Maria Elisabetha Hügelin: Unterschied zwischen den Versionen

→‎Biografie: Bilder sollen Text illustrieren
(Bild der Statue versetzt)
(→‎Biografie: Bilder sollen Text illustrieren)
Zeile 10: Zeile 10:
=== Kindheit in einer Steinmetzfamilie ===
=== Kindheit in einer Steinmetzfamilie ===
Maria Elisabetha Ferrethin war Tochter des Steinmetzmeisters [[Ambrosius Ferrethi]] und seiner zweiten Frau Maria N. Die erste Ehefrau Agatha war eine geborene Bregno, aus der Steinmetzfamilie [[Bregno]] – Onkel [[Antonius Bregno|Antonius]] ein kaiserlicher Hofsteinmetz, Vater [[Hieronymus Bregno|Hieronymus]] ein Meister der Wiener Bauhütte. Auch der 1653 verstorbene [[Pietro Maino Maderno]], nobilitierter Hofbildhauer und Kaisersteinbrucher Richter gehörte zur Familie. Durch diese Verbindungen zum kaiserlichen Hofbauamt erhielt ihr Vater Ambrosius Ferrethi als junger Meister Steinmetzaufträge beim „Neuen Trakt“, dem Leopoldinischen Trakt der [[Wiener Hofburg]]. Der Vater wurde 1680 von der Herrschaft Königshof und den Bewohnern zum Richter im kaiserlichen Steinbruch gewählt.
Maria Elisabetha Ferrethin war Tochter des Steinmetzmeisters [[Ambrosius Ferrethi]] und seiner zweiten Frau Maria N. Die erste Ehefrau Agatha war eine geborene Bregno, aus der Steinmetzfamilie [[Bregno]] – Onkel [[Antonius Bregno|Antonius]] ein kaiserlicher Hofsteinmetz, Vater [[Hieronymus Bregno|Hieronymus]] ein Meister der Wiener Bauhütte. Auch der 1653 verstorbene [[Pietro Maino Maderno]], nobilitierter Hofbildhauer und Kaisersteinbrucher Richter gehörte zur Familie. Durch diese Verbindungen zum kaiserlichen Hofbauamt erhielt ihr Vater Ambrosius Ferrethi als junger Meister Steinmetzaufträge beim „Neuen Trakt“, dem Leopoldinischen Trakt der [[Wiener Hofburg]]. Der Vater wurde 1680 von der Herrschaft Königshof und den Bewohnern zum Richter im kaiserlichen Steinbruch gewählt.
[[Datei:MartinTrumler.jpg|mini|[[Martin Trumler]] Epitaph 1705]]
=== Erste Ehe ===
=== Erste Ehe ===
[[Martin Trumler]] aus ihrer [[Magistri Comacini|italienischen Heimat]] wurde 1670 von Meister Ferrethi zum [[Geselle]]n [[Freisprechung|freigesprochen]]. Spätestens nach dem [[Großer Türkenkrieg|Großen Türkenkrieg]] von 1683 war es Zeit für seine Töchter Ehemänner, selbstverständlich Steinmetzen, zu finden, mit denen er gemeinsam Aufträge erfüllen konnte. 1684 wurde Maria Elisabetha dem Martin Trumler verheiratet. Der ‚Ferrethi-Clan‘ arbeitete für den [[Palatin (Ungarn)|Palatin]] Paul I. [[Esterházy]], danach für Fürst Liechtenstein in seinen Wiener Palästen, auch im Hauptsitz [[Schloss Lednice|Schloss Eisgrub]].
[[Martin Trumler]] aus ihrer [[Magistri Comacini|italienischen Heimat]] wurde 1670 von Meister Ferrethi zum [[Geselle]]n [[Freisprechung|freigesprochen]]. Spätestens nach dem [[Großer Türkenkrieg|Großen Türkenkrieg]] von 1683 war es Zeit für seine Töchter Ehemänner, selbstverständlich Steinmetzen, zu finden, mit denen er gemeinsam Aufträge erfüllen konnte. 1684 wurde Maria Elisabetha dem Martin Trumler verheiratet. Der ‚Ferrethi-Clan‘ arbeitete für den [[Palatin (Ungarn)|Palatin]] Paul I. [[Esterházy]], danach für Fürst Liechtenstein in seinen Wiener Palästen, auch im Hauptsitz [[Schloss Lednice|Schloss Eisgrub]].
Zeile 26: Zeile 25:
=== Zweite Heirat ===
=== Zweite Heirat ===
Am 20. März 1705 starb Martin Trumler, ihr Ehemann. Maria Elisabetha war 43 Jahre alt. Sie heiratete am 14. November 1706 den Gesellen [[Elias Hügel]], der im eigenen Steinmetzbetrieb arbeitete. Sie ließ ihn nach einem Jahr im Grundbuch eintragen, mit Steinbruch und Haus. Ein Haus behielt sie als Reserve für sich selbst.
Am 20. März 1705 starb Martin Trumler, ihr Ehemann. Maria Elisabetha war 43 Jahre alt. Sie heiratete am 14. November 1706 den Gesellen [[Elias Hügel]], der im eigenen Steinmetzbetrieb arbeitete. Sie ließ ihn nach einem Jahr im Grundbuch eintragen, mit Steinbruch und Haus. Ein Haus behielt sie als Reserve für sich selbst.
[[Datei:Wiener Karlskirche.jpg|mini|Karlskirche, Auftrag ihres Ehemannes]]


Maria Elisabetha Hügelin wusste aus ihrer Kindheit von der Haushaltsführung eines kaiserlichen Hofsteinmetzmeisters und Richters, unterstützte den aufstrebenden Meister und werdenden Künstler. Eine seiner Bildhauerarbeiten ist die Marienstatue (obiges Bild), nach Maria Elisabetha modelliert. Als Nachfolger von [[Johann Paul Schilck]] übte er ab 1722 das Richteramt aus.
Maria Elisabetha Hügelin wusste aus ihrer Kindheit von der Haushaltsführung eines kaiserlichen Hofsteinmetzmeisters und Richters, unterstützte den aufstrebenden Meister und werdenden Künstler. Eine seiner Bildhauerarbeiten ist die Marienstatue (obiges Bild), nach Maria Elisabetha modelliert. Als Nachfolger von [[Johann Paul Schilck]] übte er ab 1722 das Richteramt aus.
Anonymer Benutzer