Leopold V. (Österreich): Unterschied zwischen den Versionen

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==Herrschaften==
==Herrschaften==
Leopold (V.) herrschte 1177–1194 über das [[Herzogtum Österreich]] und 1192–1194 über das [[Herzogtum Steier]].  
Leopold (V.) herrschte 1177–1194 über das [[Herzogtum Österreich]]. 1192–1194 herrschte er außerdem in Personalunion auch über das benachbarte [[Herzogtum Steier]], das nach dem Tod des letzten [[Otakar IV. von Steier|Traungauers]] unter seine Herrschaft gekommen war.<ref name ="scheibelreiter237">vgl. [[w:Georg Scheibelreiter|Georg Scheibelreiter]]: ''Die Babenberger'', 2010, S. 235</ref> Den Eigenbesitz seiner Familie im Herzogtum Österreich konnte er wesentlich vergrößern, da in den 1180er-Jahren eine Reihe hochadliger Familien in "männlicher" Linie ausstarben und er ihr Erbe für sich gewinnen konnte.<ref name ="scheibelreiter235">vgl. [[w:Georg Scheibelreiter|Georg Scheibelreiter]]: ''Die Babenberger'', 2010, S. 235</ref> So erbte er von der bairischen [[w:Grafen von Sulzbach|Grafenfamilie der Sulzbacher]] Güter südlich seiner Stadt Wien und den Burgort Hainburg<ref group="A">Ungeklärt ist bisher, ob mit dem Burgort Hainburg die heutige Stadt [[Hainburg an der Donau|Hainburg]] gemeint war oder [[Bad Deutsch-Altenburg|Deutsch-Altenburg]].</ref>. Außerdem erbte er von den [[Herren von Perg]] Besitzungen westlich von [[St. Pölten]] und den im Machland gelegenen Ort [[Perg]], nach dem sie sich benannt hatten. Von den bairischen [[w:Grafen von Schala|Grafen von Schallaburg]] erbte er Gebiete an den Flüssen Pielach, Melk und Mank sowie im [[Weinviertel]] und an der Traisen, von den [[w:Babonen|Burggrafen von Regensburg]] Gebiete in [[Persenbeug]] und bei [[Ybbs an der Donau|Ybbs]]. Seine Machtstellung im Attergau und Traungau konnte er durch Besitzungen, die er von den [[Grafen von Poigen-Rebgau|Grafen von Poigen-Regau]] geerbt hatte, verbessern.<ref name ="scheibelreiter236"/>


==Leben==
==Leben==
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Nach seiner Rückkehr von dieser begleitete er 1183 Kaiser Friedrich I. ins heutige Italien, wo er mit anderen Reichsfürsten die Eidesleistung für den Vorvertrag erbrachte, welcher für den Kaiser mit den lombardischen Städten geschlossen wurde. Bei der Ausfertigung dieses Vertrages in [[w:Konstanz|Konstanz]] war er dagegen nicht anwesend. Seine Anwesenheit auf dem Pfingstfest von [[w:Mainz|Mainz]] im Jahr 1284, wo er mit anderen Reichsfürsten um die Ehre rivalisierte, das Schwert dem Kaiser beim feierlich zelebrierten Kirchengang voranzutragen, belegt, dass er damals zum engsten Kreis der Reichsfürsten im Umfeld des Kaisers zählte.<ref>vgl. [[w:Georg Scheibelreiter|Georg Scheibelreiter]]: ''Die Babenberger'', 2010, S. 234f.</ref>
Nach seiner Rückkehr von dieser begleitete er 1183 Kaiser Friedrich I. ins heutige Italien, wo er mit anderen Reichsfürsten die Eidesleistung für den Vorvertrag erbrachte, welcher für den Kaiser mit den lombardischen Städten geschlossen wurde. Bei der Ausfertigung dieses Vertrages in [[w:Konstanz|Konstanz]] war er dagegen nicht anwesend. Seine Anwesenheit auf dem Pfingstfest von [[w:Mainz|Mainz]] im Jahr 1284, wo er mit anderen Reichsfürsten um die Ehre rivalisierte, das Schwert dem Kaiser beim feierlich zelebrierten Kirchengang voranzutragen, belegt, dass er damals zum engsten Kreis der Reichsfürsten im Umfeld des Kaisers zählte.<ref>vgl. [[w:Georg Scheibelreiter|Georg Scheibelreiter]]: ''Die Babenberger'', 2010, S. 234f.</ref>
Im seinem Herzogtum Österreich profitierte Herzog Leopold davon, dass in den 1180er-Jahren eine Reihe hochadliger Familien in "männlicher" Linie ausstarben und er ihr Erbe für sich gewinnen konnte, womit sich der Eigenbesitz seiner Familie wesentlich vergrößerte.<ref name ="scheibelreiter235">vgl. [[w:Georg Scheibelreiter|Georg Scheibelreiter]]: ''Die Babenberger'', 2010, S. 235</ref> So erbte er von der bairischen [[w:Grafen von Sulzbach|Grafenfamilie der Sulzbacher]] Güter südlich seiner Stadt Wien und den Burgort Hainburg<ref group="A">Ungeklärt ist bisher, ob mit dem Burgort Hainburg die heutige Stadt [[Hainburg an der Donau|Hainburg]] gemeint war oder [[Bad Deutsch-Altenburg|Deutsch-Altenburg]].</ref>. Außerdem erbte er von den [[Herren von Perg]] Besitzungen westlich von [[St. Pölten]] und den im Machland gelegenen Ort [[Perg]], nach dem sie sich benannt hatten. Von den bairischen [[w:Grafen von Schala|Grafen von Schallaburg]] erbte er Gebiete an den Flüssen Pielach, Melk und Mank sowie im [[Weinviertel]] und an der Traisen, von den [[w:Babonen|Burggrafen von Regensburg]] Gebiete in [[Persenbeug]] und bei [[Ybbs an der Donau|Ybbs]]. Seine Machtstellung im Attergau und Traungau konnte er durch Besitzungen, die er von den [[Grafen von Poigen-Rebgau|Grafen von Poigen-Regau]] geerbt hatte, verbessern.<ref name ="scheibelreiter236"/>


1190-1192 nahm er am sogenannten "[[w:Dritten Kreuzzug|Dritten Kreuzzug]]" teil.<ref name="neukam70"/>S 1186 wurde die "Georgenberger Handfeste" geschlossen, wodurch er 1192 auch die Herrschaft über das [[Herzogtum Steier]] übernehmen konnte. Mit seinem Anteil an dem Lösegeld für den englischen König Richard Löwenherz finanzierte er den Bau einer im Grenzbereich seiner Herzogtümer Österreich und Steier gelegenen Stadt, die heute unter dem Namen [[Wiener Neustadt]] bekannt ist. Diese gewann als "Grenzfestung" und Herrschersitz im Spätmittelalter noch große Bedeutung und war im 15. Jahrhundert vorübergehend der Sitz des Kaisers. Leopold wird außerdem nachgesagt, dass er mit seinem Anteil an dem Lösegeld noch weitere Bauprojekte finanziert haben soll.
1190-1192 nahm er am sogenannten "[[w:Dritten Kreuzzug|Dritten Kreuzzug]]" teil.<ref name="neukam70"/>S 1186 wurde die "Georgenberger Handfeste" geschlossen, wodurch er 1192 auch die Herrschaft über das [[Herzogtum Steier]] übernehmen konnte. Mit seinem Anteil an dem Lösegeld für den englischen König Richard Löwenherz finanzierte er den Bau einer im Grenzbereich seiner Herzogtümer Österreich und Steier gelegenen Stadt, die heute unter dem Namen [[Wiener Neustadt]] bekannt ist. Diese gewann als "Grenzfestung" und Herrschersitz im Spätmittelalter noch große Bedeutung und war im 15. Jahrhundert vorübergehend der Sitz des Kaisers. Leopold wird außerdem nachgesagt, dass er mit seinem Anteil an dem Lösegeld noch weitere Bauprojekte finanziert haben soll.
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