichen es Forschungs- und Projektverantwortlichen, erfolgreich Forschungskooperationen mit Industriepartnern einzugehen.
 
==== Arbeitsgruppe Biomaterial- & Enzymtechnologie ====
Enzyme sind hochspezifische biologische Katalysatoren welche die Geschwindigkeit nahezu aller chemischen Reaktionen in lebenden Organismen erhöhen. Wir untersuchen deren Rolle in biologischen Abbauprozessen und nutzen dieses Wissen um Enzym-basierte nachhaltige Prozesse für verschiedene Bereiche von der Verarbeitung von Biomaterialen bis hin zum Umweltschutz zu entwickeln.
 
Folglich ist die mechanistische Untersuchung von enzymatischen Prozessen in der Umwelt ein wichtiger Forschungsschwerpunkt der Biomaterial- und Enzymtechnologie-Gruppe. Neue Erkenntnisse, wie über die Biotransformation von Xenobiotika führt oft zu neuen Enzymen mit Einsatzmöglichkeiten in der Umwelttechnologie oder in anderen nachhaltigen industriellen Prozessen. Insbesondere Enzyme die in der Natur die Umsetzung polymerer Materialien katalysieren haben ein großes Potential für neue industrielle Anwendungen. Zum Beispiel ist die Verarbeitung und Aufwertung von synthetischen und von Biomaterialien mit Hydrolasen und Oxidoreduktasen ein wichtiger Schwerpunkt der Arbeitsgruppe. Abgesehen von der enzymatischen Funktionalisierung (zB antimikrobiell, biokompatibel) dieser Materialien können Enzyme auch zur der Wiederverwertung von Polymeren eingesetzt werden. Aufgrund ihrer hohen Spezifität, können wertvolle Bausteine ​​sogar aus Verbundmaterialien und Mischungen "extrahiert" werden. Auf der anderen Seite  ist der effiziente Abbau von Biomasse (zB Lignocellulose) unter umweltfreundlichen Bedingungen eine essentielle Voraussetzung für die Produktion von Bioenergie wo auch Enzyme eine wichtige Rolle spielen. Trotz dieses enormen Potentials von Mikroorganismen für industrielle Prozesse sind sie manchmal auch unerwünscht wie als Krankheitserreger oder Kontamination von Lebensmitteln. Um diese Organismen frühzeitig z.B. in Wunden zu erkennen entwickelt die Gruppe einfach handzuhabende aber leistungsfähige Sensoren.


==== Arbeitsgruppe Altlastenmanagement (Bodensanierung und Risikobewertung) ====
==== Arbeitsgruppe Altlastenmanagement (Bodensanierung und Risikobewertung) ====
Anonymer Benutzer