Gebrüder Brünner: Unterschied zwischen den Versionen

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Gustav Brünner, der ältere der beiden Brüder, studierte [[w:Rechtswissenschaften|Rechtswissenschaften]], war an der [[w:Revolutionen 1848/1849|1848-Revolution]] als [[w:Nationalgardist|Nationalgardist]] beteiligt und ging 1849 mit einem Agenten der „''Neuen Beleuchtungsgesellschaft''“ Carl Kraft in [[w:Hamburg|Hamburg]] eine Kooperation ein, die den Zweck hatte, die erste Steinkohlen-Öllampe (Hydrocarpur-Lampe) in [[Kaisertum Österreich|Österreich]] einzuführen. Das anfänglich mangelhafte Erzeugnis wurde nach und nach verbessert, bis es Gustav Brünner gelang, Öl und Lampe zu einer perfekten Einheit zu bringen und somit eine brauchbare Mineralöl-Lampe zu kreieren, die unter der Bezeichnung „''Petroleum-Lampe''“ den damaligen Markt eroberte.
Gustav Brünner, der ältere der beiden Brüder, studierte [[w:Rechtswissenschaften|Rechtswissenschaften]], war an der [[w:Revolutionen 1848/1849|1848-Revolution]] als [[w:Nationalgardist|Nationalgardist]] beteiligt und ging 1849 mit einem Agenten der „''Neuen Beleuchtungsgesellschaft''“ Carl Kraft in [[w:Hamburg|Hamburg]] eine Kooperation ein, die den Zweck hatte, die erste Steinkohlen-Öllampe (Hydrocarpur-Lampe) in [[Kaisertum Österreich|Österreich]] einzuführen. Das anfänglich mangelhafte Erzeugnis wurde nach und nach verbessert, bis es Gustav Brünner gelang, Öl und Lampe zu einer perfekten Einheit zu bringen und somit eine brauchbare Mineralöl-Lampe zu kreieren, die unter der Bezeichnung „''Petroleum-Lampe''“ den damaligen Markt eroberte.


1857 gelang es Gustav Brünner ein k. k. Privilegium zur Erzeugung von Mineralöl-Lampen zu erwerben und gründete damit mit seinem jüngeren Bruder Ferdinand, der bei dem Großindustriellen [[w:Schoeller (Unternehmerfamilie)|Schoeller]] eine umfassende kaufmännische Ausbildung erhalten hatte, die Firma „''Gebrüder Brünner''“<ref>{{ANNO|fdb|13|10|1857|12|Inserat|HERVORHEBUNG=Gebrüder_Brünner }}</ref>, deren Firmenzweck die Erzeugung dieser Petroleum-Lampen war. Die Fabrikation wurde im elterlichen Privathaus in der Laimgrube Nr. 27 und eine Verkaufs-Niederlage in Wiener innerstädtischen Strauchgasse Nr. 247-248 eingerichtet<ref>{{ANNO|fdb|13|10|1857|12|Inserat|HERVORHEBUNG=Gebrüder_Brünner }}</ref>, danach im nicht mehr existierenden [[w:Heinrichshof (Wien)|Heinrichhof]] des Ziegelbarons [[w:Heinrich von Drasche-Wartinberg|Heinrich Drasche]] an der [[Wiener Ringstraße]] gegenüber der Wiener Oper.
1857 gelang es Gustav Brünner ein k. k. Privilegium zur Erzeugung von Mineralöl-Lampen zu erwerben und gründete damit mit seinem jüngeren Bruder Ferdinand, der bei dem Großindustriellen [[w:Schoeller (Unternehmerfamilie)|Schoeller]] eine umfassende kaufmännische Ausbildung erhalten hatte, die Firma „''Gebrüder Brünner''“<ref>{{ANNO|fdb|13|10|1857|12|Inserat|HERVORHEBUNG=Gebrüder_Brünner }}</ref>, deren Firmenzweck die Erzeugung dieser Petroleum-Lampen war. Die Fabrikation wurde im elterlichen Privathaus in der Laimgrube Nr. 27 und eine Verkaufs-Niederlage in Wiener innerstädtischen Strauchgasse Nr. 247-248 eingerichtet<ref>{{ANNO|fdb|13|10|1857|12|Inserat|HERVORHEBUNG=Gebrüder_Brünner }}</ref>. Danach übersiedelte die Niederlage in den nicht mehr existierenden [[w:Heinrichshof (Wien)|Heinrichhof]] des Ziegelbarons [[w:Heinrich von Drasche-Wartinberg|Heinrich Drasche]] an der [[Wiener Ringstraße]] gegenüber der [[w:Wiener Oper|Wiener Oper]].


Gustav als Konstrukteur und Ferdinand als kaufmännischer Leiter waren unschlagbar. Die Petroleum-Lampen wurden nicht nur für die privaten Haushalte erzeugt, sondern fanden auch  Eingang an öffentlichen Schulen sowie Ämtern und versahen ihre Dienst auch als Straßenbeleuchtung.  Beworben wurden die Beleuchtungskörper in den verschiedensten Formen wie Hänge-, Salon-, Schiffs- und Straßenlampen an den Ausstellungen, welche 1869 in [[w:Amsterdam|Amsterdam]], dann im irischen Dublin, [[Linz]], [[Salzburg]] und Wien stattfanden. Neben der Lampenerzeugung wurde auch das dazugehörige Zubehör produziert, für deren Produktion [[w:Klempner|Spengler]], [[w:Gürtler|Gürtler]], [[w:Zerspanungsmechaniker|Dreher]], [[w:Drucker (Beruf)|Drucker]], und [[w:Gießen (Metall)|Gießer]] in der Brünner’schen Fabrik tätig waren. Auch war es den ''Gebrüdern Brünner'' gelungen, ihre Erzeugnisse in den Betrieben der [[w:k.k. Nördliche Staatsbahn|k.k. Nord]]-, [[w:k.k. Südliche Staatsbahn|Süd]]- und der [[w:Kaiserin-Elisabeth-Westbahn|Kaiserin Elisabeth-Westbahn]] zu platzieren. Aufgrund der großen Nachfrage wurden nach und nach weitere Niederlagen in [[w:Budapest|Budapest]], im galizischen [[w:Lemberg|Lemberg]] und [[w:Prag|Prag]] errichtet und die Petroleum-Lampen in europäischen Länder exportiert, auch in die Türkei, nach [[w:Ägypten|Ägypten]], [[w:Südafrika|Südafrika]], [[w:Perserreich|Persien]], [[w:Indien|Indien]] und [[w:Ostasien|Ostasien]]. Bei der [[w:Wiener Weltausstellung|Wiener Weltausstellung]] im Jahr 1873 wurde die [[w:Rotunde|Rotunde]] mit diesen eleganten Beleuchtungskörpern ausgestattet.   
Gustav als Konstrukteur und Ferdinand als kaufmännischer Leiter waren unschlagbar. Die Petroleum-Lampen wurden nicht nur für die privaten Haushalte erzeugt, sondern fanden auch  Eingang an öffentlichen Schulen sowie Ämtern und versahen ihren Dienst auch als Straßenbeleuchtung.  Beworben wurden die Beleuchtungskörper in den verschiedensten Formen wie Hänge-, Salon-, Schiffs- und Straßenlampen an den Ausstellungen, welche 1869 in [[w:Amsterdam|Amsterdam]], dann im irischen Dublin, in [[Linz]], [[Salzburg]] und in Wien stattfanden. Neben der Lampenerzeugung wurde auch das dazugehörige Zubehör produziert, für deren Produktion [[w:Klempner|Spengler]], [[w:Gürtler|Gürtler]], [[w:Zerspanungsmechaniker|Dreher]], [[w:Drucker (Beruf)|Drucker]], und [[w:Gießen (Metall)|Gießer]] in der Brünner’schen Fabrik beschäftigt waren. Auch war es den ''Gebrüdern Brünner'' gelungen, ihre Erzeugnisse in den Betrieben der [[w:k.k. Nördliche Staatsbahn|k.k. Nord]]-, [[w:k.k. Südliche Staatsbahn|Süd]]- und der [[w:Kaiserin-Elisabeth-Westbahn|Kaiserin Elisabeth-Westbahn]] zu platzieren. Aufgrund der großen Nachfrage wurden nach und nach weitere Niederlagen in [[w:Budapest|Budapest]], im galizischen [[w:Lemberg|Lemberg]] und [[w:Prag|Prag]] errichtet und die Petroleum-Lampen in europäischen Länder exportiert, auch in die Türkei, nach [[w:Ägypten|Ägypten]], [[w:Südafrika|Südafrika]], [[w:Perserreich|Persien]], [[w:Indien|Indien]] und [[w:Ostasien|Ostasien]]. Bei der [[w:Wiener Weltausstellung|Wiener Weltausstellung]] im Jahr 1873 wurde die [[w:Rotunde|Rotunde]] mit diesen eleganten Beleuchtungskörpern ausgestattet.   


1875 beschäftigte die Frima 300 Mitarbeiter. Im Jahre 1907 fusionierte die Firma ''Gebrüder Brünner'' mit der Firma ''R. Dietmar'' und wurde so zu Firma ''R. Ditmar, Gebrüder Brünner AG.''  
1875 beschäftigte die Firma 300 Mitarbeiter. Im Jahre 1907 fusionierte die Firma ''Gebrüder Brünner'' mit der Firma ''R. Dietmar'' und wurde so zu "''R. Ditmar, Gebrüder Brünner AG".''  


== Privates ==
== Privates ==
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