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[[Bild:Wappen_Kaisersteinbruch.jpg|thumb|160px|Ortsstein, Bildhauer Alexandru Ciutureanu 1997, Fassung Ava Pelnöcker]]
[[Bild:Siegel 17. Jh..jpg|thumb|160px|SIEGEL DES KAYSER STEINBRUCH, im 17. Jh.]]
'''Kaisersteinbruch''' (ungarisch: Császárkőbánya) ist  ein Ortsteil der Großgemeinde [[Bruckneudorf]]. Die an den waldreichen, nordwestlichen Hängen des Leithagebirges errichtete Siedlung war vom harten [[Kalkstein]] bestimmt. Mitte des 16. Jahrhunderts berief der Kaiser [[Magistri Comacini|italienische Steinmetzen, Bildhauer]], die in diesen Steinbrüchen arbeiteten. Es entstand ein Zentrum der hohen [[Steinmetz]]kunst, eine einzigartige [[Künstlerkolonie]]. In der Ära des Architekten [[Johann Bernhard Fischer von Erlach]] vollzog sich im Steinbruch die Ablöse vom italienischen zum deutschen Steinmetzen hin. Mit [[Elias Hügel]] erreichte Kaisersteinbruch seinen künstlerischen Höhepunkt.
'''Kaisersteinbruch''' (ungarisch: Császárkőbánya) ist  ein Ortsteil der Großgemeinde [[Bruckneudorf]]. Die an den waldreichen, nordwestlichen Hängen des Leithagebirges errichtete Siedlung war vom harten [[Kalkstein]] bestimmt. Mitte des 16. Jahrhunderts berief der Kaiser [[Magistri Comacini|italienische Steinmetzen, Bildhauer]], die in diesen Steinbrüchen arbeiteten. Es entstand ein Zentrum der hohen [[Steinmetz]]kunst, eine einzigartige [[Künstlerkolonie]]. In der Ära des Architekten [[Johann Bernhard Fischer von Erlach]] vollzog sich im Steinbruch die Ablöse vom italienischen zum deutschen Steinmetzen hin. Mit [[Elias Hügel]] erreichte Kaisersteinbruch seinen künstlerischen Höhepunkt.
 
[[Bild:Wappen_Kaisersteinbruch.jpg|thumb|Ortsstein, Bildhauer Alexandru Ciutureanu 1997, Fassung Ava Pelnöcker]]
[[Bild:Siegel 17. Jh..jpg|thumb|SIEGEL DES KAYSER STEINBRUCH, im 17. Jh.]]
Symbole des Ortssteines sind die [[Schwurhand]] der [[Zisterzienser]] von Heiligenkreuz für den ''Heiligenkreuzer-Steinbruch'', der [[Kaiseradler]] für den ''Kaiser-Steinbruch'', die [[Steinmetzzeichen]] der Meister v. li. [[Sebastian Regondi]], [[Elias Hügel]], [[Hans Georg Haresleben]], [[Johann Paul Schilck]] und Friedrich Opferkuh für die [[Steinmetzbruderschaft]].  
Symbole des Ortssteines sind die [[Schwurhand]] der [[Zisterzienser]] von Heiligenkreuz für den ''Heiligenkreuzer-Steinbruch'', der [[Kaiseradler]] für den ''Kaiser-Steinbruch'', die [[Steinmetzzeichen]] der Meister v. li. [[Sebastian Regondi]], [[Elias Hügel]], [[Hans Georg Haresleben]], [[Johann Paul Schilck]] und Friedrich Opferkuh für die [[Steinmetzbruderschaft]].  


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Eine Pfeilspitze in einem Pferdewirbel, gefunden in einer Höhle des Blauen Bruches - ist Beweis für die ältesten schweren [[Hauspferd]]e - erzählt von ersten Besiedlungsspuren um [[Eisenzeit|800-700 v. Chr.]]  
Eine Pfeilspitze in einem Pferdewirbel, gefunden in einer Höhle des Blauen Bruches - ist Beweis für die ältesten schweren [[Hauspferd]]e - erzählt von ersten Besiedlungsspuren um [[Eisenzeit|800-700 v. Chr.]]  


[[Bild:Festorazzo_Kaisersteinbruch.jpg|thumb|300px|left|Kaisersteinbruch - Gemälde von Theodor Festorazzo (1800-1862) Original im Stift Heiligenkreuz]]
[[Bild:Festorazzo_Kaisersteinbruch.jpg|thumb|upright=1.2|left|Kaisersteinbruch - Gemälde von Theodor Festorazzo (1800-1862) Original im Stift Heiligenkreuz]]


Auf dem Boden des ''Öden Klosters'' fand 1903 Max Groller bei Ausgrabungen drei Siedlungsschichten. Zuunterst Reste eines [[Römischer Gutshof|römischen Gutshofes]] (Herrenhaus, Baureste mit Heizanlage), an diesen Gebäuden vorbei führte die [[Römerstraße]] von [[Carnuntum]] über das [[Leithagebirge]]. Sie war ein Stück der urgeschichtlichen [[Bernsteinstraße]], die [[Ostsee]] und [[Adriatisches Meer|Adria]] verband. In der Nähe der Villa wurde im 6. Jahrhundert n. Chr. ein [[Langobarden|langobardischer Friedhof]] angelegt.  
Auf dem Boden des ''Öden Klosters'' fand 1903 Max Groller bei Ausgrabungen drei Siedlungsschichten. Zuunterst Reste eines [[Römischer Gutshof|römischen Gutshofes]] (Herrenhaus, Baureste mit Heizanlage), an diesen Gebäuden vorbei führte die [[Römerstraße]] von [[Carnuntum]] über das [[Leithagebirge]]. Sie war ein Stück der urgeschichtlichen [[Bernsteinstraße]], die [[Ostsee]] und [[Adriatisches Meer|Adria]] verband. In der Nähe der Villa wurde im 6. Jahrhundert n. Chr. ein [[Langobarden|langobardischer Friedhof]] angelegt.  
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König Emmerich (Imre) schenkte es 1203 den [[Stift Heiligenkreuz|Zisterziensern von Heiligenkreuz]]. Da das Kloster durch königliche und private [[Stiftung|Testierungen]] in Ungarn reicher begütert war als in Österreich, erwog es 1206-1209 eine Transferierung nach Westungarn. Es wurde mit dem Bau einer großangelegten Kirche im Gelände des Königshofes begonnen, doch blieb die Anlage unvollendet.  
König Emmerich (Imre) schenkte es 1203 den [[Stift Heiligenkreuz|Zisterziensern von Heiligenkreuz]]. Da das Kloster durch königliche und private [[Stiftung|Testierungen]] in Ungarn reicher begütert war als in Österreich, erwog es 1206-1209 eine Transferierung nach Westungarn. Es wurde mit dem Bau einer großangelegten Kirche im Gelände des Königshofes begonnen, doch blieb die Anlage unvollendet.  


[[Bild:Tempel-Kai.jpg|thumb|left|300px|Detailansicht obigen Bildes mit dem griechischen Tempel von Kaisersteinbruch]]
[[Bild:Tempel-Kai.jpg|thumb|left|upright=1.3|Detailansicht obigen Bildes mit dem griechischen Tempel von Kaisersteinbruch]]


Am 13. Juni 1576 wurde ''der neue Steinbruch am Leythaberg'' erstmals urkundlich erwähnt, 1617 erhielt die [[Bruderschaft]] der Kaisersteinbrucher Meister den Status einer [[Viertellade]], die der Hauptlade in [[Wiener Neustadt]] zugeordnet war. Das kaiserliche Privileg der  [[Handwerksordnung]] regelte das Zusammenleben. Vor allem die regelmäßig stattfindenden [[Zunfttruhe|Zusammenkünfte]] waren ein Ärgernis für die Herrschaft, das Stift Heiligenkreuz. Denn - diese [[Magistri Comacini|italienischen Meister]] waren einzig dem [[Römisch-deutscher Kaiser|Römischen Kaiser]] untertan. Der so genannte ''Adlerstreit'' um die Anbringung des Kaiseradlers im Ort gipfelte 1652 bei der Kirchweihe. Eine vom Abt eingesetzte Kommission tagte daraufhin - ohne Kenntnis und Mitwirkung der Kaisersteinbrucher Meister - um sämtliche Forderungen des Abtes zu erfüllen. Die Bewohner, nun Untertanen des Stiftes Heiligenkreuz, und zum Gehorsam verpflichtet, hatten für Steinbrüche, Haus- und Gartengrundstücke Pacht zu zahlen.
Am 13. Juni 1576 wurde ''der neue Steinbruch am Leythaberg'' erstmals urkundlich erwähnt, 1617 erhielt die [[Bruderschaft]] der Kaisersteinbrucher Meister den Status einer [[Viertellade]], die der Hauptlade in [[Wiener Neustadt]] zugeordnet war. Das kaiserliche Privileg der  [[Handwerksordnung]] regelte das Zusammenleben. Vor allem die regelmäßig stattfindenden [[Zunfttruhe|Zusammenkünfte]] waren ein Ärgernis für die Herrschaft, das Stift Heiligenkreuz. Denn - diese [[Magistri Comacini|italienischen Meister]] waren einzig dem [[Römisch-deutscher Kaiser|Römischen Kaiser]] untertan. Der so genannte ''Adlerstreit'' um die Anbringung des Kaiseradlers im Ort gipfelte 1652 bei der Kirchweihe. Eine vom Abt eingesetzte Kommission tagte daraufhin - ohne Kenntnis und Mitwirkung der Kaisersteinbrucher Meister - um sämtliche Forderungen des Abtes zu erfüllen. Die Bewohner, nun Untertanen des Stiftes Heiligenkreuz, und zum Gehorsam verpflichtet, hatten für Steinbrüche, Haus- und Gartengrundstücke Pacht zu zahlen.
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1660 gewährte Kaiser [[Leopold I. (HRR)|Leopold I.]] der Kaisersteinbrucher Bruderschaft das Salva Quardia-Privileg: Frei zu sein, für sich und ihre Nachkommen von jeglicher [[Einquartierung|militärischer Einquartierung]].  
1660 gewährte Kaiser [[Leopold I. (HRR)|Leopold I.]] der Kaisersteinbrucher Bruderschaft das Salva Quardia-Privileg: Frei zu sein, für sich und ihre Nachkommen von jeglicher [[Einquartierung|militärischer Einquartierung]].  


[[Bild:Gasthof.jpg|thumb|310px|Herrschaftlicher Gasthof, dahinter die Wolf-Schmiede, um 1900]]
[[Bild:Gasthof.jpg|thumb|upright=1.2|Herrschaftlicher Gasthof, dahinter die Wolf-Schmiede, um 1900]]
[[Bild:Stalag17a.jpg|thumb|310px|Bronzerelief "STALAG XVII A" von Alexandru Ciutureanu, 1939-1999]]
[[Bild:Stalag17a.jpg|thumb|upright=1.2|Bronzerelief "STALAG XVII A" von Alexandru Ciutureanu, 1939-1999]]


1661 beschwerte sich die ungarische Hofkammer, daß die Kaisersteinbrucher für ihre Steine keinen Zoll entrichten. Da sie sich keinen Anordnungen fügten, kam es am 14. August 1708 zur Gründung eines [[Dreißigstamt in Kaisersteinbruch|Dreißigstamtes]] in der Ortschaft.  
1661 beschwerte sich die ungarische Hofkammer, daß die Kaisersteinbrucher für ihre Steine keinen Zoll entrichten. Da sie sich keinen Anordnungen fügten, kam es am 14. August 1708 zur Gründung eines [[Dreißigstamt in Kaisersteinbruch|Dreißigstamtes]] in der Ortschaft.  
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1912 verkaufte das Stift Heiligenkreuz das Gebiet der Steinbrüche - das sie vor über 700 Jahren ... ''auf ewige Zeiten, zum Wohle der Menschen'' ... von König Emmerich geschenkt erhielten - an das [[Ärar|Militärärar]]. Ohne Kenntnis und Mitwirkung der Kaisersteinbrucher Bewohner wurde verhandelt, die Akten im Kriegsarchiv bezeugen das. Das Stift erhielt dafür steirische Waldgebiete. Die Forderungen des [[Bruck an der Leitha|Brucker Lagers]] nach mehr Übungsgelände waren erfüllt. Die militärische Geschichte Kaisersteinbruchs begann, im [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkrieg]] bereits ein [[Kriegsgefangenenlager]], im [[Ständestaat]] 1934 ein [[Anhaltelager]] und im [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] die befohlene Absiedlung der Bewohner und Errichtung des Kriegsgefangenenlagers [[Stalag XVII A]].
1912 verkaufte das Stift Heiligenkreuz das Gebiet der Steinbrüche - das sie vor über 700 Jahren ... ''auf ewige Zeiten, zum Wohle der Menschen'' ... von König Emmerich geschenkt erhielten - an das [[Ärar|Militärärar]]. Ohne Kenntnis und Mitwirkung der Kaisersteinbrucher Bewohner wurde verhandelt, die Akten im Kriegsarchiv bezeugen das. Das Stift erhielt dafür steirische Waldgebiete. Die Forderungen des [[Bruck an der Leitha|Brucker Lagers]] nach mehr Übungsgelände waren erfüllt. Die militärische Geschichte Kaisersteinbruchs begann, im [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkrieg]] bereits ein [[Kriegsgefangenenlager]], im [[Ständestaat]] 1934 ein [[Anhaltelager]] und im [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] die befohlene Absiedlung der Bewohner und Errichtung des Kriegsgefangenenlagers [[Stalag XVII A]].


[[Bild:Truppenübungsplatz.jpg|thumb|left|290px|Truppenübungsplatz Kaisersteinbruch]]
[[Bild:Truppenübungsplatz.jpg|thumb|left|upright=1.2|Truppenübungsplatz Kaisersteinbruch]]
Am 7. März 1951 beschloß der Burgenland-Landtag erneut die Gemeinde Kaisersteinbruch. Das ist einzigartig! Der Ort war weitgehend zerstört, die Dokumente des Archivs größtenteils verheizt, oder abtransportiert. Umso wichtiger die Schriften des damaligen Bürgermeisters Josef Wolf, die auf der mündlichen Überlieferung beruhen und gute Quellen sind.
Am 7. März 1951 beschloß der Burgenland-Landtag erneut die Gemeinde Kaisersteinbruch. Das ist einzigartig! Der Ort war weitgehend zerstört, die Dokumente des Archivs größtenteils verheizt, oder abtransportiert. Umso wichtiger die Schriften des damaligen Bürgermeisters Josef Wolf, die auf der mündlichen Überlieferung beruhen und gute Quellen sind.


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== Richter in Kaisersteinbruch ==
== Richter in Kaisersteinbruch ==
[[Bild:Luftbild Kai.jpg|thumb|340px|Luftbild vom alten Kaisersteinbruch vor der Zerstörung, NÖ. wurde ausgelöscht und Burgenland nachträglich hinzugefügt]]
[[Bild:Luftbild Kai.jpg|thumb|upright=1.2|Luftbild vom alten Kaisersteinbruch vor der Zerstörung, NÖ. wurde ausgelöscht und Burgenland nachträglich hinzugefügt]]
[[Bild:Hausbruch_Kaisersteinbruch.jpg|thumb|400px|Nordwand des Hausbruches mit dem härtesten Kaiserstein. Zur besseren Einschätzung der Dimensionen - unterhalb der Bildmitte stehen zwei Personen]]
[[Bild:Hausbruch_Kaisersteinbruch.jpg|thumb|upright=1.2|Nordwand des Hausbruches mit dem härtesten Kaiserstein. Zur besseren Einschätzung der Dimensionen - unterhalb der Bildmitte stehen zwei Personen]]
[[Bild:Kai Hausbruch Detail.jpg|thumb|Detail mit den zwei Personen]]
[[Bild:Kai Hausbruch Detail.jpg|thumb|Detail mit den zwei Personen]]
[[Andre Ruffini]] 1634–1648, Pietro Maino [[Maderno]] 1649-1652, [[Ambrosius Regondi]] 1652–1679, [[Ambrosius Ferrethi]] 1680–1696, [[Reichardt Fux]] 1696–1699, [[Giovanni Battista Passerini|Giov. Battista Passerini]] 1699–1709, [[Sebastian Regondi]] 1710–1711, [[Johann Paul Schilck|Joh. Paul Schilck]] 1711-1722, [[Elias Hügel]] 1722–1735, [[Joseph Winkler]] 1735–1747, [[Johann Baptist Regondi|Joh. Baptist Regondi]] 1747-1749 [[Elias Hügel]] 1749–1751, [[Johann Michael Strickner|Joh. Michael Strickner  ]] 1752–1765, Johann Gehmacher 1766-1777, Gregor Nagl 1777-1793, Michael Gehmacher 1793-1808, Peter Mayer 1808-1819, Carl Gehmacher 1820-1830, Joseph Winkler 1830-1843, Franz Pansipp 1844-1851, Peregrin Teuschl 1852-1859, Franz Winkler 1860-1872, Joseph Amelin 1873-1890, Carl Teuschl 1891-1893, Ferdinand Krukenfellner 1894–1895, Karl Wolf 1896–1903, Ferdinand Krukenfellner 1904-1912, Ferdinand Amelin 1913-
[[Andre Ruffini]] 1634–1648, Pietro Maino [[Maderno]] 1649-1652, [[Ambrosius Regondi]] 1652–1679, [[Ambrosius Ferrethi]] 1680–1696, [[Reichardt Fux]] 1696–1699, [[Giovanni Battista Passerini|Giov. Battista Passerini]] 1699–1709, [[Sebastian Regondi]] 1710–1711, [[Johann Paul Schilck|Joh. Paul Schilck]] 1711-1722, [[Elias Hügel]] 1722–1735, [[Joseph Winkler]] 1735–1747, [[Johann Baptist Regondi|Joh. Baptist Regondi]] 1747-1749 [[Elias Hügel]] 1749–1751, [[Johann Michael Strickner|Joh. Michael Strickner  ]] 1752–1765, Johann Gehmacher 1766-1777, Gregor Nagl 1777-1793, Michael Gehmacher 1793-1808, Peter Mayer 1808-1819, Carl Gehmacher 1820-1830, Joseph Winkler 1830-1843, Franz Pansipp 1844-1851, Peregrin Teuschl 1852-1859, Franz Winkler 1860-1872, Joseph Amelin 1873-1890, Carl Teuschl 1891-1893, Ferdinand Krukenfellner 1894–1895, Karl Wolf 1896–1903, Ferdinand Krukenfellner 1904-1912, Ferdinand Amelin 1913-
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Nach dem Schock der [[Erste Wiener Türkenbelagerung|Ersten Türkenbelagerung]] 1529 benötigte man Material für Befestigungsbauten. Der hier, in der Nähe Wiens gefundene harte Kalkstein war dafür besonders geeignet. Der Stein, mit einer Farbgebung von weiß bis ocker - oft mit blauen Farbschlüssen - offenbarte seine Qualität bei [[Renaissance]]- und [[Barock]]architektur. In seiner dichtesten Form war er Marmor gleichwertig.  
Nach dem Schock der [[Erste Wiener Türkenbelagerung|Ersten Türkenbelagerung]] 1529 benötigte man Material für Befestigungsbauten. Der hier, in der Nähe Wiens gefundene harte Kalkstein war dafür besonders geeignet. Der Stein, mit einer Farbgebung von weiß bis ocker - oft mit blauen Farbschlüssen - offenbarte seine Qualität bei [[Renaissance]]- und [[Barock]]architektur. In seiner dichtesten Form war er Marmor gleichwertig.  


[[Bild:Ballhaus Stufe.JPG|thumb|left|200px|Kaiserstein-Stufe mit blauen Einsprengungen]]
[[Bild:Ballhaus Stufe.JPG|thumb|left|Kaiserstein-Stufe mit blauen Einsprengungen]]
[[Bild:Schweizer.jpg|thumb|left|200px|Schweizerhof-Brunnen, 1552, Wappenadler von Kaiser [[Karl V. (HRR)|Karl V.]]]]
[[Bild:Schweizer.jpg|thumb|left|Schweizerhof-Brunnen, 1552, Wappenadler von Kaiser [[Karl V. (HRR)|Karl V.]]]]


Der Kaisersteinbrucher Stein erhielt als Privileg die Bezeichnung ''[[Kaiserstein]]''. Portale, Treppen, Säulen, usw. aus Kaiserstein in Palästen und Kirchen, Beispiele: [[Hofburg]] mit Schweizerhof-Brunnen von 1552, Brunnen im Hof des Amalientraktes, Architektursteine des Leopoldinischen Traktes, Stufensteine der Säulen-, Botschafter-, Kaiser- und Adlerstiege. Im [[Schloss Neugebäude]], bedeutendster Renaissancebau nördlich der Alpen und im [[Schloss Schönbrunn]]. Die [[Karlskirche (Wien)|Karlskirche]], hervorragendes Kunstwerk abendländischer Kultur, deren Formen wir in den Altären der [[Kaisersteinbrucher Kirche]] wiederfinden.   
Der Kaisersteinbrucher Stein erhielt als Privileg die Bezeichnung ''[[Kaiserstein]]''. Portale, Treppen, Säulen, usw. aus Kaiserstein in Palästen und Kirchen, Beispiele: [[Hofburg]] mit Schweizerhof-Brunnen von 1552, Brunnen im Hof des Amalientraktes, Architektursteine des Leopoldinischen Traktes, Stufensteine der Säulen-, Botschafter-, Kaiser- und Adlerstiege. Im [[Schloss Neugebäude]], bedeutendster Renaissancebau nördlich der Alpen und im [[Schloss Schönbrunn]]. Die [[Karlskirche (Wien)|Karlskirche]], hervorragendes Kunstwerk abendländischer Kultur, deren Formen wir in den Altären der [[Kaisersteinbrucher Kirche]] wiederfinden.   
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Im 17. Jahrhundert waren es Giacomo Murato 1603-, Ulrich Payos 1603-, Pietro di Magistri 1618, Nicola di Nuovo 1618, [[Antonius Bregno]] 1618, Leonhardt Holzäpfl †1620, Bernhard [[Tencalla]] †1627, [[Antonius Tencalla]] †1628, Pongratz Rosso 1633-, Francesco [[Maderno]] 1633-, Mathias Edlinger †1645, Antonius Purisol 1645-, Hans Eder 1647, [[Andre Ruffini]] †1648, [[Hieronymus Bregno]] †1651, Peter Putz 1652-, [[Ambrosius Petruzzy]] †1652, Thomas Ruffini †1652, Pietro Maino [[Maderno]] †1653, [[Mathias Lorentisch]] †1654, Simon Andrieth †1658, Andre de Lucca †1658, [[Paul Cleritz]] †1659, Camillo Rezi 1660-, Hans Milleschitz, Nicolaus Marx †1665, [[Johann Lorentisch]] †1666, Andreas Sämmer 1679-, [[Ambrosius Regondi]] †1680,[[Giorgio Regondi]] 1616-1681, [[Antonius Pery]] 1644-1683, Domenicus Petruzzy †1683, [[Ambrosius Ferrethi]] 1627-1696, [[Reichardt Fux]] 1654-1699, [[Benedict Annon]] 1627-1702, [[Martin Trumler]] 1651-1705, [[Giovanni Battista Passerini|Giov. Battista Passerini]] 1658-1710, [[Clam-Gallas|Giov. Pietro della Torre]] 1660-1711   
Im 17. Jahrhundert waren es Giacomo Murato 1603-, Ulrich Payos 1603-, Pietro di Magistri 1618, Nicola di Nuovo 1618, [[Antonius Bregno]] 1618, Leonhardt Holzäpfl †1620, Bernhard [[Tencalla]] †1627, [[Antonius Tencalla]] †1628, Pongratz Rosso 1633-, Francesco [[Maderno]] 1633-, Mathias Edlinger †1645, Antonius Purisol 1645-, Hans Eder 1647, [[Andre Ruffini]] †1648, [[Hieronymus Bregno]] †1651, Peter Putz 1652-, [[Ambrosius Petruzzy]] †1652, Thomas Ruffini †1652, Pietro Maino [[Maderno]] †1653, [[Mathias Lorentisch]] †1654, Simon Andrieth †1658, Andre de Lucca †1658, [[Paul Cleritz]] †1659, Camillo Rezi 1660-, Hans Milleschitz, Nicolaus Marx †1665, [[Johann Lorentisch]] †1666, Andreas Sämmer 1679-, [[Ambrosius Regondi]] †1680,[[Giorgio Regondi]] 1616-1681, [[Antonius Pery]] 1644-1683, Domenicus Petruzzy †1683, [[Ambrosius Ferrethi]] 1627-1696, [[Reichardt Fux]] 1654-1699, [[Benedict Annon]] 1627-1702, [[Martin Trumler]] 1651-1705, [[Giovanni Battista Passerini|Giov. Battista Passerini]] 1658-1710, [[Clam-Gallas|Giov. Pietro della Torre]] 1660-1711   


[[Bild:Friedhofsportal.jpg|thumb|210px|Barockes Friedhofsportal]]
[[Bild:Friedhofsportal.jpg|thumb|Barockes Friedhofsportal]]
[[Bild:Sonnenuhr-Pfeiler.jpg|thumb|210px|Sonnenuhr-Pfeiler 1992]]
[[Bild:Sonnenuhr-Pfeiler.jpg|thumb|Sonnenuhr-Pfeiler 1992]]


Im 18. Jahrhundert dann Ambrosius Regondi 1661-1729, [[Joseph Winkler]] 1665-1748,  [[Johann Paul Schilck|Joh. Paul Schilck]] 1667-1745, [[Johannes Pery]] 1670-1705, [[Hans Georg Haresleben]] 1671-1716, [[Sebastian Regondi]] 1672-1717, Joh. Sebastian Hillebrand 1716, [[Johann Baptist Kral|Joh. Baptist Kral]] †1732, Ambrosius Hutter 1655-1735, [[Simon Sasslaber]] 1672-1740, [[Elias Hügel]] 1681-1755, [[Franz Trumler]] 1687-1743, Johann Wieser 1697-, [[Johann Baptist Regondi|Joh. Baptist Regondi]] 1703-1762, Maximilian Trumler 1705-1749, Joh. Paul Schilck jun. 1709-1740, Johann Gehmacher 1716-1782, [[Johann Michael Strickner|Joh. Michael Strickner]] 1720-1782, Maximilian Koch 1722-1750, Andreas Kowalt 1750-, Johann Cassar 1724-, Martin Trumler 1732-1760, Leopold Cassar 1730-1780, Joseph Annon 1731-, Franz Leopold Winkler 1737-1784, Joseph Stockmayer 1736-1804, Martin Madle sen. 1739-1811, Albert Prokopofsky 1750-1804,  Mathias Glasel 1755-1803.   
Im 18. Jahrhundert dann Ambrosius Regondi 1661-1729, [[Joseph Winkler]] 1665-1748,  [[Johann Paul Schilck|Joh. Paul Schilck]] 1667-1745, [[Johannes Pery]] 1670-1705, [[Hans Georg Haresleben]] 1671-1716, [[Sebastian Regondi]] 1672-1717, Joh. Sebastian Hillebrand 1716, [[Johann Baptist Kral|Joh. Baptist Kral]] †1732, Ambrosius Hutter 1655-1735, [[Simon Sasslaber]] 1672-1740, [[Elias Hügel]] 1681-1755, [[Franz Trumler]] 1687-1743, Johann Wieser 1697-, [[Johann Baptist Regondi|Joh. Baptist Regondi]] 1703-1762, Maximilian Trumler 1705-1749, Joh. Paul Schilck jun. 1709-1740, Johann Gehmacher 1716-1782, [[Johann Michael Strickner|Joh. Michael Strickner]] 1720-1782, Maximilian Koch 1722-1750, Andreas Kowalt 1750-, Johann Cassar 1724-, Martin Trumler 1732-1760, Leopold Cassar 1730-1780, Joseph Annon 1731-, Franz Leopold Winkler 1737-1784, Joseph Stockmayer 1736-1804, Martin Madle sen. 1739-1811, Albert Prokopofsky 1750-1804,  Mathias Glasel 1755-1803.   
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== Sehenswürdigkeiten ==
== Sehenswürdigkeiten ==
[[Bild:Kirchenplatz1a.jpg|thumb|left|210px|Kirchenplatz, Blick auf den Europabrunnen]]
[[Bild:Kirchenplatz1a.jpg|thumb|left|Kirchenplatz, Blick auf den Europabrunnen]]
[[Bild:Pfarrhof1.jpg|thumb|210px|Kirchenplatz, Blick auf den ehem. Pfarrhof]]
[[Bild:Pfarrhof1.jpg|thumb|Kirchenplatz, Blick auf den ehem. Pfarrhof]]
[[Bild:Kaisersteinbruch Albertinastufen.jpg|thumb|210px|Abgang zum Gewölbekeller aus Kaisersteinstufen, eine Meisterleistung von Georg Zsalacz]]
[[Bild:Kaisersteinbruch Albertinastufen.jpg|thumb|Abgang zum Gewölbekeller aus Kaisersteinstufen, eine Meisterleistung von Georg Zsalacz]]
[[Bild:Ungarn1990.JPG|thumb|210px|Ungarischer Symposiums-Stein]]  
[[Bild:Ungarn1990.JPG|thumb|Ungarischer Symposiums-Stein]]  
[[Bild:Europabrunnen Rosengarten.jpg|thumb|left|210px|Europabrunnen mit Rosengarten]]
[[Bild:Europabrunnen Rosengarten.jpg|thumb|left|Europabrunnen mit Rosengarten]]
[[Bild:Europabrunnen Skulptur.JPG|thumb|left|210px|Brunnen]]
[[Bild:Europabrunnen Skulptur.JPG|thumb|left|Brunnen]]
[[Bild:-Europa-.JPG|thumb|left|210px|Brunnenplastik "Zeus entführt Europa" von Ferenc Gyurcsek]]
[[Bild:-Europa-.JPG|thumb|left|Brunnenplastik "Zeus entführt Europa" von Ferenc Gyurcsek]]
[[Bild:Rumänien1990.JPG|thumb|210px|Rumänischer Symposiums-Stein]]
[[Bild:Rumänien1990.JPG|thumb|Rumänischer Symposiums-Stein]]
[[Bild:Europa06.jpg|thumb|left|210px|Europabrunnen im Fahnenschmuck]]
[[Bild:Europa06.jpg|thumb|left|Europabrunnen im Fahnenschmuck]]
[[Bild:Österreich1990.JPG|thumb|210px|Österreichischer Symposiums-Stein]]
[[Bild:Österreich1990.JPG|thumb|Österreichischer Symposiums-Stein]]


* [[Kaisersteinbrucher Kirche|Pfarrkirche St. Rochus u. Sebastian]]
* [[Kaisersteinbrucher Kirche|Pfarrkirche St. Rochus u. Sebastian]]
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