Falkenberger (Familie): Unterschied zwischen den Versionen

K
Zeile 7: Zeile 7:
Noch Ulrich von Falkenberg (* im 12. Jahrhundert; † im 13. Jahrhundert, um / nach 1225) wird unter den Edelfreien genannt. Erst seine Söhne Albero, Rapoto (III.) und Hadmar (I.) von Falkenberg finden sich in den Zeugenlisten unter den landesfürstlichen Ministerialen, ohne aber, dass sie dadurch jedoch an Macht und Ansehen verloren hätten. Der Grund für diesen Rangwechsel dürfte die Ehe ihrer Eltern gewesen sein. Um 1208<ref name ="burgen">vgl. [http://www.burgen-austria.com/archive.php?id=896 Falkenberg], abgerufen am 10. April 2022</ref> hatte Ulrich von Falkenberg Gisela von Kuenring geheiratet. Sie war eine Tochter des einflussreichen landesfürstlichen Ministerialen [[Hadmar II. von Kuenring|Hadmar (II.) von Kuenring]] aus dessen Ehe mit Euphemia von [[Mistelbach (Familie)|Mistelbach]]. Diese war die Erbtochter des Ministerialen Heinrich von Mistelbach, genannt "''Heinrich Hund''". Hadmar (II.) von Kuenring vermachte die Erbschaft seiner Ehefrau, die Herrschaft [[Mistelbach]] inklusive Gefolgsleute, seiner Tochter Gisela, wodurch sie in den Besitz von Ulrich von Falkenberg gelangte. Damit verloren ihre Kinder zwar ihren Status als Edelfreie, konnten aber ihre wirtschaftliche Machtbasis wesentlich verbessern.<ref name ="Weltin229"/>
Noch Ulrich von Falkenberg (* im 12. Jahrhundert; † im 13. Jahrhundert, um / nach 1225) wird unter den Edelfreien genannt. Erst seine Söhne Albero, Rapoto (III.) und Hadmar (I.) von Falkenberg finden sich in den Zeugenlisten unter den landesfürstlichen Ministerialen, ohne aber, dass sie dadurch jedoch an Macht und Ansehen verloren hätten. Der Grund für diesen Rangwechsel dürfte die Ehe ihrer Eltern gewesen sein. Um 1208<ref name ="burgen">vgl. [http://www.burgen-austria.com/archive.php?id=896 Falkenberg], abgerufen am 10. April 2022</ref> hatte Ulrich von Falkenberg Gisela von Kuenring geheiratet. Sie war eine Tochter des einflussreichen landesfürstlichen Ministerialen [[Hadmar II. von Kuenring|Hadmar (II.) von Kuenring]] aus dessen Ehe mit Euphemia von [[Mistelbach (Familie)|Mistelbach]]. Diese war die Erbtochter des Ministerialen Heinrich von Mistelbach, genannt "''Heinrich Hund''". Hadmar (II.) von Kuenring vermachte die Erbschaft seiner Ehefrau, die Herrschaft [[Mistelbach]] inklusive Gefolgsleute, seiner Tochter Gisela, wodurch sie in den Besitz von Ulrich von Falkenberg gelangte. Damit verloren ihre Kinder zwar ihren Status als Edelfreie, konnten aber ihre wirtschaftliche Machtbasis wesentlich verbessern.<ref name ="Weltin229"/>


== Die Ministerialenfamilie der Falkenberger von Mistelbach-Buchberg ==
== Die Ministerialenfamilie der Falkenberger zu Mistelbach-Buchberg ==
Während des "Österreichischen Interregnums" (1246 - 1278)<ref group="A">Als das "Österreichisches Interregnum" wird gewöhnlich die Zeitspanne zwischen dem Tod von [[Friedrich II. (Österreich)|Herzog Friedrich (II.) "''dem Streitbaren''" († 15. Juni 1246) und der [[w:Schlacht bei Dürnkrut und Jedenspeigen|Schlacht auf dem Marchfeld]] (26. August 1278), in der [[w:Königreich Böhmen|böhmischen König]] [[Ottokar II. Přemysl|Ottokar]] getötet wurde, bezeichnet. Manchmal wird der Beginn dieses Interregnums mit der endgültigen Machtübernahme des böhmischen Königs im [[Herzogtum Österreich]]. Das Ende wird manchmal mit dem Beginn der Habsburger-Herrschaft beziehungsweise der Einsetzung des Grafen [[Albrecht I. (HRR)|Albrecht (V.) von Habsburg]] als neuen Herzog datiert.</ref> stand Rapoto (III.) von Falkenberg, einer der Söhne von Ulrich von Falkenberg und Gisela von Kuenring, auf der Seite des [[w:Königreich Böhmen|böhmischen Königs]] [[Ottokar II. Přemysl|Ottokar]] († 1278), dessen Nachfolge im [[Herzogtum Österreich]] er von Anfang an unterstützt hatte. Sein Sohn Rapoto (IV.) von Falkenberg († 1278) wechselte aber auf die Seite von [[Rudolf I. (HRR)|König Rudolf I.]] Er dürfte in der [[w:Schlacht bei Dürnkrut und Jedenspeigen|Schlacht auf dem Marchfeld]] (26. August 1278) gefallen sein.<ref name ="burgen"/> Dessen Witwe Agnes machte 1281 für sein Seelenheil dem Kloster von [[Baumgartenberg]] eine Stiftung. Rapoto (IV.) und Agnes von Falkenberg hatten vier Kinder: die Söhne Rapoto (V.) († um 1355) und Hadmar (II.) sowie die Töchter [[Margaretha von Falkenberg|Margaretha]] († um 1322, vielleicht erst um 1345) und Diemut, welche in die Familien der [[Herren von Kapellen|Kapeller]] und der [[Wallsee (Adelsgeschlecht)|Wallseer]] einheirateten.<ref name ="Raidl102">vgl. Heribert Raidl: ''Die Herren von Kapellen.'' (Ungedruckte) Dissertation, Universität Wien, 2002 S. 102</ref> Einer der beiden Söhne war der Vater jener Alheid von Falkenberg († um 1349), die um 1328 [[Eberhard IV. von Wallsee|Eberhard (IV.) von Wallsee-Drosendorf]] († um 1356) heiratete.<ref name ="Doblinger137>vgl. [[w:Max Doblinger|Max Doblinger]]: ''Die Herren von Walsee''. Ein Beitrag zur österreichischen Adelsgeschichte (= ''Archiv für österreichische Geschichte''. Band 95). Holzhausen, Wien, 1906, S. 137</ref>
Während des "Österreichischen Interregnums" (1246 - 1278)<ref group="A">Als das "Österreichisches Interregnum" wird gewöhnlich die Zeitspanne zwischen dem Tod von [[Friedrich II. (Österreich)|Herzog Friedrich (II.) "''dem Streitbaren''" († 15. Juni 1246) und der [[w:Schlacht bei Dürnkrut und Jedenspeigen|Schlacht auf dem Marchfeld]] (26. August 1278), in der [[w:Königreich Böhmen|böhmischen König]] [[Ottokar II. Přemysl|Ottokar]] getötet wurde, bezeichnet. Manchmal wird der Beginn dieses Interregnums mit der endgültigen Machtübernahme des böhmischen Königs im [[Herzogtum Österreich]]. Das Ende wird manchmal mit dem Beginn der Habsburger-Herrschaft beziehungsweise der Einsetzung des Grafen [[Albrecht I. (HRR)|Albrecht (V.) von Habsburg]] als neuen Herzog datiert.</ref> stand Rapoto (III.) von Falkenberg, einer der Söhne von Ulrich von Falkenberg und Gisela von Kuenring, auf der Seite des [[w:Königreich Böhmen|böhmischen Königs]] [[Ottokar II. Přemysl|Ottokar]] († 1278), dessen Nachfolge im [[Herzogtum Österreich]] er von Anfang an unterstützt hatte. Sein Sohn Rapoto (IV.) von Falkenberg († 1278) wechselte aber auf die Seite von [[Rudolf I. (HRR)|König Rudolf I.]] Er dürfte in der [[w:Schlacht bei Dürnkrut und Jedenspeigen|Schlacht auf dem Marchfeld]] (26. August 1278) gefallen sein.<ref name ="burgen"/> Dessen Witwe Agnes machte 1281 für sein Seelenheil dem Kloster von [[Baumgartenberg]] eine Stiftung. Rapoto (IV.) und Agnes von Falkenberg hatten vier Kinder: die Söhne Rapoto (V.) († um 1355) und Hadmar (II.) sowie die Töchter [[Margaretha von Falkenberg|Margaretha]] († um 1322, vielleicht erst um 1345) und Diemut, welche in die Familien der [[Herren von Kapellen|Kapeller]] und der [[Wallsee (Adelsgeschlecht)|Wallseer]] einheirateten.<ref name ="Raidl102">vgl. Heribert Raidl: ''Die Herren von Kapellen.'' (Ungedruckte) Dissertation, Universität Wien, 2002 S. 102</ref> Einer der beiden Söhne war der Vater jener Alheid von Falkenberg († um 1349), die um 1328 [[Eberhard IV. von Wallsee|Eberhard (IV.) von Wallsee-Drosendorf]] († um 1356) heiratete.<ref name ="Doblinger137>vgl. [[w:Max Doblinger|Max Doblinger]]: ''Die Herren von Walsee''. Ein Beitrag zur österreichischen Adelsgeschichte (= ''Archiv für österreichische Geschichte''. Band 95). Holzhausen, Wien, 1906, S. 137</ref>


48.827

Bearbeitungen