Adolf Kaipel im Zweiten Weltkrieg: Unterschied zwischen den Versionen

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== Letzte Kriegsvorbereitungen ==
== Letzte Kriegsvorbereitungen ==
Die Monate Mai und Juni wurden bei der 44. Infanterie-Division wieder intensiv für die Ausbildung der Rekruten genutzt. So machten die Soldaten Bekanntschaft mit einigen österreichischen und deutschen Truppenübungsplätzen (z.B. [[w:Truppenübungsplatz Allentsteig|Döllersheim/Allentsteig]]). Anfang Juni verlegte die Division in den Raum [[w:Frýdek-Místek|Fridek-Mistek]] an die polnische Grenze, wo Feldbefestigungen angelegt und taktische Übungen abgehalten wurden. Besonders wertvolle Erfahrungen sammelte die Divisionsführung dabei beim Transport der Einheiten durch die Bahn, schließlich wurden für die Verlegung einer Infanterie-Division bis zu 75 Güterzüge benötigt. Nach dieser Ausbildungszeit an der Grenze ging es wieder zurück in die Friedensstandorte und viele Soldaten erhielten noch einmal Urlaub.<ref>Friedrich Dettmer, Otto Jaus, Helmut Tolkmitt: ''Die 44. Infanterie-Division. Reichs-Grenadier-Division Hoch- und Deutschmeister 1938–1945.'', Seite 23, Verlag Austria Press, Wien 1969</ref>  
Die Monate Mai und Juni wurden bei der 44. Infanterie-Division wieder intensiv für die Ausbildung der Rekruten genutzt. So machten die Soldaten Bekanntschaft mit einigen österreichischen und deutschen Truppenübungsplätzen (z.B. [[w:Truppenübungsplatz Allentsteig|Döllersheim/Allentsteig]]). Anfang Juni verlegte die Division in den Raum [[w:Frýdek-Místek|Fridek-Mistek]] an die polnische Grenze, wo Feldbefestigungen angelegt und taktische Übungen abgehalten wurden. Besonders wertvolle Erfahrungen sammelte die Divisionsführung beim Transport der Einheiten durch die Bahn, schließlich wurden für die Verlegung einer Infanterie-Division bis zu 75 Güterzüge benötigt. Nach dieser Ausbildungszeit an der Grenze ging es wieder zurück in die Friedensstandorte und viele Soldaten erhielten noch einmal Urlaub.<ref>Friedrich Dettmer, Otto Jaus, Helmut Tolkmitt: ''Die 44. Infanterie-Division. Reichs-Grenadier-Division Hoch- und Deutschmeister 1938–1945.'', Seite 23, Verlag Austria Press, Wien 1969</ref>  


Während dieser Ausbildungszeit, am 21. Mai, schrieb Adolf Kaipel diesen Brief an seine Verwandten:
Während dieser Ausbildungszeit, am 21. Mai, schrieb Adolf Kaipel diesen Brief an seine Verwandten:


{{Zitat|Meine Lieben!}}
{{Zitat|Meine Lieben! Wir sind seit gestern wieder in Lundenburg. Haben einen Marsch hinter uns, den wir Gott sei Dank überstanden haben. In drei Marschtagen mußten wir 165 km meistern, die sehr müde Glieder hinterließen. Am vorletzten Tag hatten wir auf freiem Feld unter einem Zeltdach nur drei Stunden Schlafpause und um 12 Uhr nachts war plötzlich Alarm. Wir krochen aus unserem Zeltdach, rein in die Stiefel, bauten das Zeltdach ab, packten unseren Tornister und nach 35 Minuten waren wir schon über alle Dächer. Ich glaube, mancher der langsam spannt, kommt nicht einmal mit dem Schauen mit. Seid nicht bös, daß ich leider nicht kommen kann, was mir selbst sehr unangenehm ist, da ich noch fest hoffte zu den guten Kirschen zurückzukommen. Bis ich komme, werden sie leider nicht mehr sein. Es ist jetzt 3/4 1 Uhr. Wir kommen erst vom Bierabend, wo es sehr heiter war. Die Urlauber bleiben gleich auf und ich gehe schlafen. Gebt meinem Kameraden für mich, wenn es möglich ist, eine Kirschenstrudel mit und seid nicht böse wegen der Wäsche. Ob ich komme, bevor wir an die polnische Grenze verlegt werden, ist noch fraglich, obwohl es mir versprochen wurde. So grüße ich Euch auf das Herzlichste. Euer Adolf Kaipel.}}
{{Zitat|Wir sind seit gestern wieder in Lundenburg. Haben einen Marsch hinter uns, den wir Gott sei Dank überstanden haben. In drei Marschtagen mußten wir 165 km meistern, die sehr müde Glieder hinterließen. Am vorletzten Tag hatten wir auf freiem Feld unter einem Zeltdach nur drei Stunden Schlafpause und um 12 Uhr nachts war plötzlich Alarm. Wir krochen aus unserem Zeltdach, rein in die Stiefel, bauten das Zeltdach ab, packten unseren Tornister und nach 35 Minuten waren wir schon über alle Dächer. Ich glaube, mancher der langsam spannt, kommt nicht einmal mit dem Schauen mit. Seid nicht bös, daß ich leider nicht kommen kann, was mir selbst sehr unangenehm ist, da ich noch fest hoffte zu den guten Kirschen zurückzukommen. Bis ich komme, werden sie leider nicht mehr sein. Es ist jetzt 3/4 1 Uhr. Wir kommen erst vom Bierabend, wo es sehr heiter war. Die Urlauber bleiben gleich auf und ich gehe schlafen. Gebt meinem Kameraden für mich, wenn es möglich ist, eine Kirschenstrudel mit und seid nicht böse wegen der Wäsche. Ob ich komme, bevor wir an die polnische Grenze verlegt werden, ist noch fraglich, obwohl es mir versprochen wurde. So grüße ich Euch auf das Herzlichste. Euer Adolf Kaipel.}}


== Polenfeldzug ==
== Polenfeldzug ==
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